Mit dem Carrabas Chris von Dashboard Confessional hatte ich noch eine Rechnung offen. Denn nachdem ich bei seinem letzten Konzert im Kölner Prime Club im Jahre 2003 krankheitsbedingt passen musste, packte mich schon das Gefühl, dass ich diese Band auf Grund steigenden Bekanntheitsgrades nie mehr in solch einem intimen Rahmen erleben dürfte.
Aber der wirklich große Durchbruch blieb bislang hierzulande aus und Dashboard Confessional traten an diesem lauen Juniabend doch tatsächlich wieder im winzigen Prime Club zu Köln auf, um ihr neues Album „Dusk And Summer“ vorzustellen.
Auf eine Vorband wurde gänzlich verzichtet, so dass Dashboard Confessional ohne große Verzögerungen gegen halb zehn die kleine Bühne des Prime Clubs betraten. Als Opener des Abends wusste „Don´t Wait“ vom neuen Album zu gefallen. Sehr catchy, melodiös und Inbegriff des neuen nicht mehr akustischen Chris Carraba. Aber er weiß ganz genau, dass sein Publikum seine rein akustischen Stücke von „Swiss Army Romance“ und „Places You Have Come To Fear The Most“ mehr liebt als die lauteren, neuen von „A Mark, A Mission, A Brand, A Scar“ und „Dusk And Summer“. Deswegen lag der Schwerpunkt auch eher auf diesen ruhigen und älteren Stücken. Zum Glück. Denn dadurch gewann dieses Konzert seine einzigartige Atmosphäre.
Mit Band und den vorgetragenen Stücken wie „Stolen“ oder „Vindicated“ ist Dashboard Confessional gut, aber als One-Man-Akustik-Show und Songs wie „Best Deceptions“ und „Screaming Infidelities“ ist Dashboard Confessional unschlagbar. Vor allem die Zuschauer, die jedes Wort enthusiastisch mitsingen, und dabei Chris Carrabas Stimme beinahe übertönen, geben dem Konzert das gewisse Etwas. Und Carraba genießt es sichtlich, dass das Publikum ihm zu Füßen liegt und seine Lieder singt. Das hört sich jetzt vielleicht kitschig an. Aber der Mann löst Emotionen mit seiner Musik aus. Meine weibliche Begleitung auf diesem Konzert musste am Ende eingestehen, dass bei ihr fast die eine oder andere Träne gerollt wäre. Muss man dazu noch was sagen?
Spätestens mit den ersten Takten des letzten Songs „Hands Down“ hatte sich das Innere des Prime Clubs zu einem geschlossenen Chor entwickelt. Breathe in for luck / Breathe in so deep / This air is blessed / You share with me. Carraba überlässt dann auch die letzten Zeilen von des Abends dem Publikum. And I knew / That you meant it / That you meant it. Und sie singen und singen und wollen gar nicht mehr aufhören…
Gitarre, Carraba, Publikum. Mehr braucht es wirklich nicht um ein emotionales und grandioses Konzert zu erleben.
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