2010/12/18

[Interviews] Madeleine Persson

Für 15 Uhr ist der Interviewtermin in Madeleines Wohnung angesetzt. Da ich mich auf mein persönliches Gespür und auf die Erinnerung aus einer Nacht mit viel Alkohol verlassen wollte, frage ich sie nicht nach der Adresse. Ich war ja schonmal da....haha. Also verirre ich mich im Frankfurter Osten. Ha, hier wars doch. Ne, an der Wohnung war doch en Balkon....

Als ich dann endlich das richtige Haus gefunden habe macht niemand auf. Nach ner Zigarette macht mir Madeleines Freund Joe, der mich für den Klempner gehalten hat, auf. Madeleine ist noch nicht da.

ImageKurz nach drei öffnet sich die Wohnungstür und da ist sie. Pistazien, Tee und Zigaretten bilden den Rahmen für folgendes Gespräch.

Benzol: Die wenigsten unserer Leser kennen dich. Stell dich doch erstma kurz vor. Wer bist du? Was machst du?

Madeleine:
Mein Name ist Madeleine Persson. Mein Spitzname unter dem ich auch bei Myspace bekannt...oder eher unbekannt bin. Noch. Ist Madde. Bin halb Deutsche, halb Schwedin und in ner Frankfurter Vorstadt großgeworden. Dietzenbach. Ich bin Sozialpädagogin und arbeite in einer Drogenberatungsstelle. Und schon seit vielen Jahren ist mein größtes Hobby die Musik. Ja, das ist was so zu mir gehört.

Benzol:
Welche Art von Musik machst du?

Madeleine: Ich bin Songwriterin, Sängerin und Versuch mit an der Gitarre. Habe lange Zeit Klavier gespielt und nehme seit letztem Jahr Gesangsunterricht.

Benzol:
Auf deiner Myspace-Seite hast du eine Menge Musik verschiedener Richtungen. z.B. Moodify. Was machst du da?

Madeleine: Zum Einen bin ich Solokünstler mit Gitarre und Gesang. Zum Anderen habe ich eine Band, in der ich Sängerin bin. Ne Rockband. Moodify. Die gibts seit 2008. Mein Part ist der Gesang, ich schreibe die Texte und Melodie.

Benzol:
Dann findet man noch "Friday Peace", ein eher elektronisch, loungig angehauchtes Lied. Wie ist das entstanden und hast du vor in die Richtung weiterzumachen?

Madeleine:
Durch meine Klavierstunden, habe ich einfach mal mit der Musik angefangen. Und hab mir dann irgendwann ein Keyboard gekauft, weil mir das einfach gefehlt hat. Ja, und jetzt gibts da mein Juno G. Und auf dem habe ich an einem Freitag Abend mal nen Beat ausprobiert und da ist dabei einfach mal was andersartiges entstanden. Einfach mal was anderes ausprobiert.

Ich will in meinen Stilen auch offen bleiben, deshalb denke ich, dass da in der Richtung auch noch was kommen könnte.

Benzol:
Du bist Selfmade - Musikern. Wieviel Zeit investierst du? Welche Ziele verfolgst du?
Madeleine:
Es ist mehr Zeit geworden. Ich hatte ne ganze Zeit eine volle Stelle und hatte mehr oder weniger zweimal die Woche Bandprobe. Jetzt habe ich gemerkt, dass ich eigentlich viel mehr Zeit und Raum dafür brauche, habe meine Stelle reduziert und verbringe die restliche Zeit mit meiner Musik. Habe den musikalischen Teil in meinem Leben somit vergrößert. Das soll auch erstmal so bleiben.

Mein Ziel ist es einfach das zu tun, was mich im Leben glücklich macht. Mir macht mein Beruf sehr viel Spass, aber er soll mich einfach nur über Wasser halten. Und mit meiner Musik möchte ich mehr Songs schreiben, mehr Hörer erreichen. Sie mehr verbreiten. Am liebsten viele Auftritte vor Publikum haben. Und vielleicht auch irgendwann mal damit Geld verdienen.

Benzol: Ok, da bleibt also nichts hängen?

Madeleine:
Ich hab Freibier ohne Ende. Ne, ansonsten nichts.

Benzol:
Deine Texte sind extrem persönlich, traurig und emotional. Wie kommt das? Fehlt dir der Stoff für positive Texte?

Madeleine:
Es ist nicht so, dass ich eine sehr traurige Person bin. Nein. Meine Songs entstehen halt eben einfach in den Momenten, in denen ich sehr emotionale Gefühle empfinde. So kommen die Ideen und ich habe wenig Einfluß darauf. Mir ist in den Kopf gekommen, dass ich auch mehr fröhliche Lieder schreiben könnte, das würde auch zu mir passen, aber irgendwie gehts nicht.

Benzol: Wie kommst du an deine Gigs? Eher zufällig oder hängst du dich richtig rein?

Madeleine: Seit letztem Jahr werden immer mehr und mehr Menschen darauf aufmerksam, was ich so mache und haben von sich aus angefragt. Teilweise kam das durch befreundete Musiker, die mich gefragt haben, ob ich als Support für sie spielen will. Bisher kommt es einfach auf mich zu, aber ich weiß, dass ich mich in Zukunft mehr engagieren werden muss.

Benzol: Hast du die Möglichkeit professionelle Aufnahmen zu machen?

Madeleine:
Bis jetzt sind alle Aufnahmen eher handgemacht. Was man auch hört. Doch der Plan ist jetzt im Frühling, spätestens im Sommer. Mit einem neuen, innovativen Label (grinst, Anm. des Redakteurs: Betreiber des Labels ist ihr Freund Joe), das nennt sich Kommune 2010, die erste Demo aufzunehmen. Das ist der Plan. Erste Aufnahmen, die man durchaus auch verkaufen könnte. An der jetzigen Qualität kann man durchaus arbeiten. Ich sehe mich selbst noch als Beginner.
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Benzol: Dann danke ich dir für das Interview und jetzt sag mir doch mal was dir zu folgenden Liedern einfällt.

Jamie T - Castro Dies:
Gefällt mir sehr gut. Erinnert mich an The Streets, wegen dem englischen Akzent. Ja, ansonsten mag ich einfach Rap. Die Kombination aus Rock und Rap, wie etwa Rage against the machine. Wunderbar. Alles was groovt ist gut.

Escapado - Grau in grau:
Also ich würd sagen, der singt wie ich extrem emotional. Mir fehlt das Textverständnis, ich kann nich verstehen was er sagt. Und meine Gesangslehrerin würde ausflippen, der zerstört seine Stimmbänder.

Eddie Vedder - Society:
Erinnert mich an Mark Knopfler. Is ein guter Künstler, aber keine Musik die ich mir so anschmeisse.

Mad Monks - Hell Yeah:

Ja, Ska. Bei drei Bier auf ner Party, würde ich da drauf auch tanzen. Hör ich wenig. Aber rockt irgendwie.

Wirtz - Frei:
Ich finds sehr bewundernswert, wenn Bands auf deutsch schreiben. Das macht er sehr gut. Ich spiel mit meinem Kumpel Marian zusammen und wir probieren auch deutsche Texte aus. Ich weiß wie schwer das ist. Das is klasse.

Hier endet der getippte Teil. Ich bleibe und unterhalte mich noch eine ganze Weile mit Madeleine und ihrem Freund Joe. Symphatische Menschen mit genauen Vorstellungen.

Haltet Ausschau nach Madde und ihrer Musik. Es lohnt sich.
http://www.myspace.com/maddepersson
http://www.myspace.com/moodifymusic

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