2011/07/13

[Platten] King Oliver's Revolver - Gospel Of The Jazz Man's Church

Ein ziemlich schickes, an mexikanische Folklore erinnerndes Cover ziert die Hülle von "Gospel of the Jazz Man's Church". Einem Album dessen Musik bunter und interessanter als eine Tüte voller Haribos ist. Doch wie beschreibt man dem unbedarften Leser (und potentiellen Hörer) die Musik der Stockholmer von "King Oliver's Revolver?

Eins steht fest, Artwork und Titel sind stark biblisch angehaucht. Ein Faktor, von dem ich selbst nach Lektüre der Lyrics, noch nicht vollständig sicher bin, ob das Ganze ironisch oder ernst gemeint ist. Ich tippe und hoffe  auf Ironie und gebe der Musik eine reelle Chance.

Und siehe, da öffnen sich interessante Klangwelten. Jazzpinte trifft auf staubigen Saloon trifft auf swingenden Sinatrasound. Minimale Instrumentalisierung wechselt sich mit orchestraler Besetzung ab. Keiner der 14 Songs gleicht dem anderen. Das klingt nicht mal gezwungen, sondern ziemlich lässig und aus einem Guss. Zwar kommt der Verdacht auf, dass dem Album ein roter Faden fehlt, aber genau dieses vermeintlich fehlende Konzept scheint das Konzept zu sein. Die Musiker toben sich aus, laden Gäste ein und fideln, blasen oder zupfen sich durch das Album.

Zwanzig Musiker, ein Album.

Wer vor dem Begriff Weltmusik und der Musik des frühen letzten Jahrhunderts nicht zurückschreckt, der sollte sich mal einen oder mehrere Hördurchgänge gönnen.


www.kingoliversrevolver.com

VÖ: 08.07.2011 auf Waggle Daggle / Broken Silence

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