2010/12/15

[Konzerte] Jolly Goods - 15.01.2008 - Support: Dillon - Silbergold/Frankfurt

Jolly Goods sind zwei Mädels aus Rimbach im Odenwald, die ihre Musik selbst gern als „2-girls-lo-fi-garage-beat-punk-trash“ bezeichnen. Durchaus trefflich, wie sich im Januar diesen Jahres im sympatischen Frankfurter Club Silbergold zeigen sollte.

Zuerst einmal ein paar Worte zum Silbergold an sich. Der Laden, der in der Nähe der Frankfurter Zeil seinen Sitz hat, besticht schon vor dem Konzert durch angenehmes Underground-Feeling. Richtig kleiner Schuppen, Salzstangen an der Bar und ein durchweg interessantes Publikum. Den Großteil machen die Anfang/Mitte 30er aus, die sich scheinbar für einen interessanten musikalischen Abend Zeit genommen haben.

Image Den Anfang an diesem Abend macht schließlich Dillon. Die Dame, die bewaffnet mit Megaphon, Trillerpfeife und Keyboard auf der Bühne steht, hat von Anfang an einen schweren Stand. Dies liegt jedoch nicht an der mangelnden Aufnahmebereitschaft des Publikums, sondern vielmehr an der relativ schwer zugänglichen Musik, die sie einem präsentiert. Manch einer wird durch das Megaphon gejagte Sprechpassagen und wahllose Trillerpfeifensalven als den Ausdruck von großem künstlerischen Verständnis ansehen. Für mich war dies jedoch einfach zu viel. Ich bin zwar musikalisch ein sehr aufgeschlossener Mensch, aber das ging an diesem Abend einfach zu weit. Das Publikum schien meine Auffassung zu teilen und so herrschte nach dem ersten Stück zuerst totenstille, bis sich eine gute Seele doch noch erbarmte die Hände zu einem Klatschen zusammenzuführen. Nach 20 Minuten hatte der Spuk dann ein Ende und nach kurzer Umbaupause konnte man sich auf Jolly Goods freuen.
Image Die legten ordentlich los und spulten nach und nach die Lieder von ihrem Debüt Her.Barium herunter. 

Ziemlich intensiv, was die Damen da auf der Bühne präsentieren. Jedoch war das Schlagzeug teilweise so laut, dass der Gesang von Sängerin/Gitarristin Tanja Pippi kaum zu verstehen war. Getanzt wurde an diesem Abend nicht. Kopfnicken und lauter Applaus waren die Art und Weise, wie das Silbergold den beiden Musikerinnen Tribut zollte.

Nach einer dreiviertel Stunde war dann schließlich Schluss. Die Mädels verschwanden von der Bühne, ohne auch nur ein einziges Wort in Richtung des Publikums gesprochen zu haben. Mag jeder von halten, was er will.

An sich ein ziemlich interessanter Abend. Einen neuen Club kennen gelernt und eine junge, ambitionierte, deutsche Band auf der Bühne gesehen, die durchaus Lust auf mehr macht. Auf jeden Fall mal anhören!
 

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