Antitainment. Eine Band, die sich im Windschatten von Jugendkultur und Kommerz bewegt, sich diverser Clichés bedient, diese auseinandernimmt und für ihre Songs verwendet. Genau diese Band haut jetzt mit Ich kannte die, da waren die noch real ihr bereits drittes Album raus. Alles in allem sind die Jungs aus Bad Vilbel ihrem musikalischen Stil treu geblieben. Dudeliges Keyboard kämpft mit Hardcoregitarren um Aufmerksamkeit.
Konnte man auf den Vorgängeralben noch Songsstrukturen erkennen, kann man auf Ich kannte die, da waren die noch real noch nicht einmal wirklich von Songs sprechen. Refrains sucht man vergebens, kein Titel geht länger als zwei Minuten. Musikcollagen aus gepflegtem Chaos und hintergründigen Witz gebastelt.
23 anstrengende Minuten später ist man schon am Ende angelangt und fragt sich unwillkürlich, was man da überhaupt gehört hat. Schwupps nochmal von vorne. So wirklich schlau wird man nicht draus. Stört aber auch nicht unbedingt.
Neben Holon:Hiberno eines der interessantesten Alben 2010. Ein Album das fordert, fördert und höchstwahrscheinlich auch von vielen Leuten in den Mülleimer befördert wird.
Dies hat es allerdings nicht verdient. Sperrholz im großen Strom aus Treibgut. Man wie poetisch.
www.myspace.com/antitainment
VÖ: 02.07.2010 unter/auf/per Zeitstrafe/Cargo
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