2010/12/28

[Konzerte] Flashguns/Telekinesis - 25.11.2010 - Support: Fehlanzeige - Yellowstage/Frankfurt

Wie sagt man doch so schön: Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Flashguns alleine wären den lächerlichen Preis von zehn Euro schon wert gewesen. Aber kurzfristig kamen dann noch Telekinesis aus Seattle mit ins Spiel. Ohne Aufpreis. Die Amerikaner hätten eigentlich am selben Abend als Support im Wiesbadener Schlachthof mit Meursault auftreten sollen. Doch Meursault mussten ihren Auftritt absagen, so dass Telekinesis dann quasi als Co-Headliner in die Hazelwood-Studios abberufen wurden.

Telekinesis ist eigentlich ein Soloprojekt von Michael Lerner. Für die Tour holte er sich jedoch Verstärkung, so dass dem Publikum ein ganzes Trio präsentiert werden konnte. Und das harmonierte prima. Lupenreiner und fröhlicher Indie-Rock ohne einen einzigen Ausfall. Lerner beschwingt das anwesende Publikum mit seinen Fast-Hits "Coast Of Carolina" und "Tokyo". Aber am meisten brilliert Lerner eigentlich wenn er sich von seinem Schlagzeug erhebt, der Rest des Trios die Bühne verlässt und nur er und seine Gitarre vor dem etwas zu tiefen Mikrofon stehen. Das folkige "I Saw Lightning" treibt einem die Gänsehaut über den Körper: "I wanna care for you when you are all alone / Sit inside our house and unplug all our phones / Watchin' raindrops stream down on our windowsill / Let's be in love." Ganz schön hochgelegt die Messlatte. 

Eine Menge Vorschusslorbeeren brachten die Londoner Flashguns mit zur Yellowstage. Diverse Touren mit Größen der Szene (Bombay Bicycle Club, Jamie T) und eine fantastische Debüt-EP lassen diese Vorschusslorbeeren auch nicht als ganz unbegründet erscheinen. Obwohl die Mitglieder der Band vielleicht gerade mal an der zwanzig kratzen stehen sie auf der Bühne, als ob sie nie etwas anderes getan hätten. Der Leadsänger Samuel Johnston legt in den Gig eine ordentliche Portion Leidenschaft mit hinein, was den bereits bekannten Songs und auch den Songs vom bald erscheinenden Album das gewisse Etwas mitgibt. Britisch angehauchter Indie-Rock ohne jeglichen Schnörkel. Hier wächst was großes heran. Wenn auf Albumlänge die Qualität gehalten werden kann, die die EP mit sich brachte, dann haben die Flashguns eine ordentliche Zukunft vor sich. Komplett überzeugt.

Im Schlachthof sollten vielleicht einfach öfter Konzerte ausfallen...
























 
 
 
 
 
 

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