Am 21. September hatte das (Online-)Magazin 'Unclesally*s' zum tanzen nach Köln eingeladen - und dieser Einladung waren durchaus einige Hundertschaften von Interessenten gefolgt. Das Lineup las sich mit Billy Talent, The Subways, The Sounds, Samiam und The Cinematics auch recht ordentlich und wie zu erwarten war, gab es für das Konzert in Köln noch vor Anpfiff keine Karten mehr.
Vor der Halle hatte sich eine Stunde vor Beginn schon eine monströse Schlange gebildet, die eher an die Begrüßungsgeldausgabe zu Zeiten der Maueröffnung erinnerte. Naja, war also noch Zeit für das ein oder andere Bier im Voraus, zudem man überraschender Weise aus der Halle während des Konzertes nicht mehr herauskam - ansonten hätten die Karten ihre Gültigkeit verloren. Bei einem 5- bis 6-stündigen Konzert eigentlich ziemlich unverschämt. Ebenso wie die völlig übertriebenen Merchandisepreise die einem im Innenren des Gebäudes entgegenschlugen - doch genug zahlungskräftige Kunden waren ja vorhanden.Pünktlich zu The Sounds kamen wir schliesslich im Palladium an und machten uns gleich in die Menge. Sehr schönes Set - angefangen mit "Queen of apologies" und gespickt mit weiteren Knallern wie "Song with a mission", "Living in America" und "Painted by numbers" war nach viel zu kurzen 30 Minuten schluss mit "Ego". Sehr solider Auftritt und Sängerin Maja Ivarsson wird das ein oder andere Männerherz gebrochen haben. Kurzer Rock und das Verzichten auf einen BH wird sicherlich die ein oder andere Rolle gespielt haben. Die Band kommt übrigens in Kürze mit Panic!at the disco auf Tour, wie sie am Ende verrieten. Naja, wems gefällt...
Es folgten die Emo-Pioniere Samiam aus den USA, die wir uns aber nicht reinfahren wollten. Passten für viele Zuschauer aber sichtbar ins Programm - gute Stimmung war auf jeden Fall vorhanden.
Anschließend folgte mit The Subways der erste Hochkaräter des Abends. Nach kurzer Umbauphase enterte der Dreier die Bretter und die Menge rastete völlig aus. "With you" machte den Anfang und es folgten obligatorische Knaller wie "Mary", "I want to hear what you...", "Holiday", "She sun/Oh yeah", "City pavement" und am Schluss natürlich "Rock and Roll Queen". Spätestens da gab es bei der Menge mit den zahlreichen Kölner Sarah Kuttner-Klonen im Palladium kein Halten mehr. Zwischendurch sprangen sowohl Sänger Billy, als auch Drummer Josh von den Boxentürmen in alter Rock n Roll-Manier ins Publikum und mit "California" (als 'Brand-new' vorgestellt, aber auch schon im Dezember auf Tour gespielt) hatte man auch eines von 2 Stücken im Gepäck was nicht auf Platte vorhanden war. Sehr geiles Konzert der Truppe aus England.
Nun war es schließlich Zeit für den Hauptact des Abends: Billy Talent. Da die Konzerte von The Sounds und The Subways doch übelst an die Substanz gingen enschloss ich mich kurzerhand das Konzert der Kanadier von der Seite aus zu Betrachten. Die Menge war heiß und mit "This is how it goes" ging der Spaß los. Hatte ich zu Beginn noch gedacht, daß mich der 4er Setlisttechnisch nicht mehr überraschen könnte, da man sowohl auf dem Southside als auch in Neu-Isenburg eine identische Setlist abgeliefert hatte, wurde ich schnell eines Besseren belehrt: Man hatte sich tatsächlich etwas einfallen lassen und den Hitablauf etwas verändert. Es folgte "Devil in a midnight mass" und "This suffering". Desweiteren noch "Nothing to lose", "The Ex", "Fallen leaves", "Where is the line", "Cut the curtains" und "Standing in the rain". Danach ging es in die Pause und mit "Red Flag" meldete man sich eindrucksvoll zurück. Dazu wurde vor der Bühne die ein oder andere rote Fahne geschwungen und letztendlich war mit "Try honesty" schluss. Man versprach im Februar wiederzukommen, was logischerweise zu begeisterten Jubelstürmen im Publikum führte. Generell war auch das, was die Menge in den knapp 70 Minuten ablieferte nicht von schlechten Eltern: Die komplette Halle war zeitweise am Hüpfen und den Kanadiern schien es äusserst gut zu gefallen.
Fazit: Ziemlich geiler Konzertabend in Köln und mit 25 Euro auch sehr fair, wenn man sich im Nachhinein das anschaute, was man geboten bekam. Könnte in Zukunft öfters in solch einer Form auf die Beine gestellt werden.
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