2010/12/14

[Konzerte] Soulfly - 16.03.2006 - Support: Junkhead - Centralstation/Darmstadt

Wie fast jedes Jahr macht Max Cavalera mit seiner stetig wechselnden Musikcombo Soulfly einen Abstecher nach Deutschland. Für mich ein Pflichttermin, da sowohl die aktuelle Platte "Dark Ages", als auch die Livequalitäten der Band einen Ausflug nach Darmstadt gerechtfertigen dürften. 
Also tuckert man in Richtung Centralstation und freut sich schonmal auf das was kommen mag, muss jedoch nachdem man sich durch den Erlebnissparcour von jugendlichen Alkleichen und diversen Kotzflecken gekämpft hat feststellen, daß der eigentliche Support Raunchy nicht den Weg in die Centralstation geschafft hat. Einspringen mussten die Frankfurter Jungs von Junkhead, für die es mich besonders gefreut hat, da sie live wirklich einiges zu bieten haben und doch recht gut in das Ambiente passen.

Erschreckend wie immer auf Soulfly - Konzerten auch die Merchandisepreise, die für diverse "Qualitätsprodukte" verlangt werden: 60 Euro für einen Pulli und 50 für ein Longsleeve sind angesichts der schon hohen Ticketpreise mehr als unverschämt. Aber die vernebelten Fans kaufen trotzdem fleissig - denn Mutti schaufelt ja bereitwillig und gern die Kohle in die Tasche von Soulflys einziger Konstante, Mr.Cavalera.

Nun aber zu den wesentlichen Dingen des Abends, denn Musik wurde ja auch noch gespielt. Nach kurzem Intro entert der Vierer die Bretter und legt mit "Babylon" und "Prophecy" die Messlatte gleich zu Beginn schön hoch. Das Publikum rastet aus und feiert die Truppe frenetisch ab. Nach und nach reihen sich "Tribe", "Born again anarchist", "Mars", "Frontlines", "Inner spirit", "Jumpdafuckup/Bring it", "Back to the primitive", "Seek and strike" und natürlich auch die obligatorischen Sepultura-Knaller "Refuse/Resist", "Roots, bloody roots" und "Mass Hypnosis" in die Fratzengeballervorstellung ein. Da darf natürlich auch nicht ein Stück aus der Nailbomb-Aera fehlen, die mit "Wasting away" auch hervorragend abgedeckt wird. Nach etwas über einer Stunde der Hitpräsentation und einer schicken Drumsession mit einem Soulfly-Fan auf der Bühne gibt die Truppe mit "Eye for an eye" noch eine Zugabe, ehe sie sich von der Bühne verzieht. Letztendlich dauert das Gebretter auf der Bühne knappe 75 Minuten, was aber sogar teilweise für die moshfreudige Menge einfach eine Nummer zu schnell zum Abgehen war. Mir gefiel es jedoch aus sicherer Entfernung herrlich, was sicherlich auch an der langhaarigen Person hinter mir gelegen hat, die zum Ende des Konzertes hin - wo es wirklich schwitzig wurde - durch das ständige Headbangen für durchgehend kühle Luft sorgte.

Fazit: Wieder einmal eine gelungene Vorstellung der Baller-Combo mit einer Setlist, die wirklich absolut keine Fragen offen ließ. Dazu kam noch ein fetter Sound und die Erkenntnis, daß das Parkhaus der Centralstation eher dem irrenhausähnlichen Gebäude aus "Asterix erobert Rom" gleicht und so manchen Fahrzeughalter auf dem Weg zu seinem Auto zur völligen Verzweiflung führen kann...

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