2010/12/15

[Konzerte] Ólafur Arnalds - 20.11.2008 - Support: Fehlanzeige - Das Bett/Frankfurt

Vor kurzem war Ólafur Arnalds noch mit seinen Landsmännern Sigur Rós in großen Hallen durch ganz Europa unterwegs. Nun schaute er im Rahmen seiner eigenen Europatournee für vier Konzerte in Deutschland vorbei, wobei das gestrige Konzert in Frankfurt den Abschluss seiner Rundreise darstellen sollte.

Bereits im Vorfeld wurde bekannt, dass der als Support angedachte deutsche Songwriter Finn. seine Konzerte aus persönlichen Gründen absagen musste. Während in Chemnitz noch ein Musiker aus Ólafurs Musikteam für einen Support sorgte, stand im Frankfurter Bett lediglich die Hauptgruppe auf dem Programm. Glück für uns, da wir auf die Deutsche Bahn angewiesen waren, und durch das rechtzeitige Beginnen des Hauptacts schließlich noch in den kompletten Genuss der Show kommen konnten.

Als wir gegen halb 10 am Ort des Geschehens eintrafen, war das Bett bereits gut gefüllt. Im vorderen Bereich vor der Bühne hatten es sich die Zuschauer auf dem Fußboden des kleinen und gemütlichen Ladens bequem gemacht, um die Musik und deren Atmosphäre besonders gut auf sich wirken lassen zu können. Eine viertel Stunde später betrat der Protagonist mit seinem Streicherquartett – bestehend aus 3 Geiger/innen und einer Cellistin - die Bühne und begann die gespannten Gäste für knapp 50 Minuten zu verzaubern.

Im Grunde genommen war das Konzept des Abends ein großes Gesamtkunstwerk zu schaffen. Das drückte sich im Laufe des Konzertes darin aus, dass die einzelnen Stücke ineinander einflossen und somit im Endeffekt ein großes Stück entstand. Nur selten bekam das Publikum so die Möglichkeit zu klatschen, um somit das Gefallen am Gebotenen zum Ausdruck bringen zu können.

Nach und nach reihten sich unter anderem Stücke wie „0040“, „0952“, das großartige „Fok“ und „3055“ in die Liste des Abends ein. Mit „Himininn er ad hrynja, en stjörnaurnar fara pér vel“ verabschiedete man sich schließlich vom Frankfurter Publikum, um anschließend noch einmal für ein Stück zurück auf die Bühne zu kommen. 

Seine teils schüchterne, teils unbeholfene Ausstrahlung ließ Ólafur Arnalds leider zu nur wenigen kurzen Ansagen hinreißen. Zwischenzeitlich was es schwer zu glauben, dass dieser junge und ruhige Mensch bereits als Drummer bei Metal-/ Hardcorebands wie Fighting Shit und Celestine zuständig war.

Letztendlich ein wahnsinnig beeindruckender und schöner Abend im Frankfurter Bett. Hat mich gefreut, dass so viele Zuschauer den Weg an diesem Abend zu dem isländischen Instrumentalisten und seiner kleinen Kapelle gefunden haben. Enttäuscht wurde mit Sicherheit keiner von ihnen.

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