2010/12/15

[Konzerte] Henry Rollins - 19.01.2008 - Support: Fehlanzeige - Mousonturm/Frankfurt

Worte der Vorstellung bedarf es bei Henry Rollins eigentlich nicht. In den 80ern machte er mit Black Flag den Hardcore groß und nach mehreren Nebenprojekten macht er seit einigen Jahren die Bühnen der Welt als Alleinunterhalter mit seinen Spoken-Word-Performances unsicher. So auch auf der aktuellen „Provoked“-Tour beim Zwischenstopp in Frankfurt.

Schon etliche Tage vor der eigentlichen Veranstaltung war der Mousonturm trotz des stolzen Ticketpreises von fast 25 Euro ausverkauft. Der muskulöse und stark tätowierte Mann scheint auch mit fast 50 Jahren ein ewiger Magnet für Zuhörer aller Art zu sein.

Da die mehr als desaströse Parksituation rund um den Mousonturm wieder einmal für schwitzige Hände sorgt, erreichen wir erst gegen 20 nach 8 den Ort des Geschehens. Da ist der große Meister allerdings schon 20 Minuten auf der Bühne. Also schnell im bestuhlten Mousonturm den Sitzplatz gesucht und den Worten des wandelnden Geschichtenbuches gelauscht.

Was folgt sind 210 Minuten Unterhaltung – ohne Unterbrechung versteht sich. Die Geschichten, die einem geboten werden sind durchweg von lustiger Natur. Henry erzählt von Treffen mit Black Sabbath, seinen Zeiten bei Blag Flag und bringt mit Anektdoten über Ian Mac Kaye (Sänger von Minor Threat) die Masse zum Schmunzeln. 

Einen Großteil seiner Geschichten nehmen Erzählungen über seine verschiedenen Reisen in die entlegensten Länder der Welt und über gemeinsamen Proben und den Auftritt mit seiner persönlichen Punklegende The Ruts ein. All dies gepaart mit Witz, Charme, Aggression und einer Menge Schweiss. Rollins versteht es sein Publikum über 3 Stunden auf den Stühlen zu halten. An eine Pause ist derweil nicht zu denken.

Nebenbei macht er sich noch über die deutsche Art und Weise Englisch zu sprechen lustig und imitiert Berühmtheiten wie Ozzy Osbourne, George W. Bush und Jello Biafra zum Schreien gut.
Nachdem er schließlich schweißgebadet den Abend beendet, begleiten ihn stehende Ovationen von der Bühne. Money for value. Nichts anderes wurde an diesem Abend geboten.

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