Die fünf Rodgauer namens Trip Fontaine haben dieses Jahr auf dem wunderbaren La Pampa Festival nähe Görlitz gespielt. Ich habe mir Flo und Alex gekrallt, sie an den See geschleppt und bei knapp 38 Grad und einem kühlen Bier ein lockeres Interview geführt. Wir haben uns über das neue Album, die Frage ob Berlin oder Rodgau und über den Sinn und die Atmosphäre des Interviews geplaudert. Was rausgekommen ist, gibt’s hier.
Also ich bin jetzt nicht der Typ, der stramm ein Interview durchzieht
Flo: Du hast keine Fragen vorbereitet!
Doch, doch (lachen). Ne, ich bin gern spontan und wenn ich merke das Leute nicht nur mit ja und nein antworten, dann läuft das alles. Na egal, wie ist das denn mit euch und dem La Pampa Festival gekommen? Habt ihr vorher schon davon gehört und wart von Anfang an dafür?
Flo: Ja ganz klassisch, die haben uns angefragt. Es gibt da keine großartige Story dahinter. Die haben ganz normal ne Mail verschickt und dann haben wir über den Preis verhandelt – monatelang. Wir zelten auch hier am Campingplatz und kriegen jetzt ne höhere Gage (lachen). Nein, aber im Prinzip ist da nichts besonders passiert. Die haben Timo [Anm. der Red.: Gitarrist von Trip Fontaine] angefragt und dann lief das.
Es ist auch echt besser wenn ihr hier zeltet, weil abends wird das voll geil mit den ganzen Lichtinstallationen und so.
Flo: Ja das hat mir schon mal jemand erzählt. Hier gibt’s ne Lichtinstallation – Light of Flash.
Vielleicht so ein kleiner Vorgeschmack aufs Melt. Da spielt ihr ja auch dieses Jahr. Aber was mich mehr interessiert, wo ihr zurzeit seid. Daheim in Hessen oder Berlin? Ich hab gelesen, ihr seid jetzt mit Mixen fertig oder habt angefangen?
Flo: Ja wir sind fast fertig.
Und jetzt wollt ihr euren Proberaum in Berlin weiter vermieten?
Alex: Ne das stimmt so nicht. Wir haben neue Mitmieter gesucht, aber sind da noch nicht raus. Wir haben nur umdisponiert.
Also seid ihr jetzt noch in Berlin?
Flo: Wir sind zu viert in Berlin und Klaus wohnt in Frankfurt.
Alex: Ja das ist ne Frage, die könnt ich auch so beantworten. (lacht)
Ja ich sprech euch ja beide an. (lachen)
Alex: Der Klaus ist der einzige der noch in Frankfurt wohnt und dann immer eifrig hochtingelt. Zeitweise dann auch jedes Wochenende hochfährt und mit uns probt und stundenlange Autobahnfahrten inklusive Stau in Kauf nimmt. Wir haben ja auch immer noch unseren alten Proberaum in Berlin.
Flo: Meistens machen wir das so, dass Klaus in den Semesterferien in Berlin ist und dann passiert das meiste Zeug: Dann werden Platten aufgenommen oder neue Sachen geschrieben.
Studiert ihr alle in Berlin oder studiert nur Klaus in Frankfurt?
Flo: Klaus studiert in Frankfurt und Timo arbeitet in Berlin. Die restlichen drei studieren in Berlin.
Und noch Diplom oder was?
Alex: Sehen wir so alt aus, oder was? (lachen) Nee, auf jeden Fall noch Magister.
Ich mach ja Bachelor und das ist irgendwie scheiße.
Flo: Ich mach auch Bachelor und Basti auch.
Hat euch da Berlin in eurer Musik beeinflusst?
Flo: Das würde ich so nicht sagen. Also was in Berlin natürlich gut ist, dass man viele Bands sieht und man kann viel machen, aber in Frankfurt geht’s eigentlich auch. Aber wir wollen jetzt kein komisches Berlin-Plädoyer halten. Wir sagen ja auch nie, dass wir ne Berliner Band sind, wir sind nach wie vor ne Rodgauer Band. Es ist total wichtig, dass wir früher in einem kleinen Kaff gewohnt haben und der Proberaum immer eine Anlaufstelle war, in der wir abhängen und Mucke machen konnten. Und da ist die Band entstanden. Jetzt ist es eher so, dass wir aus anderen Gründen nach Berlin gezogen sind und trotzdem die Band noch am Leben halten. Eigentlich könnte man eher sagen, der Umzug nach Berlin ist hinderlich weil wir jetzt so verteilt sind und Musik machen früher einfacher war. Da müssten wir ja jetzt so elektronische Musik machen um behaupten zu können, Berlin hätte uns beeinflusst. (lachen)
Weil ihr steht ja sogar im Programmheft des La Pampas als Berliner Band drin.
Flo: Ja? Kann ich das mal sehen?
Fand ich lustig. (Flo liest sich den Beschreibungstext zu Trip Fontaine durch)
Flo: Die Verkörperung von DIY. Auf der neuen Antitainment Platte ist ne ganz gute Textzeile: „DIY heißt maximale Selbstausbeutung.“ (lachen) Die haben ja jetzt die neue Platte rausgebracht.
Ihr habt ja heute fünf neue Lieder gespielt, wenn ich da richtig mitgezählt habe.
Flo: Puh, keine Ahnung, wir haben die Setlist fünf Minuten vorm Auftritt schnell geschrieben. (lachen)
Ja, wie ist das jetzt mit eurem neuen Album?
Flo: Ist fast fertig, sind gerade dabei, es zu mischen.
Alex: Kommt am 25. September, kauft es euch alle! (lacht)
Hat es schon einen Namen?
Flo. Ja!
Alex: Ja? Aber kann man das schon verraten? Ich will da jetzt nichts sagen, vielleicht entscheiden wir uns ja noch um. Also lieber nix verraten.
Flo: Es gibt einen Arbeitstitel unter dem es die ganze Zeit lief. Aber der ist so ein bisschen...
Im Programmheft steht auch, ihr habt im Vorfeld zum Album ein paar kleine Alben aufgenommen und wollt die jetzt als Vinyls unter den Massen verteilen.
Flo: Ja stimmt, das hatten wir eigentlich vor. Wir hatten vorher schon so ein paar Sachen aufgenommen und wollten das rausbringen. Aber das haben wir zeitlich nicht mehr geschafft, weil du musst das dann alles noch mal mastern und neu mixen und so. Das haben wir einfach zeitlich – wie so vieles – nicht geschafft, leider.
Ich hab in Interviews gelesen, eure damaligen Einflüsse sind Beatles oder auch At the Drive-In. Gibt’s da jetzt neue Einflüsse zum aktuellen Anlass?
Flo: Ja klar, immer irgendwie. Man interessiert sich ja auch weiterhin für weitere Bands und das beeinflusst einen auch so ein bisschen. Aber das klingt dann immer so, als setzen wir uns im Proberaum zusammen und sagen „Unser neuer Einfluss ist...“
Alex: Ja guck mal hier, ich hab da was gehört, lass uns das mal so machen.
Flo: Aber man hört immer Musik und entwickelt sich und mag dann auch die Musik nicht mehr die man früher gehört hat. Früher war es total geil, immer zu dritt rumzubrüllen. Aber jetzt find ich’s cooler, im Chor zu singen oder so was und dann denkt man immer „Ja ich hab das ja auf der und der Platte gehört und da ist mir aufgefallen das ich das auch gut finde“. Aber dann würde es wahrscheinlich mehr in so nem Abklatsch enden.
Man hat auch irgendwie mehr Erwartungen, wenn du sagst „Ich steh jetzt total auf SDNMT“ und auf einmal kommt der neue SDNMT-Abklatsch auf der nächsten Platte.
Flo: Es ist auch so, dadurch das wir jetzt nicht mehr jeden Tag zusammen rumsitzen und Musik hören, hört jeder unterschiedliche Musik. Da hören die anderen manchmal Bands, die man persönlich eigentlich voll doof findet.
Alex: Ich weiß auch gar nicht, ob sich da alles so widerspiegelt was man generell hört. Wenn da alle fünf Leute mit unterschiedlichen Geschmack und Bands an die Sache rangehen, kann man da keine Einflüsse nennen. Aber man versucht natürlich, mit einer neuen Platte was völlig anderes zu machen. Zum Beispiel bei der letzten Platte [Anm. d. Red.: Dinosaurs in Rocketships] wollte ich unbedingt ein paar Bläser haben aber das haben wir dann nicht hinbekommen, weil wir uns nicht drum gekümmert haben. Aber diesmal haben wir Bläser hinbekommen. Oder wenn man auf der letzten Platte acht Lieder hatte die im so-und-so Takt waren, dann denkt man das reicht jetzt auch mal. Ich muss mal grad überlegen auf was ich kein Bock mehr hatte auf der letzten Platte. (Überlegt, aber ihm fällt nix ein.)
Was habt ihr denn schon so alles mit eurem Bandnamen angestellt? Ihr habt den ja unter anderem gewählt, weil man den so lustig verändern kann. Habt ihr euch schon Die Trippers genannt oder so?
Flo: Ne, ja. Ich unterschreibe gerne E-Mails mit „Tripper da Don“
Alex: Ja? Cool.
Flo: Ich weiß nicht, ob du “Tripper da Don” kennst. Der hat so Sachen mit Lil Kim und DJ Tomekk Mucke gemacht. Der fährt auch immer in Kreuzberg mit so nem Street Cruiser rum.
Alex: Ach ja stimmt, den hast du mir mal gezeigt als wir Döner gegessen haben.
Flo: Meinst du jetzt T-Shirt Artwork?
Alex: Ja aber mit dem Namen spielen wir ja gerne, so das ganze T-Shirt Artwork basiert ja total darauf, dass ein bisschen damit gespielt wird.
Was habt ihr denn noch für Zukunftspläne? Wollt ihr ins professionelle Musikgeschäft einsteigen? (lachen).
Flo: Das ist jetzt kein ausformulierter Plan. Wenn ich mit Musik Geld verdienen kann, mach ich das gerne, lieber als mit Kistenschleppen oder ähnlichem. Aber die Pläne sind immer konkret, so was wie „Wir machen ne Platte oder gehen auf Tour“. Das ist immer der Plan, den wir haben. Aber es ist jetzt nicht so „Eigentlich wollen wir da und da hin und wenn da was dazwischen kommt was nicht in den Plan passt ist das ne Niederlage für uns“. Dann geht da was in die Hose und alles ist futsch. Aber mit Musik Geld verdienen das hat keiner von uns auf der Rechnung. Früher war das immer viel zu absurd. Da haben wir teilweise vor fünf Leuten gespielt und waren happy das es ein cooler Abend war. Da denkt man ja in dem Moment nicht dran, das wir damit mal Geld machen. Besonders nicht mit der Band. Wenn einer von uns vorhat, mit Musik Geld zu machen dann müsste er ne andere Band gründen. Jetzt kriegen wir zwar ne Gage, fahren rum und bezahlen für dieses Wochenende nix drauf. Aber das würde auch alles so unter dieses „Geld“-Ziel stellen. Wir haben nix dagegen, Geld zu verdienen, aber das würde alle unter diesen Druck setzen. Wenn wir zum Beispiel ne Show angeboten kriegen wo die Leute sagen „Wir wissen nicht genau wie viele Leute kommen aber wir haben voll Bock und wenn’s gut läuft kriegt ihr auch ein bisschen Geld“. Da müssten wir immer sagen, wir machen das nicht weil wir ja Geld verdienen wollen.
Alex: Wir wissen aber das solche Konzerte cool sind und wir da Bock drauf haben. Aber wenn wir ne Platte machen, dann denken wir auch hin und wieder über Promo nach.
Ja das war es eigentlich.
Alex: Ach Quatsch, wir werden jetzt erst richtig warm. Los, stell noch ein paar Fragen!
Nun gut, dann die Frage, welche Fragen ihr bei Interviews ungern hört.
Flo: Da gibt’s voll viele. Aber ich meine diese ganze Interviewsituation ist immer total vorbelastet und ich will da nicht sagen ich hab da null Bock drauf. Es liegt schon immer sehr nahe, Interviews zu veralbern. Wenn man von Anfang an merkt das ist zum Scheitern verurteilt weil man merkt da kommt nix bei raus. Aber auch wenn man sich Mühe gibt, ist es oft schwer. Diese Fragen unterstellen immer das wir den totalen Masterplan haben. Aber es gibt jetzt keine Trip Fontaine Treffen wo wir dann sagen „Hey Jungs, wir sollten uns echt mal überlegen was sind unsere Ziele und was sind unsere Einflüsse auf der neuen Platte.“ Damit hat man ja den Zweck der ganzen Sache erfüllt. Und deswegen sind immer diese Fragen, die immer so einen Masterplan unterstellen, auf einem ganz anderen Level. Da gibt es bestimmt Bands, die so drauf sind. Aber die haben da bestimmt auch eine Promo-Abteilung inklusive Manager. Aber da das bei uns nicht der Fall ist, brauchen wir uns darüber keine Gedanken zu machen.
Ja, dann bedanke ich mich recht herzlich für das Gespräch!
Flo: Du hast keine Fragen vorbereitet!
Doch, doch (lachen). Ne, ich bin gern spontan und wenn ich merke das Leute nicht nur mit ja und nein antworten, dann läuft das alles. Na egal, wie ist das denn mit euch und dem La Pampa Festival gekommen? Habt ihr vorher schon davon gehört und wart von Anfang an dafür?
Flo: Ja ganz klassisch, die haben uns angefragt. Es gibt da keine großartige Story dahinter. Die haben ganz normal ne Mail verschickt und dann haben wir über den Preis verhandelt – monatelang. Wir zelten auch hier am Campingplatz und kriegen jetzt ne höhere Gage (lachen). Nein, aber im Prinzip ist da nichts besonders passiert. Die haben Timo [Anm. der Red.: Gitarrist von Trip Fontaine] angefragt und dann lief das.
Es ist auch echt besser wenn ihr hier zeltet, weil abends wird das voll geil mit den ganzen Lichtinstallationen und so.
Flo: Ja das hat mir schon mal jemand erzählt. Hier gibt’s ne Lichtinstallation – Light of Flash.
Vielleicht so ein kleiner Vorgeschmack aufs Melt. Da spielt ihr ja auch dieses Jahr. Aber was mich mehr interessiert, wo ihr zurzeit seid. Daheim in Hessen oder Berlin? Ich hab gelesen, ihr seid jetzt mit Mixen fertig oder habt angefangen?
Flo: Ja wir sind fast fertig.
Und jetzt wollt ihr euren Proberaum in Berlin weiter vermieten?
Alex: Ne das stimmt so nicht. Wir haben neue Mitmieter gesucht, aber sind da noch nicht raus. Wir haben nur umdisponiert.
Also seid ihr jetzt noch in Berlin?
Flo: Wir sind zu viert in Berlin und Klaus wohnt in Frankfurt.
Alex: Ja das ist ne Frage, die könnt ich auch so beantworten. (lacht)
Ja ich sprech euch ja beide an. (lachen)
Alex: Der Klaus ist der einzige der noch in Frankfurt wohnt und dann immer eifrig hochtingelt. Zeitweise dann auch jedes Wochenende hochfährt und mit uns probt und stundenlange Autobahnfahrten inklusive Stau in Kauf nimmt. Wir haben ja auch immer noch unseren alten Proberaum in Berlin.
Flo: Meistens machen wir das so, dass Klaus in den Semesterferien in Berlin ist und dann passiert das meiste Zeug: Dann werden Platten aufgenommen oder neue Sachen geschrieben.
Studiert ihr alle in Berlin oder studiert nur Klaus in Frankfurt?
Flo: Klaus studiert in Frankfurt und Timo arbeitet in Berlin. Die restlichen drei studieren in Berlin.
Und noch Diplom oder was?
Alex: Sehen wir so alt aus, oder was? (lachen) Nee, auf jeden Fall noch Magister.
Ich mach ja Bachelor und das ist irgendwie scheiße.
Flo: Ich mach auch Bachelor und Basti auch.
Hat euch da Berlin in eurer Musik beeinflusst?
Flo: Das würde ich so nicht sagen. Also was in Berlin natürlich gut ist, dass man viele Bands sieht und man kann viel machen, aber in Frankfurt geht’s eigentlich auch. Aber wir wollen jetzt kein komisches Berlin-Plädoyer halten. Wir sagen ja auch nie, dass wir ne Berliner Band sind, wir sind nach wie vor ne Rodgauer Band. Es ist total wichtig, dass wir früher in einem kleinen Kaff gewohnt haben und der Proberaum immer eine Anlaufstelle war, in der wir abhängen und Mucke machen konnten. Und da ist die Band entstanden. Jetzt ist es eher so, dass wir aus anderen Gründen nach Berlin gezogen sind und trotzdem die Band noch am Leben halten. Eigentlich könnte man eher sagen, der Umzug nach Berlin ist hinderlich weil wir jetzt so verteilt sind und Musik machen früher einfacher war. Da müssten wir ja jetzt so elektronische Musik machen um behaupten zu können, Berlin hätte uns beeinflusst. (lachen)
Weil ihr steht ja sogar im Programmheft des La Pampas als Berliner Band drin.
Flo: Ja? Kann ich das mal sehen?
Fand ich lustig. (Flo liest sich den Beschreibungstext zu Trip Fontaine durch)
Flo: Die Verkörperung von DIY. Auf der neuen Antitainment Platte ist ne ganz gute Textzeile: „DIY heißt maximale Selbstausbeutung.“ (lachen) Die haben ja jetzt die neue Platte rausgebracht.
Ihr habt ja heute fünf neue Lieder gespielt, wenn ich da richtig mitgezählt habe.
Flo: Puh, keine Ahnung, wir haben die Setlist fünf Minuten vorm Auftritt schnell geschrieben. (lachen)
Ja, wie ist das jetzt mit eurem neuen Album?
Flo: Ist fast fertig, sind gerade dabei, es zu mischen.
Alex: Kommt am 25. September, kauft es euch alle! (lacht)
Hat es schon einen Namen?
Flo. Ja!
Alex: Ja? Aber kann man das schon verraten? Ich will da jetzt nichts sagen, vielleicht entscheiden wir uns ja noch um. Also lieber nix verraten.
Flo: Es gibt einen Arbeitstitel unter dem es die ganze Zeit lief. Aber der ist so ein bisschen...
Im Programmheft steht auch, ihr habt im Vorfeld zum Album ein paar kleine Alben aufgenommen und wollt die jetzt als Vinyls unter den Massen verteilen.
Flo: Ja stimmt, das hatten wir eigentlich vor. Wir hatten vorher schon so ein paar Sachen aufgenommen und wollten das rausbringen. Aber das haben wir zeitlich nicht mehr geschafft, weil du musst das dann alles noch mal mastern und neu mixen und so. Das haben wir einfach zeitlich – wie so vieles – nicht geschafft, leider.
Ich hab in Interviews gelesen, eure damaligen Einflüsse sind Beatles oder auch At the Drive-In. Gibt’s da jetzt neue Einflüsse zum aktuellen Anlass?
Flo: Ja klar, immer irgendwie. Man interessiert sich ja auch weiterhin für weitere Bands und das beeinflusst einen auch so ein bisschen. Aber das klingt dann immer so, als setzen wir uns im Proberaum zusammen und sagen „Unser neuer Einfluss ist...“
Alex: Ja guck mal hier, ich hab da was gehört, lass uns das mal so machen.
Flo: Aber man hört immer Musik und entwickelt sich und mag dann auch die Musik nicht mehr die man früher gehört hat. Früher war es total geil, immer zu dritt rumzubrüllen. Aber jetzt find ich’s cooler, im Chor zu singen oder so was und dann denkt man immer „Ja ich hab das ja auf der und der Platte gehört und da ist mir aufgefallen das ich das auch gut finde“. Aber dann würde es wahrscheinlich mehr in so nem Abklatsch enden.
Man hat auch irgendwie mehr Erwartungen, wenn du sagst „Ich steh jetzt total auf SDNMT“ und auf einmal kommt der neue SDNMT-Abklatsch auf der nächsten Platte.
Flo: Es ist auch so, dadurch das wir jetzt nicht mehr jeden Tag zusammen rumsitzen und Musik hören, hört jeder unterschiedliche Musik. Da hören die anderen manchmal Bands, die man persönlich eigentlich voll doof findet.
Alex: Ich weiß auch gar nicht, ob sich da alles so widerspiegelt was man generell hört. Wenn da alle fünf Leute mit unterschiedlichen Geschmack und Bands an die Sache rangehen, kann man da keine Einflüsse nennen. Aber man versucht natürlich, mit einer neuen Platte was völlig anderes zu machen. Zum Beispiel bei der letzten Platte [Anm. d. Red.: Dinosaurs in Rocketships] wollte ich unbedingt ein paar Bläser haben aber das haben wir dann nicht hinbekommen, weil wir uns nicht drum gekümmert haben. Aber diesmal haben wir Bläser hinbekommen. Oder wenn man auf der letzten Platte acht Lieder hatte die im so-und-so Takt waren, dann denkt man das reicht jetzt auch mal. Ich muss mal grad überlegen auf was ich kein Bock mehr hatte auf der letzten Platte. (Überlegt, aber ihm fällt nix ein.)
Was habt ihr denn schon so alles mit eurem Bandnamen angestellt? Ihr habt den ja unter anderem gewählt, weil man den so lustig verändern kann. Habt ihr euch schon Die Trippers genannt oder so?
Flo: Ne, ja. Ich unterschreibe gerne E-Mails mit „Tripper da Don“
Alex: Ja? Cool.
Flo: Ich weiß nicht, ob du “Tripper da Don” kennst. Der hat so Sachen mit Lil Kim und DJ Tomekk Mucke gemacht. Der fährt auch immer in Kreuzberg mit so nem Street Cruiser rum.
Alex: Ach ja stimmt, den hast du mir mal gezeigt als wir Döner gegessen haben.
Flo: Meinst du jetzt T-Shirt Artwork?
Alex: Ja aber mit dem Namen spielen wir ja gerne, so das ganze T-Shirt Artwork basiert ja total darauf, dass ein bisschen damit gespielt wird.
Was habt ihr denn noch für Zukunftspläne? Wollt ihr ins professionelle Musikgeschäft einsteigen? (lachen).
Flo: Das ist jetzt kein ausformulierter Plan. Wenn ich mit Musik Geld verdienen kann, mach ich das gerne, lieber als mit Kistenschleppen oder ähnlichem. Aber die Pläne sind immer konkret, so was wie „Wir machen ne Platte oder gehen auf Tour“. Das ist immer der Plan, den wir haben. Aber es ist jetzt nicht so „Eigentlich wollen wir da und da hin und wenn da was dazwischen kommt was nicht in den Plan passt ist das ne Niederlage für uns“. Dann geht da was in die Hose und alles ist futsch. Aber mit Musik Geld verdienen das hat keiner von uns auf der Rechnung. Früher war das immer viel zu absurd. Da haben wir teilweise vor fünf Leuten gespielt und waren happy das es ein cooler Abend war. Da denkt man ja in dem Moment nicht dran, das wir damit mal Geld machen. Besonders nicht mit der Band. Wenn einer von uns vorhat, mit Musik Geld zu machen dann müsste er ne andere Band gründen. Jetzt kriegen wir zwar ne Gage, fahren rum und bezahlen für dieses Wochenende nix drauf. Aber das würde auch alles so unter dieses „Geld“-Ziel stellen. Wir haben nix dagegen, Geld zu verdienen, aber das würde alle unter diesen Druck setzen. Wenn wir zum Beispiel ne Show angeboten kriegen wo die Leute sagen „Wir wissen nicht genau wie viele Leute kommen aber wir haben voll Bock und wenn’s gut läuft kriegt ihr auch ein bisschen Geld“. Da müssten wir immer sagen, wir machen das nicht weil wir ja Geld verdienen wollen.
Alex: Wir wissen aber das solche Konzerte cool sind und wir da Bock drauf haben. Aber wenn wir ne Platte machen, dann denken wir auch hin und wieder über Promo nach.
Ja das war es eigentlich.
Alex: Ach Quatsch, wir werden jetzt erst richtig warm. Los, stell noch ein paar Fragen!
Nun gut, dann die Frage, welche Fragen ihr bei Interviews ungern hört.
Flo: Da gibt’s voll viele. Aber ich meine diese ganze Interviewsituation ist immer total vorbelastet und ich will da nicht sagen ich hab da null Bock drauf. Es liegt schon immer sehr nahe, Interviews zu veralbern. Wenn man von Anfang an merkt das ist zum Scheitern verurteilt weil man merkt da kommt nix bei raus. Aber auch wenn man sich Mühe gibt, ist es oft schwer. Diese Fragen unterstellen immer das wir den totalen Masterplan haben. Aber es gibt jetzt keine Trip Fontaine Treffen wo wir dann sagen „Hey Jungs, wir sollten uns echt mal überlegen was sind unsere Ziele und was sind unsere Einflüsse auf der neuen Platte.“ Damit hat man ja den Zweck der ganzen Sache erfüllt. Und deswegen sind immer diese Fragen, die immer so einen Masterplan unterstellen, auf einem ganz anderen Level. Da gibt es bestimmt Bands, die so drauf sind. Aber die haben da bestimmt auch eine Promo-Abteilung inklusive Manager. Aber da das bei uns nicht der Fall ist, brauchen wir uns darüber keine Gedanken zu machen.
Ja, dann bedanke ich mich recht herzlich für das Gespräch!
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