2010/12/16

[Platten] Stiltskin - She

ImageWürde mich doch mal interessieren, ob noch jemand "Inside" kennt. Ja genau, das Lied aus der Levis-Werbung, den Song, der auf der Bravo Hits 8 auf der zweiten CD so ziemlich am Ende mit drauf gepackt war. Wenn jetzt ganz hinten in den Gehirnfalten was flackert, dann unbedingt weiterlesen. Denn unglaubliche zwölf Jahre später steht Stiltskin wieder auf und versucht ein weiteres Mal in der Musikszene zurecht zu kommen.
Der Vorgänger "The mind's eye" scheiterte aufgrund seiner miesen Aufnahmequalität und versank schneller in der Versenkung als man "Nice Price" sagen kann. Selbst in der von Plattenfirmen so beliebten Sparte, um ausrangierte Bands und deren Werke zu einem zweiten Verkaufsfrühling zu verhelfen, konnte es sich nicht lange halten. Das Ding verkam zur Rarität, ohne das es jetzt jemanden gejuckt hätte. Schade eigentlich. Schlechte Musik hört sich anders an.

Ray Wilson, seines Zeichens Sänger eben jener Band, will es noch einmal wissen. Taucht mit anderer Band aber gleichem Bandnamen wieder auf und veröffentlicht dieser Tage "She". Und im Grunde hat sich nicht wirklich viel verändert. Ok, der Opener "Fly high" geht wesentlich ruppiger zu Werke, lässt den böseren Bruder von Nickelback vermuten. Kommt aber, nicht zuletzt wegen Wilsons rauher Stimme, besser als Chad Kroeger und Konsorten. Was folgt sind jede Menge kleiner, bescheidener Liedchen, die vor sich hin plätschern und einfach da sind. Ohne zu zwicken oder aufhorchen zu lassen. "Taking time" könnte auch im Nachmittagsprogramm von HR3 passen, was nicht unbedingt ein Kompliment ist. "Lemon Yellow Sun" hingegen ist in seiner eigentümlichen Weise einfach nur schön.

Darin liegt auch das Problem der 2006er als auch 1994er Stiltskin es passiert einfach nicht genug um das Album wirklich groß werden zu lassen. "Sick and tired" geht in Ordnung, "Fame" brilliert mit bösen Texten, ist aber ähnlich farblos wie das Booklet. Wer den zwölf Songs auf "She" wirklich eine Chance gibt, der kann die ein oder andere Passage mit guten Ideen gespickten Songwritings entdecken. Nur fällt mir spontan kein Grund ein, wieso man dies tun sollte. Schade eigentlich.

www.stiltskin.org

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