2011/01/25

[Konzerte] Bored Man Overboard - 22.01.2011 - Support: Hinterlandt - Yellowstage/Frankfurt

Referenzen zu finden ist eigentlich immer ein Problem. Denn ein Vergleich von Musikstilen verschiedener Bands kann eigentlich nur schief gehen. Einer fühlt sich immer auf den Schlips getreten. Musik ist und bleibt eben eine sehr subjektive Angelegenheit. Aber bei Bored Man Overboard stellt es sich anders dar.

Die Referenzen scheinen klar: Fanfarlo, Arcade Fire und The National. Das schreit nach einer kurzen Erläuterung. Die gebe ich gerne: Fanfarlo, weil Bored Man Overboard genauso feinfühlig Trompete und Violine einsetzen. Arcade Fire, weil die Musik von Bored Man Overboard genauso atmosphärisch ist. The National, weil die Stimme des Sängers diesen Vergleich unvermeidbar erscheinen lässt. Bei diesen fantastischen Bands sollte sich auch keiner auf den Schlips getreten fühlen.

Nun stehen sieben Stockholmer mit diesen großartigen Referenzen also auf der Bühne der gut gefüllten Hazelwood-Studios in Rödelheim. Mit im Gepäck war das Liedgut von insgesamt schon drei veröffentlichten EP's und des nagelneuen Albums "Rogue".

Es kommt relativ selten vor, dass man von der ersten Minute an von einer Band gefesselt ist, von der man nur eine handvoll Songs kennt. Aber bei Bored Man Overboard ist dies der Fall. Zu Beginn wirkt die Band noch etwas verschüchtert. Dies legt sich jedoch mit zunehmender Spielzeit, was sicherlich auch an der überbordenden Reaktion des Publikum liegt.

Und diese Reaktion ist vollkommen gerechtfertigt. Alles was die Band an diesem Abend anfasst wird zu musikalischem Gold. "Sinner Song", "Abigail", "There Is No Room In This Evil Heart". Bei jedem Song greift ein Rädchen in das andere. Vor allem dann, wenn sich die Stimme von Sänger David Khan etwas überschlägt, muss es um jeden einzelnen Zuhörer geschehen sein. Von diesem nationalesk angehauchten Indie-Folk gab es dann auch noch sage und schreibe noch zwei Zugaben. Nach Aussage der Band das erste Mal in der Geschichte der Band, dass überhaupt zwei Zugaben gespielt wurden. Spendabel.

Mich würde es wundern, wenn dieser Indie-Folk im Sommer nicht die Festival-Bühnen der Republik erobert. Ich höre die Massen schon singen. Wunderbar.




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