Wir lassen mal den Fakt beiseite, dass die Sängerin von Somersault, Gudrun Mittermeier, ihren Nachnamen von einem bekannten deutschen Comedian übernahm. Vielleicht mag das einer Karriere auf die Sprünge helfen, worauf es schließlich aber ankommt, in der Welt der Musik, ist eines: Die Stimme. Und die hat sie.
Die Stimme steht denn auch im Vordergrund der 11 Tracks auf "The Solitude & Me", Somersaults mittlerweile drittem Album. Hell ist sie, und klar, und weich, ohne viele Ecken und Kanten, vielmehr mit einer natürlichen Niedlichkeit gesegnet. Diese Niedlichkeit verkauft Textzeilen "and now my love you fade away" etc. hervorragend. Manchmal blitzt da auch etwas Markanteres raus, ich war nicht umsonst sofort an die wunderbare Kristin Hersh erinnert. Mittermeiers Stimme soll Platz eingeräumt werden, sagt der Pressetext, die dezenten Instrumente (hauptsächlich Gitarre) machen das auch weitgehend. Sie machen Platz für viel nachdenklichen, ruhigen Gesang. Dass sie sich oft im Langweiligen, Belanglosen aalen, ist so allerdings hoffentlich nicht beabsichtigt. Aber gut, die Stimme soll im Mittelpunkt stehen: Mittermeier wolle dem "Gebrechlichen, Gefühlvollen" in ihr genug Freiraum geben.
Man fragt sich nur, warum das nicht zuende gedacht ist: Okay, es herrscht eher traurige Stimmung. Okay, die Dame singt recht anhörlich. Aber warum das Ganze nicht mal auf die Spitze treiben? Warum die Stimme nicht mal experimentieren lassen? Warum nicht mal einfach abgrundtief traurig klingen, nicht nur ein Bisschen melancholisch? Warum nicht einfach noch ein Stück mehr „Weglassen”, Songs wie „Out Of The Snow” so enden lassen wie sie anfangen, und nicht mit einem langweiligen Instrumentenregen?
"The Solitude & Me" ist mehr als das, was man von "der Frau von Michael Mittermeier" befürchten darf, nein, das klingt viel negativer als es soll: Es ist in der Tat ein hübsches kleines Album, ich hab es mir gerne angehört, werde es auch wieder tun, ganz sicher. Aber warum ich beim nächsten CD-Kauf gerade Somersault, und nicht einer von den vielen Tausend "Mädchen mit der Gitarre", die da draußen rumspringen, den Vorzug geben soll, das hat sie mir nicht erklären können.
Obwohl sie das - glaube ich - könnte.
http://www.somersault.info/ Die Stimme steht denn auch im Vordergrund der 11 Tracks auf "The Solitude & Me", Somersaults mittlerweile drittem Album. Hell ist sie, und klar, und weich, ohne viele Ecken und Kanten, vielmehr mit einer natürlichen Niedlichkeit gesegnet. Diese Niedlichkeit verkauft Textzeilen "and now my love you fade away" etc. hervorragend. Manchmal blitzt da auch etwas Markanteres raus, ich war nicht umsonst sofort an die wunderbare Kristin Hersh erinnert. Mittermeiers Stimme soll Platz eingeräumt werden, sagt der Pressetext, die dezenten Instrumente (hauptsächlich Gitarre) machen das auch weitgehend. Sie machen Platz für viel nachdenklichen, ruhigen Gesang. Dass sie sich oft im Langweiligen, Belanglosen aalen, ist so allerdings hoffentlich nicht beabsichtigt. Aber gut, die Stimme soll im Mittelpunkt stehen: Mittermeier wolle dem "Gebrechlichen, Gefühlvollen" in ihr genug Freiraum geben.
Man fragt sich nur, warum das nicht zuende gedacht ist: Okay, es herrscht eher traurige Stimmung. Okay, die Dame singt recht anhörlich. Aber warum das Ganze nicht mal auf die Spitze treiben? Warum die Stimme nicht mal experimentieren lassen? Warum nicht mal einfach abgrundtief traurig klingen, nicht nur ein Bisschen melancholisch? Warum nicht einfach noch ein Stück mehr „Weglassen”, Songs wie „Out Of The Snow” so enden lassen wie sie anfangen, und nicht mit einem langweiligen Instrumentenregen?
"The Solitude & Me" ist mehr als das, was man von "der Frau von Michael Mittermeier" befürchten darf, nein, das klingt viel negativer als es soll: Es ist in der Tat ein hübsches kleines Album, ich hab es mir gerne angehört, werde es auch wieder tun, ganz sicher. Aber warum ich beim nächsten CD-Kauf gerade Somersault, und nicht einer von den vielen Tausend "Mädchen mit der Gitarre", die da draußen rumspringen, den Vorzug geben soll, das hat sie mir nicht erklären können.
Obwohl sie das - glaube ich - könnte.
VÖ: 3. September 2010 (Yo Man! / Motor / Rough Trade)
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