2012/12/28

[Platten] Bouncin B.C. - Circus of Life

Bouncin B.C. Mal gucken. 11 Hörer auf Last.fm. Bekannt scheinen die Jungs aus Hallertau nicht wirklich zu sein. Wenn ich mir ihr Debutalbum "Circus of life" anhöre, dann frage ich mich, wieso denn eigentlich nicht?

Innovationspreise werden sie mit ihrer Mucke zwar nicht einheimsen. Klassischer Streetpunk, der ordentlich auf die Nuss haut, nicht mehr aber auch verdammt noch mal nicht weniger. Gute Musik muss nicht immer das Rad neu erfinden um einen Stammplatz in der Playlist zu ergattern. Gerade das mit Bläsern daherkommende "Holy Father" oder "Sojabarbey" bleiben im Gedächtnis.

Auch das Cover, Booklet und sogar das Pressekit müssen sich nicht hinter der Musik verstecken. Hier steckt eine Menge Herzblut drin.

Fans der Dropkick Murphys, Bouncing Souls und ähnlichen Krawallos sollten hier zugreifen. Ein ordentliches Debut. Mal gucken, was wir noch so von Bouncin B.C. in Zukunft hören werden.


www.bbc-rocks.de


VÖ: 11.01.2013  in Eigenproduktion und Selbstvertrieb



2012/12/10

[Platten] Supermutant - FRVR


Es herrscht ein buntes Treiben im Grand Hotel van Cleef. Ständig kommen und gehen illustre Gäste. So zahlreich und vielschichtig, dass das Management in diverse, nicht minder komfortable, Ausweichquartiere umbuchen muss. So steht dem geneigten Besucher etwa eine Suite bei den Labelmotels Zeitstrafe und Comude zur Verfügung. Ein neuer Mieter ist ein gewisser Supermutant. Ja, der ist auch Musiker, besteht genau genommen aus vier Personen und nennt sich Band.

Und genau diese Band haut ihren neuesten Output raus, der auf den Namen "FRVR" hört. Zehn Songs garniert mit deutschen Texten und einer Mischung aus Pop und Rock. Pop/Rock...zwei Begriffe, die so ziemlich alles und zugleich nichts bedeuten. In Falle von Supermutant steht es nicht für Beliebigkeit. Der Opener "1930" und "Diamant" gehen auf eine Art nach vorne, die man nur selten im Radio hört. Songs wie "Brady Cardia" oder "Sopor" bedienen sich am Math-Rock. Standard geht anders.

In der Summe legen die Jungs aus Mönchengladbach mit "FRVR" ein interessantes Stück Musik ins Musikregal, da ist die ein oder andere Länge durchaus verziehen. Solche Untermieter hat man gern.

www.supermutant.net

VÖ: 14.12.2012 auf Comude/Zeitstrafe


2012/11/25

[Platten] Hemlock Smith - Everything has changed

Als vor drei Jahren, dass großartige "Keep the devil out of Hillboro" erschien, hatte Hemlock Smith einen Fan mehr in Form eines überraschten Benzol-Redakteur gewonnen. Ein Album, dass sich in varianten- und ideenreichtum mit bekannten Größen durchaus messen kann.

Nun erscheint der Nachfolger "Everything has changed" und der Name ist Programm. Während der Vorgänger im Bombast zu Hause war und dem Mastermind hinter Hemlock Smith, Michael Frei, eine Menge Gäste zur Seite standen, kommt der aktuelle Output stark reduziert aus den Boxen geschlichen.

Ob Jazz, Chanson, Folk. In den zwölf Songs auf "Everything has changed" regieren die leisen und getragenen Töne. Klaviere und Geigen begleiten Freis Stimme, die definitiv Chef auf der Platte ist. Und singen kann er.

Dunkel und düster kommt Hemlock Smith im Jahre 2012 daher. Nicht schlechter als 2009, nur ganz anders. "Everything has changed" eben.


www.hemlocksmith.ch

VÖ: 27.10.2012 auf Phenix / New Music Distribution




2012/11/24

[Platten] The Beatdown - Walkin' Proud

Walkin' Proud der Titel und eine majestätische Elefantenhorde auf dem Cover. The Beatdown geben sich selbstbewusst und mit ihrem aktuellen Album haben sie auch allen Grund dazu.

Kanada im Allgemeinen, Montreal im Besonderen, ist nicht wirklich für seine Reggaeroots bekannt. Aber gerade aus eben genannter Stadt kommen die Jungs von The Beatdown und dennoch bekommen sie hier ein amtliches Reggae/Ska-Album zustande, dass sich nicht hinter den "originalen" aus der Karibik verstecken muss.

Live im Studio eingespielt, klingen die Songs dreckig, rauh und animieren dazu sich mal schnell auf der nächsten Tanzfläche die Beine auszuschlenkern. Für diejenigen die mit den genannten Genres nicht viel anfangen können, klingen die Songs zwar recht gleich, aber für einen Tag am See (oder zumindest der Vorfreude darauf) ist das Album ein echter Bringer.

Allen Anhängern von Ska, Reggae und ähnlichem Gebläse sei die Platte dringend ans Herz gelegt. Duftes Teil.

http://www.myspace.com/jointhebeatdown

VÖ: 12.09.2012 auf Destiny Records / Broken Silence


2012/11/19

[Platten] Nora Yeux - dto.

Da tingelt immernoch das großartige Hirsch Effekt durch meine Playlist und schon legen Midsummer Records nach. Nämlich mit einer ganz neuen Band. Einer Band aus Essen. Einer Band namens Nora Yeux. Und die präsentieren ihre 6 - Track - EP, die netterweise auf den gleichen Namen hört.

Mit "Oberhausenzeit" starten die vier Jungs reichlich wortbildnerisch aber nicht wirklich originell in die knapp 21 Minuten ihrer EP. Der Emo-Ausbruch am Ende des Songs lässt aufhorchen. Nanu. Na mal gucken was da noch kommt.

"Leergefegt" glänzt mit guten Songstrukturen und tollen Lyrics. Ha, jetzt nimmt das Teil an Fahrt auf. "Zwischenbild", einminütig und instrumental öffnet dann das Tor zu drei der besten deutschsprachigen Songs im Jahr 2012. Captain Planet oder unkryptische Turbostaat stehen hier durchaus Pate. Um die Aussagen zu verstehen, muss man hier nicht um die Ecke denken. Traurig, melanolisch und dennoch "positiv, lautet das Wunschgefühl".

Man, man. Wenn Nora Yeux mit einem Album in dieser Qualität nachlegen können, dann steht da was großes in Haus. Bis dahin erfreut euch einfach an der EP.

Da ist ein Bild, dass an euch klebt...es trägt den Namen grandios.






www.norayeux.de

VÖ: 07.12.2012 auf Midsummer Records



2012/10/10

[Platten] Guns Of Brixton - Inlandsis

Post-Rock. Dieser Begriff wird genauso inflationär benutzt wie Vertreter dieser Spezies aus dem Boden wachsen. Durch grandiose Bands wie Mogwai, Explosions in the Sky und nicht zuletzt Godspeed You Black Emperor auch einem großem Publikum zugänglich gemacht worden. Bombastische Soundgebilde in Überlänge.

Wer die einschlägige Suchmaschine bemüht findet Blogs in denen Post-Rock Bands ihre Mp3s haufenweise zum (kostenlosen) Download anbieten. Ein wahre Schwemme an Musik, bei der man schnell den Überblick verliert. Eine dieser Bands im grossen Pool sind Guns of Brixton aus Frankreich, die seit ihrem letzten Album "Cap Adare" auch dem deutschen Publikum nicht mehr unbekannt, aber definitiv ein Geheimtipp geblieben, sind.

Seit September ist nun ihr bereits viertes Album "Inlandsis" für den geneigten Hörer erhältlich. Diesmal setzen die Jungs weniger auf Samples und Sänger als auf reine Instrumentalmusik. Beides findet man hier und da zwar noch ("Alger", "071104"), die Oberhand haben allerdings die klassischen Rockinstrumente. Bass, Gitarre und Schlagzeug.

Hier und da ein Effekt. Das wars.

Wer bei Songs bis zu 13 Minuten (die letzten Minuten des überlangen "Terraform" bestehen sowieso nur aus Windgeräuschen) Angst vor Langeweile hat, der darf sich zurücklehnen und auf eine entspanntes Album hoffen. Ein Album, dass das Genre nicht neu erfindet, aber sicherlich ein würdiger Vertreter seiner Zunft ist.

http://gunsofbrixton.bandcamp.com/


VÖ: 28.09.2012 auf Aentitainment / New Music Distribution

2012/10/09

[Platten] Elfmorgen - Wenn wir nicht zwei sind

Das Thema Elfmorgen hatte ich längst abgehakt. Eine, durchaus gute und motivierte, Band, die seit einem knappen Jahrzehnt vor Allem das Rhein-Main Gebiet unsicher macht und sich eine ziemlich große Fanbase erspielt hat. Ja, Elfmorgen bildeten das Grundgerüst meiner Jugend.

Fast fünf Jahre verschwanden sie von meinem musikalischen Radar und durch Zufall kam ich dann mal wieder auf einen Gig der Jungs und war, wie damals, begeistert von ihrer Energie. Auch bekam ich das erste Mal ein paar Songs von ihrem, bereits 2011 erschienen Album "Wenn wir nicht zwei sind". Eben jene Platte um die es hier gehen soll.

Was hört man also, wenn man "Wenn wir nicht zwei sind" lauscht? Anders als bei ihrem "Konsequent hinterm Trend" - Output, haben sich die Jungs mal wieder an professionelle Technik gewagt, was den Liedern sehr gut tut. Musikalisch wechseln sich, wie gewohnt, Halbballaden mit schnellen, punkigen Nummern ab.

Textlich sind die Elfen stark gereift. So sind etwa der Titeltrack und "Laute Gitarren" ungewohnt politisch. "Sanduhr" gibt sich nachdenklich. Gute Songs. Die typische Elfmorgenlässigkeit blitzt durchaus auch noch auf ("Benehmen", "Kopf hoch").

Mit "Hab ich erwähnt" und "Es geht vorbei" haben es übrigens auch zwei Live-Klassiker auf das Album geschafft.

Elfmorgen 2011/2012. Neue Ideen, viel Energie und vor allem live immernoch eine ziemliche Granate.


www.elfmorgen.de

VÖ: 25.11.2011 auf Analoghaus / New Music Distribution

2012/09/27

[Platten] Captain Planet - Treibeis

Auf der endlosen Jagd nach neuer, bewegender Musik bin ich vor einigen Jahren über die Jungs von Captain Planet und ihren Song "Baumhaus" gestolpert. "Ein allerletztes Mal will ich noch lachen und weinen zugleich". Ein Lied über verlorene Jugend. Sehnsüchtig und doch hoffnungsvoll. Jetzt veröffentlichen die Hamburger bereits ihr drittes Album, dass auf den Namen "Treibeis" hört.

Und auch auf dem aktuellen Album und im neunten Jahr der Bandgeschichte bleiben die Jungs ihrem Konzept treu. Schrammliger Punk trifft auf nachdenkliche Lyrik. "Alles was du sagst. Alles was du träumst. Alles was du bist - bist du alleine". Hier regnet es Stoff für die Melancholierenden, für die, denen die Zeit zu schnell vorbeirennt. Zwar muss man aufgrund der Produktion stellenweise schon genau hinhören, aber das zuhören lohnt sich.

Wie singt es Sänger Arne in "Land unter"? "Hast deine Worte in Beton gegossen. Nichts geht kaputt. Alles ist für immer." Bei Captain Planet besteht der Beton aus Musik und füllt den Gehörgang aufs Angenehmste aus.

Checkt mal LastFm, dort könnt ihr euch die bisherige Diskographie auf der Bandpage runterladen.

www.captain-pla.net/

VÖ: 12.10.2012  auf Zeitstrafe / Cargo



2012/09/03

[Platten] The Sweet Serenades - Help me!

Wenn man sich die beiden Herren von  und ihren Bandwohnwagen auf dem Cover ihres aktuellen Albums "Help me!" anschaut, dann drängt sich der verdacht auf, dass der Fotograf entweder direkt durch ihr Blumenbeet getrampelt ist, oder aber, dass die Jungs so generell eher Gesellen der finsteren Sorte sind.

Einen ganz anderen Eindruck bekommt der geneigte Hörer, wenn er sich die zehn Songs des Albums reinpfeift. Lockerer Pop im Stile der Strokes, nur wesentlich schöner und beschwingter. Handclaps und catchy Melodien. Nicht innovativ aber Spaß verheissend. Und darum scheint es den beiden Schweden in der Tat zu gehen. Also Saisonziel erreicht.

In ihrer nordischen Heimat sind die Buben übrigens keine Unbekannten mehr, so wurde einer Songs in "Grey's Anatomy" platziert. Wer kann, der kann. Und The Sweet Serenades könnens. Muss man neidlos anerkennen. Daumen hoch.

Das anschließende Video zeigt zwar die Single des Vorgängers, ist aber ebenso symphatisch.


www.thesweetserenades.com

VÖ: 14.09.2012 über Leon Records / Popup Records / Cargo Records




2012/08/31

[Platten] Meursault - Something For The Weakened

Neil Pennycook, Mastermind und Sänger von Meursault, ist zwischen dem ganzen Touren dazu gekommen das mittlerweile dritte Album seiner Band zu komponieren und einzuspielen. Nachdem ich mich in das 2010 erschienene Debüt "Pissing on Bonfires / Kissing with tongues" verliebt hatte, war es mir nun eine ganz besondere Freude dieses Album im Briefkasten liegen zu haben.

Die damals erwähnte Genreschublade namens "Folktronica" ist auch im Jahre 2012 noch Programm. Doch geht es auf "Something for the weakened" wesentlich reduzierter zu. So ist etwa der Opener "Thumb" eine Ballade deren Instrumentierung gerade mal mit einer Geige und Gitarre auskommt. Schlagzeug, Banjo und Cello bilden die Grundlage für ein atmosphärisch dichtes Album. Wer einen derart charismatischen Sänger wie Pennycock am Mikrofon hat, der hat eben einfach Glück und braucht nicht viel Schnörkel um auf sich aufmerksam zu machen.

Die Grundstimmung der 10 Songs pendelt zwischen Melancholie und Traurigkeit, doch auch hoffnungsvolle Songs ("Dull spark") verirren sich und tun Gutes. Darüberhinaus zeigen die Schotten, dass sie den Bombast beherrschen. So knallt uns das Monster "Dearly Distracted" ein zweiminütiges Solo vor den Latz.

Also. Besorgt euch das Album und verschönert euch den kommenden Herbst.




www.meusaultmusic.com

VÖ: 05.10.2012 auf SongByToad / Essential


2012/08/21

Handkäs mit Mussig

Moerdsch did it again. Unter dem Titel "Tanz de Hesse" veröffentlicht der Gute eine Hymne für und von Hessen. Das Teil ist in Kollabo mit Jannsen und Klügel entstanden. Die Beats kommen von Benderris. Also Äppler kühlen und Mucke laut.




weitere Infos unter:

http://www.facebook.com/#!/pages/Moerdsch/188404467855092

2012/08/05

[Platten] The Hirsch Effekt - Holon:Anamemnesis

The Hirsch Effekt. Eine Band, die 2010 mit ihrem Album Holon:Hiberno für eine ziemliche Überraschung sorgte. Eine derartige Musikmixtur kam mir bis dato (ok, wenn man mal von ihrer 2009 erschienen EP absieht) nicht zu Ohren. Ein sperriger Brocken Musik, den man sicherlich auf keiner Party, sondern eher daheim mit Kopfhörern hört, um ja kein Detail zu verpassen. 2012 schieben die drei Jungs ihren Zweitling Holon:Anamnesis nach. Und schon der Blick auf die Titellänge spricht Bände. Songs, deren Durchschnittslänge so um die sieben Minuten Marke pendelt, versprechen mal wieder einiges an Abwechslung.

Und ohja, The Hirsch Effekt erweitern ihren Soundkosmos um einige musikalische Milchstraßen. Wieder wechseln sich getragene Parts mit wahnsinnigen Gitarrengeballer ab. Wieder grunzen, schreien, weinen, leiden sich Nils Wittrock und Ilja Lappin durch die Songs, die sich hakenschlagend ereifern und immer monströser werden. Was hat sich also geändert?

Was der Vorgänger bereits ankündigte, wird auf Holon:Amamnesis kultiviert. Obwohl sich die Lieder in neun Titel unterteilen hat man es hier mit einem atmosphärischen Gesamtwerk zu tun. Eine Konzeptplatte verpackt in Bombast und Schwermetall.

Polarisierende Musik der Extraklasse. Hört rein und lasst dem Teil Zeit zu wachsen. The Hirsch Effekt haben es verdient gehört zu werden.

www.thehirscheffekt.com

VÖ: 31.08.2012 auf Midsummer Records /

2012/03/08

Download your first candy cigarette

Massiert euren Klickfinger, bringt die Mäuse in Position und downloadet um euer Leben. Nur was werdet ihr euch fragen? Wir sagens euch...


Probierts mal mit dem Sampler "My first candy cigarette" mit den sagenhaften Escapado, Grand Griffon, Antitainment, Trip Fontaine, Kurhaus und anderen illustren Gestalten aus dem Hause Zeitstrafe. Und das Beste ist, der Spass kostet genau nix. Hier gehts zum DOWNLOAD .

2012/02/17

[Platten] Kettcar - Zwischen den Runden


Kettcar sind wieder da. Mannomann. Seit dem Vorgänger "Sylt" sind jetzt ja auch knapp schon vier Jahre vergangen. Wie schnell die Zeit vergeht, kann man durchaus auch an den Release-Dates seiner Lieblingsbands erkennen. Wie klingen nun also Kettcar 2012 im Gegensatz zu Kettcar 2008?

Der Frischling aus dem Grand Hotel van Cleef hört auf den Namen "Zwischen den Runden" und beginnt mit "Zurück aus Ohlsdorf" und einer traurigen Geschichte. Auch "Rettung" verlegt sich auf Storytelling und Momentaufnahmen-Lyrics.  Die Single "Im Club", zu der es übrigens auch einen ziemlich guten Clip gibt, öffnet dann schließlich die Arme um die ganze Welt einzufangen. Der Song ist übrigens mit "Der apokalyptische Reiter und das ratlose Pferd", "R.I.P." und "Schrilles, buntes Hamburg" einer der wenigen Stücke der Platte, die im bekannten Kettcar-Mid-Tempo daherkommen.

 In den übrigen acht Stücken auf "Zwischen den Runden" passt sich die Instrumentalfraktion den eher grüblerischen Texten an. Akkustikgitarren, Klavier und Streicher. Getragene und ruhige Atmosphäre im Stile eines "Am Tisch" oder "Balu". Nur leider geht das nicht immer so klar, wie in zwei eben genannten Beispielen. Durch die schiere Masse, dreht sich der markante Sound und kündet schon fast von einem gänzlichen Stilwechsel.

Tja, doch wie singt es Marcus Wiebusch: "Es muss immer alles komplett verwertet werden, wenn es komplett verwertet werden kann". Wenn man das tut, dann bleibt unterm Strich ein ziemlich gutes Album. Kein Meilenstein. Macht aber nichts, Kettcar sind immernoch eine tolle Band mit einem tollen neuen Album. Nur eben halt ein bisschen anders als gewohnt.

www.kettcar.net

VÖ: 10.02.2012 auf Grand Hotel van Cleef / Indigo

2012/02/14

[Platten] Hello Piedpiper - Birdsongs = Warsounds

Schon allein für das tolle Cover und den Titel zu "Birdsongs = Warsounds" gehört der Kölner Songwriter Fabio alias "Hello Piedpiper" beglückwünscht. Kaum hat man die vierzehn Stücke des Albums gehört, will man wieder in wildes Händeschütteln verfallen, denn die Musik steht der optischen Aufmachung in nichts hinterher.

Feinste Folkperlen, die sich allzugern mit Countryelementen verquicken, ergeben eine feine Mischung, die man sich gerne auf seinen MP3 - Player, für den bevorstehenden Roadtrip, zieht. Vorbei an sonnendurchfluteten Getreidefeldern hält man an der nächste Tankstelle und holt sich seinen Kaffee im pappigen Becher, um den neuen Tag zu begrüßen. Dazu hat man "Birdsongs = Warsounds" im Ohr und fühlt sich wohl.

Americana aus Köln. Daumen hoch.


http://www.hellopiedpiper.com/

VÖ: Frühjahr 2012(?)

2012/02/06

[Platten] Anti-Flag - The General Strike

Im noch jungen 2012 sind sie also wieder zurück. Anti-Flag. Mit ihrem achten Studioalbum rufen sie offiziell zum "General Strike" auf. Ein Titel der gleich mal klarstellt, dass die Jungs um Justin Sane immernoch nicht müde geworden sind, mit dem erhobenen Zeigefinger unterwegs zu sein und auf fette Politiker und Wirtschaftsbosse zu zeigen.

Verpackt ist die Message in zeitgemäßen Punk, der ordentlich nach vorne geht und auch nicht davor zurückschreckt teilweise auch ein bisschen in Richtung Schwermetall zu schielen. Geschickt, jede Menge Themen wie soziale Ungerechtigkeit in eingängige Melodien zu verpacken und so seine Attitude auf "spielerische" Art und Weise an den Mann zu bringen. Da sind sich die Amis auch für den ein oder anderen Bierzelt Ohoho-Chor nicht zu schade. Aber egal.

" The General Strike" knallt und macht verdammt viel Spass. Wenn man sich dann noch Gedanken über die Lyrics macht, umso besser. Peta-Supporter, Anti-Nazi-Aktivisten. Und obwohl Anti-Flag auch mittlerweile Promo und Produktion einem fetten Label überlassen könnten, wurde das Teil in bester DIY-Manier selbst produziert und vermarktet. Ein Album einer symphatischen Band mit einer Menge Engagement. Sehr gut. 

Anti-Flag gehen übrigens bald auf Deutschland-Tournee und mit so einem Album im Gepäck lohnt sich der Besuch des ein oder anderen Konzerts auf alle Fälle.

www.anti-flag.com

VÖ: 20.03.2012 auf SideOneDummy / Cargo

2012/01/30

[Platten] Noise Capital - Ghost Army

Das Plattencover und der Titel von "Ghost Army" versprühen eher den Charme einer Metalcoreplatte. Dunkle Landschaftsszenerie und ein eher düsterer Titel erinnern an Geknüppel und Weltschmerz.
Doch die vier Tiroler von Noise Capital und deren Musik ist meilenweit entfernt von böse und innerlich zerrissen.

Sie selbst beschreiben ihre Mucke als "modernen, alternativen Rock, kompromisslos arrangiert und gespielt". Hmm, ja, das sagt dem geneigten Hörer genausoviel wie eine komplette Klasse Taubstummer. Nämlich garnichts.

Und langweiligerweise ist die Musik der Österreicher ebenso nichtssagend. "Everything's a game" und "We hunt you down" meinen es gut, verarbeiten aber auch nur bereits Bekanntes in insgesamt sechs Minuten Musik. "Limousines" rettet die Motivation, die zwischenzeitlich darüber nachgedacht hat flöten zu gehen, mit einem ohrwurmigen Refrain.

Der Rest des Albums versinkt dann aber leider wieder in einen Zustand zwischen nettem Schulterzucken und genervter Unruhe.

Versteht mich nicht falsch. Schlechte Musik klingt anders. Interessante aber leider eben auch.


VÖ: 30.01.2012 auf Finest Noise / Rebeat

2012/01/23

[Platten] Teletextile - Glass

Hier liegt es also vor mir. "Glass", das aktuelle Album von Teletextile. Nie gehört. Also die Band. Das Album schon. Und das ist auch gut so. Denn wer das nicht macht, dem entgeht durchaus die ein oder andere musikalische Perle.

Der Opener "I don't know how to act here" eröffnet mit einem nervösen Drum and Bass -artigen Schlagzeug über den Sängerin Pamela Martinez mit reizender Stimme, die entfernt an KT Tunstall und PJ Harvey erinnert, singt. Der Song schlurft sich durch Handclaps bis er schließlich in "Nelly-Furtado-zu-Folklore-Zeiten" artige Gefühlsausbrüche mündet. Klingt gut.

"What If I" wartet mit Harfe und Minimalinstrumentierung auf, um dann auf einem späteren Track als "What if you" in getragener Atmosphäre wieder aufzutauchen und nebenbei als Single-Auskopplung eines Massive Attack Albums durchgehen zu können. Unüberhörbar unterstützt die über weiten Strecken eher spärliche Instrumentierung, die eigentliche Sensation des Albums und das ist nun mal die Stimme von Martinez. Variantenreich eingesetzt formt sie ein durchaus abwechslungsreiches "Glass". Gerade in höheren Tonlagen ist das Ganze vielleicht ein Spur zu anstrengend, insgesamt kann man sich ohne Reue in dieses Album und die dazugehörige Band aus New York verlieben.   

www.teletextile.com 

VÖ: 14.10.2011 auf Lilli is Pi / Broken Silence



2012/01/06

[Neuigkeiten] Musik mit Raketenrücksäcken - We Were Promised Jetpacks auf Tour

 

Die vier Indie-Rock-Schotten von We Were Promised Jetpacks kommen mit ihrem Neuling "In The Pit of the Stomach" auf Tour nach Deutschland. Schon mit ihrem ersten Album "These Four Walls" konnten sie nicht nur unter Kritikern aufsehen erregen und landeten sogar in den US Billboard Heatseekers Chart auf #27. Sie gingen des Weiteren mit Frightened Rabbit und Jimmy Eat World als Support auf Tour und waren in diversen US-Serien als Hintergrundmusik zu hören. Nicht entgehen lassen!

27.01.12, 21:00 Uhr - Das Bett Frankfurt

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