Das Café Exzess hatte sich im diesjährigen April einen mächtigen Hochkaräter ins Haus geholt: Millions of Dead Cops hatten sich angekündigt und die Altherren des Hardcore-Punk konnte man sich natürlich nicht entgehen lassen. Und von daher lautete die Devise: Ab nach Frankfurt!
Sowohl im, als auch vorm Exzess war bei unserem Eintreffen noch nicht wirklich berichtenswertes im Gange. Die Punks versuchten ihre mitgebrachten Bierbestände zu dezimieren und zu ordentlicher Punrockmusik könnte man drinnen die Merchartikel beider Bands begutachten. Wie zu erwarten, waren die Preise (ebenso wie der Eintritt mit 7 Euro) mehr als fair gehalten.
Irgendwann bequemte sich dann die ungarische Band Barracka auf die Bühne und legte einfach mal ohne Bassist los. Der kam dann erst nach einigen Liedern auf die Bühne und stieg bei dem Ensemble ein - scheinbar hatte er sich draussen auf der Straße verquatscht. Die Musik war wenig inspirierend - Punkrock eben. Vor jedem Lied gab es die schönen Ansagen "This song is against/for something...", wobei die (sozial-)kritischen Textpassagen jedoch in der Überzahl waren. Ein Lied über Alkohol wurde ebenfalls zum Besten gegeben - und dabei versuchte man sich sogar in Deutsch. Dem Publikum gefiel es, ebenso wie dem MDC-Bassisten, der den gesamten Auftritt über in der ersten Reihe stand und dem bunten Treiben zusah.
Nach einer guten halben Stunde war der Auftritt dann vorbei und nur kurze Zeit später enterten die MDCs mit Dave Dictor an der Spitze die Bühne des Exzesses. Und siehe da: Die Befürchtungen, daß die (doch in die Jahre gekommenen) Herren nicht mehr 100 Prozent auf der Bühne geben könnten, bestätigten sich nicht. Immer noch recht frisch und agil spukte Mr. Dictor auf der Bühne umher und gab in einem Höllentempo vor, was sich so seit 1980 auf Platte pressen ließ. Unter anderem wurde 'Business on parade', 'Dead Cops', 'My family is a little weird' und 'I remember' in Richtung der knapp 150 Zuschauer losgelassen. Nach einer halben Stunde wurde dann der Überhit 'John Wayne was a Nazi' performt und spätestens da gab es auf Seiten des Publikums absolut kein Halten mehr. Danach folgte jedoch der eigentliche Knaller des Abends: Mit den Worten "We are MDC - good night!" gingen die 4 Herren von der Bühne, verschwanden und ließen ein erstauntes und geplättetes Publikum zurück. Die Gründe für den kurzen Auftritt waren nicht wirklich auszumachen - einzig fiel auf, daß Drummer Alschwitz mehrmals Probleme mit seinem Schlagzeug hatte und dementsprechend auch ein ziemlich entnervtes Gesicht machte.
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