2010/12/14

[Konzerte] Drum Inside Festival - 31.03.2006 - Stahlwerk/Düsseldorf

Seit letztem Freitag ist nun auch die Festival-Saison 2006 offiziell eröffnet: Im westfälischen Düsseldorf lud die Tabakfirma "Drum" zum Festival Kick-Off der etwas anderen Art. Das Line-up war für mich bis auf The (international) Noise Conspiracy nicht wirklich übermäßig interessant, jedoch rechtfertigten läppische 9 Euro im Vorverkauf den Eintritt allemal, was auch dazu führte, daß die Halle letztendlich ausverkauft war. Schon vor der Abreise konnten wir 5 jedoch damit rechnen, daß wir einen Teil der Bands aufgrund der Anreisezeit gar nicht erst zu Gesicht bekommen würden. Aber dazu später mehr. 

Mit guter Laune ging es schließlich am späten Freitag Nachmittag in Richtung NRW-Hauptstadt und das Ziel war überraschend fix erreicht - kein Stau auf den Autobahnen und in Düsseldorf fand man sich auch ziemlich gut zurecht, was jedoch bezüglich des Alkoholpegels der Mitfahrer, die den Weg weisen mußten ein kleines Wunder war. Noch schnell das Auto geparkt, etwas getrunken und schon einmal ab in Richtung Stahlwerk gelaufen, wo am Eingang im Austausch gegen die Eintrittskarten hübsche Festivalbändchen verteilt wurden, um dem Ganzen das nötige Flair eines Festivals zu verpassen. Vorbei an verschiedenen Drum-Zelten, die zum Schlafen einladen sollten und auf Sand aufgebaut waren ging es schnurstracks in die Halle, wo bereits Blackmail die Bühne unsicher machten. Zu dem Zeitpunkt dürfte bereits ein Großteil der 2500 Zuschauer in der Halle gewesen sein und sich an den musikalischen Ergüssen der Koblenzer ergötzt haben. Folglich mussen wir an dieser Stelle feststellen, daß wir sowohl The Robocob Kraus, als auch Urge Overkill verpasst hatten und nun noch die Donots und The (i).n.c. vor uns lagen. Der Vollständigkeit halber sollte noch erwähnt werden, daß ein Großteil der Halle mit Rollrasen ausgelegt wurde um das Indoor-Festival noch mehr einem Outdoor-Festival anzugleichen. Dieses Luxus-Bonbon führte jedoch dazu, daß einige Festivalbesucher (auch aus unserer Reisegruppe) den weichen Boden mit einem Schlafplatz verwechselten und den Hauptact gar nicht mehr zu Gesicht bekommen sollten.

Da der Rest meiner Truppe Blackmail nicht wirklich prickelnd zu finden schien und ich mir die Jungens auch nicht noch ein drittes Mal reinfahren wollte, ging es noch schnell einmal ins Freie um ein wenig Luft zu schnappen. Nach kurzer Erkundungstour auf dem Gelände und in der Halle kam man zum Auftritt der Donots wieder in den Konzertsaal. Die Band aus Ibbenbüren lieferte - soweit ich das beurteilen kann - einen recht soliden Auftritt ab, wenn ihre musikalische Darbietung auch nicht wirklich mein Fall ist. Das Publikum war jedoch richtig gut aufgelegt und feierte die Lieder des Fünfers schön mit. Generell machte das ganze Festival auf mich einen sehr, sehr schicken Eindruck: Die Getränke- und Essenspreise waren überhaupt kein bisschen festivallike (ein ziemlich großer Döner für 2,50 Euro) und auch die Securities waren extrem nett und mit der crowdsurfenden Menge zu keinem Zeitpunkt überfordert.Respekt!

Es folgte gegen Mitternacht der Headliner aus Schweden: The (i).n.c. lieferte einen sehr soliden Auftritt ab und die Menge wusste es ihr zu danken. Im Laufe des Sets verging man sich an Knallern wie "Black Mask", "The dream is over", "A small demand", "Capitalism stole my virginity", "Up for sale", "Communist moon", "The way I feel about you", "Born into a mess" usw. Nach lautstarken "Zugabe" - Rufen kam die Truppe um Frontman Dennis Lyxzén noch einmal auf die Bühne zurück und gab weitere zwei Stücke zum Besten, ehe man sich in Richtung Backstage-Bereich verkrümelte. Wieder einmal war es lustig zu sehen, wie viele Girlies sich schon Ewigkeiten vor dem Auftritt in der ersten Reihe am Gitter festkrallten, um ja nicht den Auftritt der Schweden-Combo aus nächster Nähe zu verpassen und um Sänger Dennis den ein oder anderen feschen Blick zuwerfen zu können. Dumm nur, daß ein Großteil von ihnen spätestens beim vierten Lied wegen Kreislaufproblemen das Feld räumen musste und somit sicherlich den erfolglosen Schlachtplan noch einmal im hinteren Teil der Halle zu überdenken hatte. Ich persönlich hab mich ganz gechillt innerhalb von 5 Minuten in die erste Reihe schieben lassen und konnte mir das Treiben auf der Bühne von dort aus richtig Logenmäßig reinfahren.

Anschliessend legte noch das DJ Team Le Hammond Inferno für die restlichen tanzfreudigen Besucher auf und sorgte für Stimmung bis in die frühen Morgenstunden. Beim Verlassen des Geländes erfuhren wir dann auch von den Securities, daß die Drum-Zelte vorher hätten reserviert werden müssen, wenn man seine Nacht darin hätte verbringen wollten. Im Internet stand da soweit ich weiß nichts von, jedoch waren wir auf derartige herbe Rückschläge vorbereitet und hatten ein 6-Mann Zelt dabei, daß wir auch schön neben unser Auto an der Straße aufbauen konnten. Die Polizei hatte Mitleid und ließ uns gewähren, womit uns eine Nacht zu fünft in einem kleinen Polo erspart blieb.

Fazit vom ersten 1-Tages Festival 2006: Enorm coole Location, geniale Stimmung und super Atmosphäre. Für den Preis würde ich nächstes Jahr auf jeden Fall wieder nach Düsseldorf fahren, wenn man sich dazu durchringen sollte noch einmal ein ähnliches Festival dort auf die Beine zu stellen!

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