2010/12/15

[Konzerte] Murder Junkies - 17.11.2008 - Support: Fehlanzeige - Trauma/Marburg

15 Jahre ist es her, dass GG Allin mit seiner damaligen Backingband – den Murder Junkies - sein letztes Konzert in New York gab. Am gleichen Abend starb der Ausnahmemusiker an einer Überdosis Heroin und ließ die damals sagenumwobene Band allein zurück. Seitdem tourt die Truppe ohne ihr Zugpferd allein um den Erdball und versucht den ein oder anderen GG-Jünger vor die Bühne zu locken. So geschehen am 17. November diesen Jahres in Marburg an der Lahn.

Es war schwer vorauszusagen, wie viele Leute den Weg in das Café Trauma an diesem Abend finden würden. Letztendlich waren knapp 50 Leute vor Ort und gegen 22 Uhr betrat der Hauptact und somit auch die einzige Combo für den Abend die Bühne. Der Großteil des Publikums bestand entweder aus alten, eingefleischten Fans, oder aus jungen, betrunkenen und peinlichen Ortsansässigen. Da vor allem die betrunkenen Besucher für ordentlich peinliche Momente sorgten, betrat Merle Allin – seineszeichen Bruder des Kronprinzen GG – gegen kurz nach 22 Uhr hasserfüllt die Bühne und murmelte ein „I´d like to say I am glad to be here – but I am not“ in Richtung seiner Bandkollegen und schlug in seine Bassseite. 

Mit diesem Satz wurde auch recht trefflich die Marschrute für die restlichen 45 Minuten des Konzertes vorgegeben. Die Murder Junkies spielten ihr Set – beginnend mit „Dope Sick“ - völlig lustlos herunter und ein paar betrunkene Reservepunks versuchen sich vor der Bühne beim Pogo. Ein trauriges Schauspiel, wenn man bedenkt, was für eine Geschichte die Band bereits geprägt hat. Ehemalige Bandmitglieder wie Dee Dee Ramone sollten da nur am Rande erwähnt werden.

Zwischendrin versuchte ein völlig betrunkener Hansel die Bühne zu stürmen, um völlig ohne Erfolg in Richtung Merle Allin zu gelangen. Er wurde im gleichen Atemzug mit einem gekonnten Fußtritt von der Bühne in Richtung eines auf dem Boden liegenden Koffers katapultiert und blieb dort wie ein Käfer auf dem Rücken liegen. Der Begriff „Fremdschämen“ bekam in diesem Moment eine völlig neue Bedeutung.

 Ab einem gewissen Zeitpunkt tat einem die Band irgendwie einfach nur noch leid. Alte Hits wurden in Richtung völlig abgeschalteter Suffköpfe gespielt und die Reaktion war gleich Null. Mit „I kill everything I fuck“ war schließlich Ende. Was danach kam spottete sowieso jeder Beschreibung. Habt ihr euch jemals gefragt, was man mit einem gänzlich nackten Schlagzeuger und einer Gurke anstellen kann?
Er hat sie zumindest nicht gegessen…

Fazit: Gute 45 Minuten allein von der Band, die viele alte GG-Hits gespielt und eine halbwegs gute Mine zum bösen Spiel gemacht hat. Die peinlichen Deppen im Publikum wurden zum größten Teil übergangen. Knaller wie „Die when you die“ oder „Bite it you scum“ haben trotzdem gefehlt, was bei 6 Euro aber nicht wirklich negativ ins Gewicht fällt.

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