2010/12/15

[Platten] Moses Pelham - Geteiltes Leid 2

ImageWir komm direkt aus Rödelheim, steck deinen Dödel ein", so schrien zu früheren Zeiten Moses P. und sein damaliger Partner Thomas H. jedem der es (nicht) hören wollte die Rödelheimer "Art und Weise" ins Gesicht. Lange Zeit gabs das Assi-Projekt, Marke Hartreim, aus dem Herzen Frankfurts leider nicht, nach zwei Jahren und eben so vielen Alben war dann wieder Schluss. 

1998 gibts ein Sololebenszeichen von Pelham (Moses P.), Geteiltes Leid Part 1 war geboren und unterschied sich eigentlich nur vom Namen von seinem grösseren, damals bereits verstorbenen Bruders RHP. Aggressive Texte auf hessisch vorgetragen und unterlegt mit diversen kompositorischen Köstlichkeiten. Nebenbei: Glaubhaftes Gebabbel war's damals, das jedoch aufgrund seiner Härte einigen Zeitgenossen zu assig bzw. zu dumpf daher kam.

In der Gegenwart angekommen "Yo, du hörst die ersten Worte und du weisst wer es ist", so kündigt sich der selbsternannte Erfinder des Deutschraps auf dem zweiten Teil seiner Geteiltes Leid Saga an. "2200 Tage, wie hälste das aus, das sind mehr als sechs Jahre, geb dir selbst en Applaus". Recht hat er, sechs Jahre hat es gedauert und den Applaus hat er sich ehrlich verdient, sichtlich gereift (In Rödelheim bedeutet das, dass sich nur noch die Hälfte der Texte mit Battletexten beschäftigt, und selbst da findet der geneigte Hörer ne Menge persönliches aus Grandmaster Mo's Leben).

Neben dem obligatorischen Asso-Teil des Albums bekommt ein anderer Aspekt, der auf den Vorgängeralben immer leicht durchschimmerte, eine Menge Platz eingeräumt. Religion. Er lässt dieses mal auf nicht weniger als vier Songs keinen Zweifel daran, dass er gläubig und es ihm scheissegal ist was andre drüber denken. Muss man akzeptieren aber nicht gut finden.

Wie immer sind grosse Teile der 3P Family zugegen, diesmal Labelflaggschiffe wie Cassandra Steen (Glashaus) oder Illmatic. Achso, ein externer Gast, mit ähnlicher Street-Credibility, ist übrigens Kool Savas.
Insgesamt kann man wirklich nicht meckern, der grösste Teil der Texte geht in Ordnung, wenn das Album stellenweise zu spirituell angehaucht ist (hört euch trotzdem mal "Gott liebt mich", die Melodie ist einfach der Hammer). Hört sich halt merkwürdig an, wenn einer in dem einem Song seinem Gegenüber verbal nen Gong gibt und auf der anderen Seite flennt, dass er so missverstanden wird. Aber im Endeffekt ist es schön mal wieder einmal was von Moses zu hören. Wie sagt er so schön: "The King is back".

www.3-p.de

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