Eins muß man den Leuten vom Promo Team PopUp Records aus Hamburg lassen. Sie haben ein Händchen für locker-flockige Rockmusik aus Dänemark. Nach dem kaum zu verbessernden "Hearts&Heads" von Before The Show warten sie mit einer weiteren Band aus unserem Nachbarland auf. Polar For The Masses, die bereits ihr drittes Album "Silence" an den Start bringen.
Anders als die Jungs und das Mädel von Before The Show handelt es sich bei der Band garnicht wirklich um Dänen, sondern um Italiener. Lediglich das Mastern wurde in Kopenhagen vorgenommen. Um es noch ein wenig verwirrender zu gestalten, ist das Artwork von "Silence" schön dunkel und depressiv gehalten. Anders als die Musik, die acht Tracks und 32 Minuten entgegenschallt.
Ok, Pseudo-lustige-Fun-Mucke (toll, so viele - Striche) hört sich definitiv anders an. Dennoch gibt sich die Musik extrem beschwingt. Falls der Begriff Alternative nicht so ausgelutscht und nichtssagend wäre, dann würde er passen wie die sprichwörtliche Faust auf Nase, Augen, Ohren und Mund.
Polar For The Masses erforschen keine Klangwelten, sondern liefern soliden, hausgemachten Rock mit staubiger Produktion ab. Das mag langweilig klingen, ist es aber nicht. Italien, Dänemark und letztlich auch Hamburg good job.
www.myspace.com/polarforthemasses
VÖ: 10.06.2011 auf Black Nutria / Cargo
2011/05/20
2011/05/05
[Platten] Tim Neuhaus - The Cabinet
Tim Neuhaus hat ein neues Album. „Tim wer?“ fragen sich jetzt bestimmt viele, doch so ganz unbekannt ist er dann doch nicht. So trommelte er bei der Blue Man Group und war bis 2004 in der Liveband von Clueso als Drummer unterwegs.
Anschließend beschloss er eigenen Songs zu veröffentlichen und hat mittlerweile mit seiner Band „The Cabinet“ drei Alben veröffentlicht. "The Cabinet", das Album, erschien am 28.Januar 2011.
Der Opener nennt sich „Troubled Minds“ und erinnert aufgrund seiner Orgel anfangs Zirkusmusik, bevor dann die Gitarre einsetzt und das ganze etwas schneller wird. Schon nach wenigen Takten ist klar: Eine sehr gute Mischung aus leichter Gitarrenmusik und nachdenklichem Text gemischt mit eingängigen Melodien. Nach dem guten Start folgt die Singleauskopplung des Albums, „As Life Found You“. Ein absolut gelungener und typischer Tim Neuhaus Song. Erste Schwächen offenbart das Album dann bei „5 Weeks“. Ein langsames Lied, das irgendwie nicht in Fahrt kommt und auch ins Ohr will. Es erinnert entfernt es an ein Schlaflied. Da ist man Abwechslungsreicheres von Herrn Neuhaus gewohnt.
Bei „Armed with a friend“ geht es dann schon etwas flotter zur Sache. Das Ganze ist auch ok aber es keimen erste Ängste beim Hörer auf, dass dies eher Gedudel gleich kommt und den Rest des Albums so bleibt. Doch „Daydream Detector“ bestätigt diese Befürchtungen zum Glück nicht. Das Lied ist zwar sehr ruhig, doch hat dafür auch sehr viel Gefühl. Gefühl, was den vorangegangen Songs abging. Ein Song, der Hoffnungen auf ein tolles Restalbum weckt.
Bei „Armed with a friend“ geht es dann schon etwas flotter zur Sache. Das Ganze ist auch ok aber es keimen erste Ängste beim Hörer auf, dass dies eher Gedudel gleich kommt und den Rest des Albums so bleibt. Doch „Daydream Detector“ bestätigt diese Befürchtungen zum Glück nicht. Das Lied ist zwar sehr ruhig, doch hat dafür auch sehr viel Gefühl. Gefühl, was den vorangegangen Songs abging. Ein Song, der Hoffnungen auf ein tolles Restalbum weckt.
Mit „Accidential“ kommt nun endlich wieder die Unbeschwertheit vom Albumanfang wieder. Bei leichter Gitarre und einem Beat der sofort in den Kopf geht ertappt man sich beim mitwippen. „Headdown“ gehört wieder in die Kategorie „Gefühlvoll“ und entwickelt sich dann zu einem richtig schnellen Song mit der Feststellung „funny who we are in this world“. Beschwingt durch solch heitere Töne schließt sich der folgende Song, „Pete’s Song“, nahtlos an. Das Album hat die befürchtete Langeweile abgewehrt und macht nun wieder richtig Spaß.
Der absolute Tiefpunkt kommt dann aber doch noch bei „Overgrown“, das so gar nicht ins Album passt. Hier hat man doch selbst als Freund von ruhigeren Klängen seinen Finger schnell auf der Skiptaste. Besser wird es dann bei „Fools“ das aber auch nicht komplett überzeugen kann, sich aber immerhin zum Ende hin steigert. Schlussendlich wird es nochmal richtig atmosphärisch. Das Instrumental „We were here, Right?“ ist einfach wunderschön, passt aber eher auf das letzte Album, als auf das Aktuelle. Aber seis drum. Es ist definitiv noch eine weitere Seite des Quartetts und die kann sich hören lassen.
Insgesamt ist „The Cabinet“ etwas für die Kategorie „warmer Sommerabend“. Mit einer schwachen Phase, mit nicht wirklich schlechter Musik, sondern einfach nur im Vergleich zum Rest des Albums unauffällig ist. Doch trotz dieser Phase macht die Scheibe gute Laune und sorgt auch durch die Mischung, für eine sehr schöne Stimmung. Klare Hörempfehlung.
VÖ: 28.01.2011 auf Grand Hotel Van Cleef / Indigo
2011/05/03
[Platten] The Black Atlantic - Reverence For Fallen Trees
Wer dieser Tage seinen Frühlingsgefühlen entfliehen und sich lieber in vorherbstlicher Melancholie suhlen will, der kommt an "Reference for fallen Trees" nicht vorbei. Dem neuen Album von The Black Atlantic.
Mit getragenem Klavier und Engelsgesang bringt das Intro "Baiulus" den Duft von gelben Blättern in die vorsommerlich warme Bude. Baiulus, was übersetzt soviel heisst wie Lastenträger. Und oh ja, die Jungs von The Black Atlantic scheinen eine Menge Lasten zu tragen. Lasten, die auf der Seele liegen und den perfekten Nährboden für Songs wie "Fragile Meadow" oder dem sich aufbäumenden "Heirloom". Minimalistische Lieder, die meist nur von den choralen Gesangslinien getragen werden.
Klavier, eine an Eddie Vedder erinnernde Akkustik-Gitarre und ein hin und wieder dezent eingesetzte Drums. Mehr brauchen die Jungs aus Holland nicht, um eine gepflegte Gänsehaut zu produzieren. 35 Minuten voller Musik, die viel zu schnell vergehen und die einem die Erfindung der Repeat-Taste als göttliches Geschenk erscheinen lassen.
Musik, von einem, der bei Shai Hulud gerne mal lautere Töne angeschlagen hat. Leise gehts auch, und ist doch irgendwie viel schöner. Noch schöner ist, dass man das Album beim kostenlos bei ihrem Label Midsummer Records runterladen kann.
http://www.theblackatlantic.com/
VÖ: 16.10.2009 auf Midsummer / Cargo Records
Mit getragenem Klavier und Engelsgesang bringt das Intro "Baiulus" den Duft von gelben Blättern in die vorsommerlich warme Bude. Baiulus, was übersetzt soviel heisst wie Lastenträger. Und oh ja, die Jungs von The Black Atlantic scheinen eine Menge Lasten zu tragen. Lasten, die auf der Seele liegen und den perfekten Nährboden für Songs wie "Fragile Meadow" oder dem sich aufbäumenden "Heirloom". Minimalistische Lieder, die meist nur von den choralen Gesangslinien getragen werden.
Klavier, eine an Eddie Vedder erinnernde Akkustik-Gitarre und ein hin und wieder dezent eingesetzte Drums. Mehr brauchen die Jungs aus Holland nicht, um eine gepflegte Gänsehaut zu produzieren. 35 Minuten voller Musik, die viel zu schnell vergehen und die einem die Erfindung der Repeat-Taste als göttliches Geschenk erscheinen lassen.
Musik, von einem, der bei Shai Hulud gerne mal lautere Töne angeschlagen hat. Leise gehts auch, und ist doch irgendwie viel schöner. Noch schöner ist, dass man das Album beim kostenlos bei ihrem Label Midsummer Records runterladen kann.
http://www.theblackatlantic.com/
VÖ: 16.10.2009 auf Midsummer / Cargo Records
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