2011/04/20

[Neuigkeiten] Rökkurró im Sinkkasten Arts Club

Für alle die heute abend noch nichts zu tun haben: Die Isländer von Rökkurró kommen in den Sinkkasten Arts Club in Frankfurt/Main. Es wird eine Mischung aus Rock, Folk und klassischer Musik geboten. Für jeden ist also etwas dabei. Nicht entgehen lassen...

2011/04/14

[Platten] Felix Wickman - Whatever Her Sins EP

Da ist er ja wieder. Dem Wickman sein Felix aus Stockholm. Zurück mit einer längst veröffentlichten 6 - Track - EP namens "Whatever her sins". Und ähnlich wie auf dem Vorgänger "Dry Hands" macht es einem der Gute nicht leicht musikalische Schubladen zu öffnen und ihn in eben diese reinzustecken.

Der Opener "Photogenique" eröffnet mit trockener Westerngitarre, fordert den Protgonisten zum lustigen Gesangsstelldichein auf und verzwirbelt die eingeschlichene Marschtrommel in eine garstige Trip-Hop-Pumpe der Marke Portishead, um dann schließlich von Störgeräuschen abgewürgt zu werden. Genauso verschachtelt wie der letzte Satz ist eben auch besagter Song.

Da muten die Elektro-Folkmixturen der folgenden Songs schon fast koventionell an. Wenn sie es denn wären. Die wabernde Melodie und der stark in den Vordergrund gerückte Gesang von "Moonlight Decisions" erinnert stark an ein vergessenes Stück der Doors. In "Steal my car" wird es romantisch und das Intro von "Lions" ruft Erinnerungen an ein in rote Farbe getauchtes Album der Queens Of The Stone Age, um dann in nervöses Chaos auszuufern.

Wie beschreibt man aber die Musik für diejenigen, die Felix Wickman nicht kennen? Wo sind die rettenden Strohhalme in Form von Vergleichen und Referenzen? Wenn man will/muss, dann vergleicht man ihn mit Muse als die sich noch nicht zu schade waren Experimente zu wagen. Mit einem geistig klaren Tom Waits, der Post-Rock für sich interpretiert.

Alles nur die halbe Wahrheit. Klar. Fakt ist, "Whatever her sins" besteht aus 25 Minuten toller Musik.

http://www.felixwickman.com/

VÖ: 18.02.2011 auf Waggle - Daggle Records

[Platten] Cargo City - Dance/Sleep

Erfahrungsgemäß findet der größte Stilsprung im Schaffen einer Band zwischen dem ersten und zweiten Album statt. Idealerweise hat man mit dem Debüt, oft roh und wie direkt von der Leber runter geschrieben, den Durchbruch geschafft und versucht sich bei der zweiten Scheibe an dickerer Produktion, ausgefeilterem Songwriting und überhaupt will man der Welt mit sämtlichen zur Verfügung stehenden Mitteln beweisen, dass der erste Erfolg kein reiner Glücksgriff war. Bei Cargo City hat dieser Schritt allerdings ohrenscheinlich zwischen dem Zweitling und Drittling stattgefunden.

Man könnte natürlich die Vermutung anstellen, dass das daran liegt, dass Cargo City zu Beginn ein reines Soloprojekt von Simon Konrad waren und die vier Musiker, die er sich live zur Unterstützung dazu holte, erst nach dem ersten Album fester Bestandteil der Band wurden. Mit der zweiten Scheibe „On.Off.On.Off.“ folgte dann die Beachtung durch eine breitere Masse und die Beteiligung am Soundtrack zu einem deutschen Kinofilm. Das darauffolgende  Album würde also mehr oder weniger zur Bewährungsprobe vor einem gespannten Publikum werden. 

Bei „Dance/Sleep“ braucht man allerdings mehrere Hördurchgänge, bis man so wirklich weiß, was man davon halten soll. Es war zu erwarten, dass Cargo City die Singer-Songwriter-Anfänge, zumal eben nun in Bandkonstellation, irgendwann hinter sich lassen würden und sich unter den Augen und Ohren einer größeren Zuhörerschaft auch einem größeren Sound zuwenden würden. Umso, nun ja, verstörender ist es dann, dass der erste und titelgebende Track auf dem Album sich nicht sofort mit einer eingängigen Pop-Melodie anbiedert, sondern mit eher düsteren Tönen beginnt – die bedrohliche Stimmung entlädt sich dann aber in einem dann doch sehr poppigen Refrain, bei dem man ohne schlechtes Gewissen an Snow Patrol und ähnliche Größen erinnert werden darf. Das darauffolgende „Not Like Us“ ist komplett von einer melancholischen Grundstimmung getragen, welche gegen Ende des Liedes in einer wunderschönen, knapp einminütigen Instrumentalbrücke (inklusive Orgel und Streichern) kulminiert. Der dritte Track mit dem großartigen Titel „Let’s Fail In Love“ verweigert sich dann wieder einer weichen Eingängigkeit und kommt lieber mit einem zweistimmig ausgetragenen Duell um das große Thema mit dem großen L daher.
Auch „The Choir“ stellt eher eine ungünstige Begleitung für einen fröhlichen Sommerabend dar und wenn man nun so langsam denkt, dass „Dance/Sleep“ lieber am Anfang eines düsteren, kalten Herbstes hätte veröffentlicht werden sollen, schlägt das verspielte „Julian“ der bislang vorherrschenden Melancholie kurz ein Schnippchen, um bei „Walk Over The Alps“ wieder auf das Rezept „düsterer Anfang, hoffnungsvoller Refrain“ zurückzugreifen. Mit „Smile At Me“ und „The Tale Of The Careless Man“ werden dann Tempo und Lautstärke runtergeschraubt, um mit „All That You Need“ einen Titel rauszuhauen, der es irgendwie schafft, sich einer besonders eingängigen Melodie zu verweigern und trotzdem astrein tanzbar zu sein. Mit dem letzten, Weltuntergangstimmung erzeugenden „Life In Reverse“ wird wieder der Albumtitel aufgegriffen – während man im ersten Lied allerdings noch „I lay back to watch her dance while I sleep“ sang, bekommt man hier unter anderem „You only sleep with the bible in your right hand, you only dance with the bottle in your left hand“ vor den Latz geknallt – nicht unbedingt die Zeilen, die Optimismus suggerieren.

Sucht man nun nach musikalischen Kleidungsstücken, mit denen man „Dance/Sleep“ zusammen in eine Schublade legen kann, muss man wohl vor allem an Conor Obersts Bright Eyes denken – sowohl in gutem wie in schlechtem Sinne. Positiv fällt einem der Ideenreichtum und die musikalische Vielfalt auf, der diese Platte trägt, neutral kann man einen eher schwermütigen Ton feststellen, der sich durch das ganze Album zieht. Schade ist allerdings, dass sich Konrad, der sonst immer eine sehr angenehme Singstimme hatte, auf „Dance/Sleep“ nur allzu oft in den Oberst’schen gepressten Nölmodus verfällt, was bei manchen Liedern zwar sehr passend ist, aber über weitere Strecken doch sehr auf die Nerven fallen kann (vor allem, wenn man diese Art zu singen prinzipiell nicht ausstehen kann).

Geht man nun auf die anfangs erwähnten Unterschiede zwischen ersten und zweiten Alben einer Band ein, kann man feststellen, dass sich hier so einige Phänomene wiederfinden. Gegenüber den ersten beiden Alben haben sich Cargo City deutlich weiterentwickelt, haben stark am Sound gefeilt und sich musikalisch viel mehr ausgetobt – leider muss man aber sagen, dass die dazugekommenen Raffinessen teilweise das Herzblut überschatten, welches man in den früheren Alben viel deutlicher heraushören konnte. Nichtsdestotrotz ist „Dance/Sleep“ ein solides Album-Album geworden, aus welchem kaum einzelne Stücke herausstechen, sondern das in seiner Gesamtheit wirken muss. Es bleibt abzuwarten, wie die angefixte Öffentlichkeit auf den Stilbruch reagieren mag.

7/10

VÖ: 15.04.2011 über Rebecca&Nathan/Intergroove

Und statt ein Video zu posten, welches man an dieser Stelle trotzdem genießen kann, gibt es hier den Link, unter dem ihr den Titelsong "Dance/Sleep" kostenlos runterladen könnt!

2011/04/06

[Neuigkeiten] Friction Fest in Berlin

Einer der besten Eigenschaften an Ostern ist, dass man mehrere Tage frei hat. Und wer keine Lust hat, diese freien Tage im Kreise der Familie zu verbringen und sich den Bauch vollzuschlagen, der kann ja nach Berlin fahren! Denn hier steigt vom 21.-23. April das Friction Fest im Berghain in der Nähe vom Ostbahnhof. Das Festival hat sich zum Ziel gesetzt, eine prickelnde Mischung verschiedener Genres zu bieten, darunter Post-Rock, Instrumental Rock, Indie aber auch viel Elektro oder gerne mal Doom. Zu bestaunen gibt es dann unter anderem: Ef, Caspian, Maybeshewill, Earth, Junius, God is an Astronaut, Electric Wizard und The Black Atlantic. Wer jetzt denkt: "Geil, das wirds!" der begibt sich schnell auf http://frictionfest.de/ und sichert sich noch Karten. Auf der Homepage gibt es neben dem kompletten Line-Up auch Infos über die Location und wo man schlafen kann, falls man keinen in Berlin kennt. Benzol wünscht viel Spaß und wird sich dieses Spektakel auch nicht entgehen lassen.


Friction Fest Teaser
 



Ef- Longing for Colors



Maybeshewill - To the skies from a hillside

2011/04/03

[Neuigkeiten] April im Bett

Der Frühling kommt dieses Jahr mal wieder spät, aber verheißungsvoll mit sommerlichen Temperaturen daher. Da es nachts aber immer noch gehörig abkühlt, ist zumindest das Wetter keine Ausrede, um die Abende nicht damit zu verbringen, sich mit anderen Menschen in mehr oder weniger kompakte Örtlichkeiten zu zwängen und guter Livemusik zu lauschen. Und unser aller Lieblingsladen, der nach einem Möbelstück benannt ist, hat im kommenden Monat ein volles Programm zu bieten.

Unter dem breiten Angebot von Veranstaltungen, die Das Bett berherbergen wird, möchte euch Benzol die folgenden besonders ans Herz legen. Zum Beispiel ist bereits morgen, am 4.04., das australische Duo An Horse zu Gast, die unter anderem auch Tegan And Sara zu ihren Fans zählen können. Am 12.April serviert John Grant astreinen Folk, für den er bei den Aufnahmen zu seinem letzten Album prominente Unterstützung von Midlake erhalten hat. Die vier jungen Hüpfer von beat! beat! beat! bringen am 19.04. dann das Publikum zum Hüpfen, während Chris Corner, ehemaliger Frontmann der Sneaker Pimps, mit seiner aktuellen Combo IAMX und Synthieklängen am 21.April das Rhein-Main-Gebiet beehren wird. Und am 25.04. schließlich werden Escapado mit Screamo, Hardcore, oder wie auch immer man ihre Musik schubladisieren mag, zum Mitschreien und Mitschwitzen animieren.

Wer die weiteren Facetten des Aprilprogramms begutachten möchte (denn wo das oben herkommt, ist noch so einiges mehr), schaut erst vorbei unter www.bett-club.de und danach hoffentlich in der Schmidtstraße!


 John Grant (feat. Midlake) - I Wanna Go To Marz

IAMX - Ghosts Of Utopia