2010/12/15

[Konzerte] Why? - 06.05.2008 - Support: Fehlanzeige - MuK/Gießen

Gießen ist halt Gießen. Dazu gehört mittlerweile auch, dass Bands aus deutschen Landen in dieser Region reissenden Absatz finden. Deichkind, Kilians, Olli Schulz oder Götz Widmann führen zu einer pilgerähnlichen Ansammlung von Musikliebhabern, während Bands wie Why?, die den weiten Weg über den Teich wagen, offenbar links liegen gelassen werden.

ImageGerade einmal 20 Karten wurden für den gestrigen Dienstagabend im MuK vorverkauft. Für eine Band, die das Cover des Intro-Magazins zieren durfte und in der letzten Zeit immer häufiger in diversen Musikzeitschriften auftauchen durfte fast schon ein Armutszeugnis. Im Endeffekt hatten sich schließlich etwa 80 Zuschauer an die Automeile gewagt, um dem Quartett aus California beim Musizieren beizuwohnen.
Eine Vorband gab es nicht und so ging es kurz vor 22 Uhr direkt mit der Hauptband zur Sache. Why? machten ihre Sache äußerst gut und spielten ihr Set wie Vollprofis herunter. Bemerkenswert war dabei vor allem die musikalische Gewandheit der Band. Mal griff der Schlagzeuger selbst zum Bass, während sich der Bassist indessen an der Gitarre vergnügte und der Pianist den Drumcomputer bediente. Nebenbei sei erwähnt, dass eben dieser Pianist wie auch der Sänger zwischenzeitlich mal die Gitarre oder den Bass in die Hand nehmen durfte. Ein Allrounder-Projekt sozusagen, das zwischenzeitlich für ordentlich Verwirrung sorgte. Dass der Schlagzeuger nebenbei fast ausschließlich noch ein Xylophon bediente und zeitweise einen Campingtopf als Tom Tom benutzte, der auf der Basedrum seinen Platz hatte, verwunderte schließlich auch nicht mehr. Im Grunde genommen unterstrich es nur die Brillianz von Why?

Angefangen mit „Song oft he sad assasin“ wurden in Folge größtenteils Lieder vom Langspieler „Alopecia“ in Richtung Menge geschickt. Songs wie „The fall of Mr. Fifhs“, „The voweks pt 2“,  „These Presidents“, „The Hollows“ (großartig), „Fatalist Palmistry“ oder „Rubber Traits“ bauten sich hervorragend in das Gesamtkonzept ein und der Zuschauer konnte sich einen exzellenten Eindruck von der uhrwerkartigen Spielklasse der Truppe machen. Das Fazit war schließlich, dass das Dargebotene größtenteils wesentlich eindrucksvoller serviert wurde als das Produkt aus der Dose. Eine Band wie die Kilians erreichte Wochen zuvor an gleicher Wirkungsstätte lediglich das Gegenteil. 

Nach einem Zugabeset und insgesamt 75 gespielten Minuten war Schluss. Beeindruckt und zufrieden ging es schließlich in Richtung Heimat. Mit dem festen Plan im Gepäck: Auf dem Melt! sieht man sich spätestens wieder. Und spätestens da hören euch auch mehr Leute zu.

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