Er ist schwer in Mode. Ich meine den Elektro-Punk. Schon allein der Begriff ist merkwürdig. Schwer zu greifen, aber existent. Umso besser ist es, wenn man Promozettel ins Haus bekommt, auf denen dieser Begriff mit einer Band und ihrem selbstbetitelten Debut in Verbindung gebracht wird. In diesem Fall mit der Combo Solange La Frange aus Vevey am Genfer See.
Wie hört er sich also an, der Elektro-Punk, von Szeneschnöseln auch als Elektro-Trash bezeichnet. Tja, wie nur. Auf den zwölf, tanzbaren Songs treffen sich die klassische Konzertgitarre mit Syntheziser zum Vorglühen an der Clubhintertür. Schlagzeug und Drumcomputer fachsimpeln über die richtige Beatgeschwindigkeit und werden von einer Rasselbande weiterer Schlaginstrumente an der Bar abgefüllt. Über allem thront die Stimme von Julie Hugo, die die Partygesellschaft zusammenhält.
In der Schweiz scheint diese Mucke ziemlich gut anzukommen, kletterte das Album doch glatt bis auch Platz 14 der dortigen Hitparade. Im wesentlich größeren Deutschland dürfte das Album kein Fall für die Charts sein. Dagegen dürfte die raue Produktion sprechen. Ebenso die fehlende Eingängigkeit. Und der Fakt, dass das Teil keine 0815-Mucke und damit nicht massentauglich ist.
Solange La Frange, sehe ich in kleinen Clubs auf der Bühne stehen in denen Schweiß von der Decke tropft und eigentlich nur die Uncoolen am tanzen sind. Die restlichen 80% der Zuschauer stehen aus Imagegründen da und gucken lässig in der Gegend umher. Obwohl bei der Mucke sinds vielleicht 70%. Was schon fast eine Auszeichnung ist, wenn man bedenkt was für harte Nüsse da zu knacken sind.
www.myspace.com/solangelafrange
VÖ: 04.02.2011 auf Two Gentlemen / Indigo
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