Dass man im höheren Alter, integriert in Festen Jobs, Familie und beschenkt mit Kindern nicht mehr allzu schnell ein Album aus dem Ärmel schütteln kann, dürfte jedem einleuchten. Die Spermbirds aus Kaiserslautern haben sich für A Columbus Feeling nun knapp sechs Jahre Zeit gelassen und etwas vorgelegt, was Fans der ersten Stunde durchaus gefallen dürfte. Die Wut, welche die Band in den ersten Jahren ihrer Karriere versprühte, ist immer noch da und hat ganz offensichtlich hervorragend seinen Weg in die Prozesse des Songwritings gefunden.
Bei den ersten Durchgängen war ich zu Beginn wenig überzeugt. Mir fehlte ein wenig der rotzige Sound der ersten Scheiben und so richtig warm wurde ich mit A Columbus Feeling nur sehr schwer. Auf der im September stattfindenden Tour mit Youth of Today konnte ich mir schließlich jedoch einen hervorragenden ersten Eindruck davon machen, wie das neue Material live seinen Weg findet. Im Wiesbadener Schlachthof zeigte sich letztendlich eines: Das Zeug zündet wie verrückt. Komplette Ekstase im Publikum, großartige Spielfreude und Spermbirds, die vom Fitheitsgrad problemlos den Großteil der Punk- und Hardcorebands hierzulande in die Tasche stecken könnten.
Dieses Erlebnis erleichterte mir schließlich enorm den Zugang zu A Columbus Feeling. Das dürfte natürlich jedem anders gehen und von daher kann man nur den Rat erteilen: Wer auf Punk und Hardcore und Bands, die Probleme beim Namen nennen, steht, sowie knapp 40 Minuten Zeit hat, der sollte mal reinhören. Die Pfalz bebt!
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