2010/12/18

[Interviews] Fake Problems

Im Rahmen des Konzerts der Fake Problems im Wiesbadener Schlachthof wurde mir im Vorfeld die Möglichkeit eingeräumt mit Sänger Chris ein kleines Gespräch zu führen. Sagt man ja nicht nein und das Resultat unseres Plausches soll natürlich auch nicht vorenthalten werden.

Hey Chris, könntest du dich und deine Band zuerst vorstellen?
Klar, ich bin Chris Farren und der Sänger und Gitarrist von Fake Problems.

Wie läuft eure Tour bis jetzt?
Gut, sie läuft sehr gut. Wir haben sie mit dem Lees Festival in England begonnen und das war wirklich großartig. Es war etwas, was wir bisher noch nie getan haben und wirklich Spaß gemacht hat.

Genießt ihr euren Europa-Trip?
Oh ja, auf jeden Fall. Gestern und vorgestern hatten wir zwei Konzerte zusammen mit Chuck Ragan und das war wirklich wahnsinnig. Zumal wir ihn auch noch nie zuvor getroffen haben und wirklich, wirklich gut ist.

Gibt es bis jetzt irgendwelche interessanten oder lustigen Geschichten von der Tour?
(Chris überlegt und fragt in die Runde) Nein eigentlich nicht wirklich lustiges. Heute ist der Geburtstag von unserem Gitarristen Chasey und letzte Nacht haben wir ihm einen Kuchen mit Kerzen auf der Bühne überreicht. Das wars aber auch schon.

Wo habt ihr gestern gespielt?
Im Conne Island in Leipzig. Es war eine großartige Show mit mindestens 500 Besuchern, was natürlich auch hauptsächlich an Chuck Ragan lag.

Ich habe gesehen, dass ihr 2006 ungefähr 150 Shows gespielt habt. Ihr scheint also gerne unterwegs zu sein. Geht man sich da nicht auch mal auf die Nerven?
Also ich kann von mir selbst sagen, dass ich wirklich sehr gerne auf Tour bin. Auf die Nerven gehen wir uns gegenseitig eigentlich nicht. Lediglich unser Fahrer Chris muss oft dran glauben(lacht). Im Grunde genommen sind wir aber eine große Familie ohne nennenswerte Probleme.

Ich schätze, dass ihr dann auch nicht so viel Zeit in Naples (Florida) verbringt.
Also ich würde schätzen, dass wir maximal einen bis eineinhalb Monate im Jahr dort verbringen, da wir ja die meiste Zeit unterwegs sind. Naples ist eine Stadt, in der sehr viele alte Menschen und somit auch Rentner wohnen. Man kann wirklich sagen, dass es eine Rentnerstadt ist, in die all die alten Menschen aus Michigan, Illinois und Massechusets kommen, um sich zur Ruhe zu setzen und um … zu sterben (lacht).

Also versucht ihr so oft wie möglich von dort wegzukommen?
Ja, so oft es geht. Aber weißt du, es ist unsere Heimatstadt und wenn wir es schaffen versuchen wir natürlich dort hinzukommen, da unsere Familie und unsere Freunde dort leben.

Ich habe gelesen, dass euch auf einer Tour Teile vom Equipment geklaut wurden. Wie kam das?
Ja, das ist richtig. Vor knapp drei Jahren wurde in unseren Wagen eingebrochen und all unsere Gitarren wurden geklaut, was ziemlich ärgerlich war. Und wir haben auch nie etwas davon wiedergesehen.

Stimmt es, dass du die Band als Soloprojekt im Jahre 2001 gegründet hast?
Nun, es war eigentlich nicht wirklich ein Soloprojekt. Ich war zu diesem Zeitpunkt in einer anderen Band und habe dieses Projekt dann quasi gegründet, da ich in der anderen Band keine Lieder schreiben konnte. Deshalb habe ich das gemacht, es Fake Problems genannt, und auch angefangen eigene Lieder zu schreiben. Daraus hat sich dann schließlich eine richtige Band entwickelt.

Woher kennst du deine jetzigen Bandmitgleider?
Sie haben alle in anderen Bands in Naples gespielt und so haben wir auch zusammengefunden.

Wie lässt sich die Musik, die du zuvor gemacht hast, mit den heutigen Fake Problems vergleichen? Gibt es da Ähnlichkeiten?
Eigentlich nicht, nein. Ich würde sagen, dass es eher elektronisch und drumlastiger war, als das was wir jetzt machen. Es ging im Grunde genommen in die Richtung Trip-Hop. Fake Problems sind ja eher eine Pop-Rock-Folk-Indieband.

Ihr habt ja vor kurzem eurer Debütvideo zu „The dream team“ veröffentlicht. Wie war das Shooting so?
Ja, das Video haben wir vor circa sechs bis sieben Monaten aufgenommen und das Shooting war ziemlich cool. Es war in Dereks Hinterhof und die ganzen Leute, die man im Video sehen kann, sind Freunde von uns aus Naples und es war im Grunde genommen eine riesige Party, die wir dokumentieren wollten.

Um was geht es deiner Ansicht nach in diesem Lied? Siehst du es als eine Art Statement?
Nun, der Refrain ist sicherlich in einer Art und Weise sarkastisch gemeint. Aber generell drückt das Lied aus wie es ist, weit weg von zu Hause zu sein und wie man Beziehungen zu seiner Heimat aufrecht erhält.

In dem Video sieht man an einigen Stellen Jungs, die gegeneinander kämpfen. Mir kamen diese, aufgrund ihres Aussehens nach, als typische „Loser“ vor. War das Absicht?
(lacht) Ich glaube nicht, nein. Es ist natürlich offen für Interpretationen, aber so war das nicht gemeint. Das lustige ist, dass einer der Jungs im Video ein sehr guter Freund von uns ist und das deine Version natürlich noch lustiger macht. Aber im Grunde genommen gab es keine wirkliche Message im Video. Es ging uns einfach nur darum Spaß zu haben.

Ich habe gesehen, dass ihr im Oktober mit Frank Turner auf Tour geht. Nenne bitte fünf Bands, mit denen du gerne einmal zusammen auftreten würdest.
Also ich glaube, dass wir alle sehr gerne mal mit The Hold Steady, Lucero, Cursive, Tragedy und den Kings of Leon auftreten würden. Da wären dann so viele Leute auf der Show. (Tourmanager Chris wirft ein: Und ihr wäret die gute Band, die an diesem Abend spielen würde).

Was kann man von den Fake Problems in naher Zukunft erwarten?
Wir werden im Oktober die Tour mit Frank Turner in England spielen und im Dezember werden wir zusammen mit Thursday in den USA auf Tour gehen. Hoffentlich werden wir im Januar ein neues Album aufnehmen, um es im Sommer veröffentlichen zu können. Dann steht natürlich wieder Touren an und wir werden natürlich auch versuchen wieder hier herkommen.

Auf der Warped-Tour habt ihr ja auch schon einmal gespielt ,oder?
Ja, stimmt. Wir denken auch im Moment darüber nach im nächsten Jahr die ganze Tour mitzuspielen, weil es wirklich Spaß gemacht hat und wir auch eine Super Zeit hatten.

Gut, damit wären wir auch am Ende. Vielen Dank, Chris, dass du dir Zeit genommen hast.

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