Das Rad des Indie-Rock wird in Dänemark nicht neu erfunden. Aber die Striving Vines verstehen es doch ganz gut, die hier und da neu erfundenen Räder der verschiedenen Dekaden, zu einem gut laufenden Gefährt zusammenzubauen. Jetzt dämmert es wieder: Ist es die Stimme von diesem Bellamy von Muse? Kurzes Grübeln. Doch nicht.
Der Albumeröffner „Too Much Wine“ bringt eine große Stärke der Band zu Tage. Ohrwurmtaugliche Refrains unterlegt mit feinen und manchmal melancholischen, fast verträumten Melodien. Indie-Rock der ganz angenehmen Art. Nicht aufdringlich und ohne große Posen. Äußerst sympathisch. Die gesamte erst Albumhälfte profitiert von diesem Geschick der Band. Vor allem „Anything Goes“ strahlt über allem und ist purer Zuckerguss. Es klingt fast so wie Maroon 5 in ihren guten Tagen (ja, es ist fast peinlich zu sagen, aber sie hatten diese Tage). Und ist es jetzt Adam Levine? Kurz den Kopf zerbrechen. Ein guter Ansatz, aber so ganz übereinstimmend ist das dann auch nicht.
Die zweite Albumhälfte kommt dann etwas ruhiger daher. In „Feed On Gasoline“ kommt sogar eine Violine zum Einsatz und der Closer „The End“ hat fast epische acht Minuten. Dies zeugt von einer eklektischen Band mit viel Potential. Aber jetzt habe ich es. Es ist Jonas Miller. Der Sänger von den Striving Vines. Nichts anderes. Chaplin, Bellamy, Levine, Miller – das hört sich doch gut an.
7/10
http://www.strivingvines.com
VÖ: 25.02.2011 / Strange Ears
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