Der Frischling aus dem Grand Hotel van Cleef hört auf den Namen "Zwischen den Runden" und beginnt mit "Zurück aus Ohlsdorf" und einer traurigen Geschichte. Auch "Rettung" verlegt sich auf Storytelling und Momentaufnahmen-Lyrics. Die Single "Im Club", zu der es übrigens auch einen ziemlich guten Clip gibt, öffnet dann schließlich die Arme um die ganze Welt einzufangen. Der Song ist übrigens mit "Der apokalyptische Reiter und das ratlose Pferd", "R.I.P." und "Schrilles, buntes Hamburg" einer der wenigen Stücke der Platte, die im bekannten Kettcar-Mid-Tempo daherkommen.
In den übrigen acht Stücken auf "Zwischen den Runden" passt sich die Instrumentalfraktion den eher grüblerischen Texten an. Akkustikgitarren, Klavier und Streicher. Getragene und ruhige Atmosphäre im Stile eines "Am Tisch" oder "Balu". Nur leider geht das nicht immer so klar, wie in zwei eben genannten Beispielen. Durch die schiere Masse, dreht sich der markante Sound und kündet schon fast von einem gänzlichen Stilwechsel.
Tja, doch wie singt es Marcus Wiebusch: "Es muss immer alles komplett verwertet werden, wenn es komplett verwertet werden kann". Wenn man das tut, dann bleibt unterm Strich ein ziemlich gutes Album. Kein Meilenstein. Macht aber nichts, Kettcar sind immernoch eine tolle Band mit einem tollen neuen Album. Nur eben halt ein bisschen anders als gewohnt.
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VÖ: 10.02.2012 auf Grand Hotel van Cleef / Indigo