2011/01/07

[Konzerte] Tokyo Police Club - 26.11.2010 - Support: The Answering Machine - Bett/Frankfurt

Es ist einfach wunderbar, wenn an einem Abend gleich zwei Bands aus den persönlichen Top Ten auftreten. Freude wie beim Honigkuchenpferd. Die Kanadier von Tokyo Police Club hatten sich als Begleitmusik The Answering Machine aus Manchester zur Seite gestellt. Eine verdammt gute Wahl wie sich herausstellen sollte.

The Answering Machine hatten bisher noch nicht die Möglichkeit ihr Debütalbum „Another City, Another Sorry“ in Deutschland zu präsentieren, deshalb muss ihnen die Aufgabe Tokyo Police Club zu supporten gerade recht gekommen sein. Wie schon öfter hier auf dieser Seite beschrieben, ist der Erstling dieser Band eine Perle, was es dann auch verwunderlich erscheinen lässt, dass sie bisher noch nicht den Sprung über den Kanal geschafft hatten.

Martin, Pat, Gemma, Ben und Luke alias The Answering Machine betraten dann pünktlich gegen neun Uhr die Bühne des Betts und schauten in jede Menge gespannte Gesichter des gut gefüllten Clubs. Ohne viel Zeit zu verlieren legten sie sich auch gleich ins Zeug. Reagierte das Publikum anfangs noch verhalten, konnte sich zum Ende der Spielzeit keiner diesem infektiösen Indie-Pop entziehen. Das Publikum bewegte sich und der Beifall wuchs von Song zu Song überdurchschnittlich an. Der Fokus lag auf den älteren Stücken wie zum Beispiel „Obviously Cold“ oder dem famosen „Lightbulbs“.  Aber auch neuere Stücke wurden präsentiert. „Lifeline“, „3 Miles“ und „Animals“ reduzieren im Vergleich zum Erstlingswerk das Tempo etwas, aber das tat der Qualität keinen Abbruch.

Vor allem die Leidenschaft und Konsequenz, mit der die Band um Frontmann Martin Colclough sich durch ihr kurzes, intensives Set spielt, beeindruckt. Für eine Vorband ein wahrlich grandioser Auftritt. Und gerade erschleicht mich die Angst, dass ich über den Support eventuell mehr schreiben könnte,  als über den Hauptact. Wäre mal was anderes. Die neue Single „Lifeline“ erscheint am 14. Februar und das gleichnamige Album eine Woche später. Kaufen!

Über Tokyo Police Club müssen eigentlich gar nicht mehr viele Worte verloren werden. Die Band aus Toronto startete mit „Elephant Shell“ vor ein paar Jahren richtig durch und ist seither von keinem Mixtape mehr wegzudenken. Der Nachfolger knüpfte nahtlos an „Elephant Shell“ an und bekam zu recht durchweg gute Kritiken. Dave Monks und seine Mannen eröffneten die Vorführung mit „Favourite Colour“. Monks einprägsame Stimme, die auf der Bühne mit einigen Ecken und Kanten mehr daherkommt als auf Platte, und das Talent einprägsame Melodien vom feinsten zu komponieren, sind hier gleich als Stärken zu notieren. Von Schwächen wollen wir gar nicht reden, denn die sind schlichtweg nicht vorhanden. „Graves“ wird dem einen oder anderen sicher eine Gänsehaut verschafft haben. Die Songs zeigen ihre Wirkung.

„Wait Up (Boots Of Danger)“, „End Of A Spark“, „Your English Is Good” – die Kanadier machen bei der Songsauswahl nichts falsch. Nach etwas über eine Stunde verabschiedet sich die Band und kommt für die Zugabe wieder zurück. „Cheer It On“ darf eben in keinem Set fehlen. „Operator, get me the president of the world. This is an emergency”.  Und weg waren sie.

Ein Abend, der nur mit Superlativen beschrieben werden kann, geht also dahin.  Zwei gleichwertige Bands auf extrem hohem Niveau, die das Publikum begeisterten. Never change a winning team. Also bitte in der gleichen Konstellation wiederkommen. Danke.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen