2011/02/07

[Platten] The Dø - Both Ways Open Jaws

the dø. Ausgesprochen, the deux (falsch, falsch. Siehe Kommentar zum Review ;-) . Das sind mir ja Zwei.

Wer mit dem Satz jetzt nichts anfangen kann, an dem ist 2008 ein sehr tolles Album namens "A Mouthful" vorübergegangen. Ein Album bei dem Filmkomponist Dan Levy, die finnische Sängerin Olivia Merilathi ans Mikrofon holte, um schließlich Perlen wie "On my shoulders" oder aber schräge Songs wie "Playground Hustle" mit Kinderrebellenchor und Bürgerkriegstrommeln aufzunehmen. Standard geht anders.

Nach der Single "Dust it off" sind the dø schließlich 2011 mit einem neuen Album zurück. "Both Ways Open Jaws". Das gute Stück steigt mit dem bereits bekannten, an Sonnenaufgänge erinnernde "Dust it off" ein. Gedoppelter Gesang schmiegt sich an feinste Portishead-Elektronik. "The Wicked And The Blind" erinnert mitsamt seinen Streichern und dem aufuferndem Refrain an einen 70er-James-Bond-Titelsong, der per Scratch in die Gegenwart geholt wird.

"Gonna be sick!" xylophoniert sich durch tanzende Skelette, "Too Insistent" wächst zum Lieblingsschmusesong heran. "Bohemian Dances" wartet mit Klapperschlangenrassel und Klavier auf. Auch hier findet sich dieser tolle gedoppelte Gesang von Merilathi wieder.

"Smash them all" fällt im Gegensatz zum restlichen Album ziemlich ab, um dann vom gedehnten "Leo Leo" aufgefangen zu werden. Schließlich kommen wir zum Titelsong, japanische Kriegstrommeln künden drohendes Unheil an, hypnotische an Stammesgesänge erinnernde Lyrics winden sich tranceartig dem Ende des Songs entgegen. Hier fahren die beiden Musiker ganz große Geschütze auf und beweisen das ihre Vorliebe für Experimente nach wie vor vorhanden ist. Ganz klar eines der ganz großen Lieder auf dem Album. 

Und damit ist das Kuriositätenkabinett eröffnet. "The Calender" bumbert sich mit blecherner Bassdrum durch eine Art Squaredance. "Was It A Dream" erzählt mit dezent eingesetzem Saxophon eine ganz spezielle Geschichte. Und ganz zum Schluss glitzern die "Moon Mermaids" durch den Raum und schließen das Album mit einer Art Nachtlied.

Elf Lieder voller Sehnsucht, Leidenschaft und Neugier. Lasst euch drauf ein. "Trust us we show you the way" singen sie selbst und haben Recht. Sowas bekommt man nicht alle Tage zu hören. Wie schon gesagt. the dø, das sind mir schon Zwei.


VÖ: 07.03.2011 auf Cinq 7 / Wagram ???

1 Kommentar:

  1. Kleine Anmerkung zur Aussprache des Namens: Nicht deux (franz. für zwei), das wäre ausgesprochen "dö", sondern wie das englische Wort dough (engl. für Geld, Knete) also "döu" ausgesprochen.

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