2010/12/14

[Konzerte] Verlen - 04.02.2006 - Support: Cloudberry/Myiris - Schanz/Mühlheim

Das Schanz in Mühlheim war mir bisher immer als ein Ort bekannt, den man am Besten an Montagen zum dortigen "Weizenabend" aufsucht. Nun begab es sich eben, dass wir uns eines traurigen Samstags in Dreier-Formation per Fährfahrt ans andere Mainufer begaben, um Verlen geniessen zu können. Die Tatsache, das die Band hierbei von Cloudberry und den mir unbekannten Myris unterstützt werden sollte, machte die Sache auch nicht schlechter. 

Nachdem wir dann erstmal die für lokale Kreise recht happigen 7 € gelöhnt hatten, verzogen wir uns erstmal ganz hinten ins Eck und lungerten auf der passenden Bank (sprich Eckbank) rum. Schliesslich tauchten Myris auf der Bühne auf und gaben ihren Pop-Rock zum Besten. Richtig begeistern konnte mich die Band um Frontfrau Alex auch nicht wirklich. Nicht schlecht, aber belanglos. Und die mehrmals erzählte Story die zum Inhalt hatte, auf einem Contest innerhalb von fünf Minuten aufzubauen und ein Lied zu spielen, sorgte auch nur beim ersten Hören für ein leichtes Schmunzeln auf des Schreibers Wangen.

Die letzten Lieder verbrachten wir am Kicker und verpassten dadurch fast den letzten Song, der mit einem sehr coolen Solo durchaus zu überzeugen wusste.

Als Nächstes mussten dann Cloudberry ran. Sänger Marco steht samt Akkustikgitarre auf der verwaisten Bühne und melancholiert vor sich hin. Für eine Nanosekunde flackert die gesamte Band auf um den ersten Song nach vielleicht zwei Minuten zu beenden. Überwältigend. Songs wie "Frankenstein" oder das überragende "Superdead" bewegen sich zwischen Oasis, Placebo und dank den eingestreuten Samples Depeche Mode. Minimalistisch, sehr gut.

Schliesslich stand jetzt nur noch der Hauptact an, Verlen aus dem Taunuser Vorgebirge, schickten sich an ihren unterhaltsamsten Gig zu spielen, den ich bei dieser Band bisher (dies war Nr.7) erleben durfte. Zunächst spielten Verlen gewohnt aktiv und insbrünstig ihre Lieder runter. "45 Flamingos", "In Hell" und "Down" um einige zu nennen. Mittendrin fiel dann plötzlich Schlagzeuger Simon Rauland aus unerfindlichen Gründen von seinem Hocker und prompt war der ohnehin schon heiter gestimmte Verlen-Mob ausser Rand und Band. Da wurden kurzerhand die Instrumente vertauscht und munter drauf los gespielt, auch wenns textlich und musikalisch eher wirr wurde. Schliesslich neigte sich der Gig mit einer Psychoversion von "Vertigo" dem Ende zu und hinterliess den Betrachter mit der Frage im Kopf, ob 7 Euro nun gerechtfertigt waren oder nicht.

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