Da ist er ja wieder. Dem Wickman sein Felix aus Stockholm. Zurück mit einer längst veröffentlichten 6 - Track - EP namens "Whatever her sins". Und ähnlich wie auf dem Vorgänger "Dry Hands" macht es einem der Gute nicht leicht musikalische Schubladen zu öffnen und ihn in eben diese reinzustecken.
Der Opener "Photogenique" eröffnet mit trockener Westerngitarre, fordert den Protgonisten zum lustigen Gesangsstelldichein auf und verzwirbelt die eingeschlichene Marschtrommel in eine garstige Trip-Hop-Pumpe der Marke Portishead, um dann schließlich von Störgeräuschen abgewürgt zu werden. Genauso verschachtelt wie der letzte Satz ist eben auch besagter Song.
Da muten die Elektro-Folkmixturen der folgenden Songs schon fast koventionell an. Wenn sie es denn wären. Die wabernde Melodie und der stark in den Vordergrund gerückte Gesang von "Moonlight Decisions" erinnert stark an ein vergessenes Stück der Doors. In "Steal my car" wird es romantisch und das Intro von "Lions" ruft Erinnerungen an ein in rote Farbe getauchtes Album der Queens Of The Stone Age, um dann in nervöses Chaos auszuufern.
Wie beschreibt man aber die Musik für diejenigen, die Felix Wickman nicht kennen? Wo sind die rettenden Strohhalme in Form von Vergleichen und Referenzen? Wenn man will/muss, dann vergleicht man ihn mit Muse als die sich noch nicht zu schade waren Experimente zu wagen. Mit einem geistig klaren Tom Waits, der Post-Rock für sich interpretiert.
Alles nur die halbe Wahrheit. Klar. Fakt ist, "Whatever her sins" besteht aus 25 Minuten toller Musik.
http://www.felixwickman.com/
VÖ: 18.02.2011 auf Waggle - Daggle Records
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