2010/12/18

[Platten] Pascow - Alles Muss Kaputt Sein!

Image Generell tut man sich ja schwer damit, eine Band zu bewerten, von der man noch nie Etwas gehört hat; die es aber schon gab als man selbst noch mit der Trommel um den Weihnachtsbaum gelaufen ist. Bei der neuesten Scheibe von Pascow ist das zwar auch schwer, macht aber zumindest viel Spaß.

Für diejenigen unter euch, die mit dem Namen Pascow bisher auch nichts anfangen konnten, sei das Wichtigste aus der Wikipedia zitiert: Pascow wurde 1998 gegründet, stammt aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland, und spielt „schwungvollen, melodiösen Punkrock mit intelligenten und aussagekräftigen Texten“. Warum immer selber formulieren, was andere schon gemacht haben, besonders wenn es stimmt?

„Alles muss kaputt sein!“ enthält 32 Minuten Punkrockparty, macht von vorne bis hinten Spaß. Gesungen wird zum Großteil auf Deutsch, teilweise auch auf Englisch (welches allerdings auch wieder sehr Deutsch klingt). Gesanglich und textlich komme ich nicht umher mich an die „modernen deutschen Punkbands“ zu erinnern, Escapado, Turbostaat und solche Geschichten – das mag man auch anders sehen. Ich jedenfalls find es tendenziell hervorragend: Pascow machen keinen dummen Kellerpunk, sondern modernen, anspruchsvollen, gut produzierten, intelligenten Punk, was erklären dürfte, warum eine kleine Band aus Süddeutschland so lange übersteht.

Der Punk spricht auch aus der kurzen Spielzeit der jeweiligen Stücke – nur eines knackt die Dreiminutenmarke. Die einzelnen Lieder ähneln sich natürlich und es dauert eine kleine Ewigkeit bis man sie einzeln wieder erkennt. Das ist eigentlich mein Hauptkritikpunkt: Warum nicht mal ein längerer Track, der aber stärker für sich selbst steht? Hat man sich erstmal reingefummelt kann man durchaus in jedem Lied seinen kleinen persönlichen Höhepunkt sehen, ob das jetzt „je ne sais pas wo’s lang geht“ oder „mond über moskau“ heißt, ist eigentlich auch schnuppe. Ob die Texte intelligent und aussagekräftig sind, darf jeder für sich selbst entscheiden: Meiner Meinung nach bist du sowieso selber Schuld, wenn du auf die Texte auf dieser Superenergiescheibe hörst, statt mit deinen Freunden wild durch dein Zimmer zu pogen. Ganz im Sinne von „jajaja ich glaub an gar nichts und bin nur hier wegen der gewalt – alles muss kaputt sein!“
Sehr schöne Platte.

VÖ: 22.10.2010 auf Rookie Records, Vertrieb: Cargo Records

P.S.: Pascow auf Tour!
22.10.10 Hannover, Bei Chez Heinz
23.10.10 Hamburg, Störtebeker
29.10.10 Trier, Ex-Haus (Releaseparty)
31.10.10 Mainz, Haus Mainusch
17.12.10 Berlin, SO 36 Weihnachten Verhindern Festival
18.12.10 Osnabrück, Bastard Club
25.12.10 München, Sunny Red
26.12.10 Regensburg, Mälzerei

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