2012/10/10

[Platten] Guns Of Brixton - Inlandsis

Post-Rock. Dieser Begriff wird genauso inflationär benutzt wie Vertreter dieser Spezies aus dem Boden wachsen. Durch grandiose Bands wie Mogwai, Explosions in the Sky und nicht zuletzt Godspeed You Black Emperor auch einem großem Publikum zugänglich gemacht worden. Bombastische Soundgebilde in Überlänge.

Wer die einschlägige Suchmaschine bemüht findet Blogs in denen Post-Rock Bands ihre Mp3s haufenweise zum (kostenlosen) Download anbieten. Ein wahre Schwemme an Musik, bei der man schnell den Überblick verliert. Eine dieser Bands im grossen Pool sind Guns of Brixton aus Frankreich, die seit ihrem letzten Album "Cap Adare" auch dem deutschen Publikum nicht mehr unbekannt, aber definitiv ein Geheimtipp geblieben, sind.

Seit September ist nun ihr bereits viertes Album "Inlandsis" für den geneigten Hörer erhältlich. Diesmal setzen die Jungs weniger auf Samples und Sänger als auf reine Instrumentalmusik. Beides findet man hier und da zwar noch ("Alger", "071104"), die Oberhand haben allerdings die klassischen Rockinstrumente. Bass, Gitarre und Schlagzeug.

Hier und da ein Effekt. Das wars.

Wer bei Songs bis zu 13 Minuten (die letzten Minuten des überlangen "Terraform" bestehen sowieso nur aus Windgeräuschen) Angst vor Langeweile hat, der darf sich zurücklehnen und auf eine entspanntes Album hoffen. Ein Album, dass das Genre nicht neu erfindet, aber sicherlich ein würdiger Vertreter seiner Zunft ist.

http://gunsofbrixton.bandcamp.com/


VÖ: 28.09.2012 auf Aentitainment / New Music Distribution

2012/10/09

[Platten] Elfmorgen - Wenn wir nicht zwei sind

Das Thema Elfmorgen hatte ich längst abgehakt. Eine, durchaus gute und motivierte, Band, die seit einem knappen Jahrzehnt vor Allem das Rhein-Main Gebiet unsicher macht und sich eine ziemlich große Fanbase erspielt hat. Ja, Elfmorgen bildeten das Grundgerüst meiner Jugend.

Fast fünf Jahre verschwanden sie von meinem musikalischen Radar und durch Zufall kam ich dann mal wieder auf einen Gig der Jungs und war, wie damals, begeistert von ihrer Energie. Auch bekam ich das erste Mal ein paar Songs von ihrem, bereits 2011 erschienen Album "Wenn wir nicht zwei sind". Eben jene Platte um die es hier gehen soll.

Was hört man also, wenn man "Wenn wir nicht zwei sind" lauscht? Anders als bei ihrem "Konsequent hinterm Trend" - Output, haben sich die Jungs mal wieder an professionelle Technik gewagt, was den Liedern sehr gut tut. Musikalisch wechseln sich, wie gewohnt, Halbballaden mit schnellen, punkigen Nummern ab.

Textlich sind die Elfen stark gereift. So sind etwa der Titeltrack und "Laute Gitarren" ungewohnt politisch. "Sanduhr" gibt sich nachdenklich. Gute Songs. Die typische Elfmorgenlässigkeit blitzt durchaus auch noch auf ("Benehmen", "Kopf hoch").

Mit "Hab ich erwähnt" und "Es geht vorbei" haben es übrigens auch zwei Live-Klassiker auf das Album geschafft.

Elfmorgen 2011/2012. Neue Ideen, viel Energie und vor allem live immernoch eine ziemliche Granate.


www.elfmorgen.de

VÖ: 25.11.2011 auf Analoghaus / New Music Distribution