Je suis animal sind ein fünfköpfiges Indie-Pop-Team aus Oslo/Norwegen und will nun mit ihrem ersten Langspieler namens Self-taught magic from a book hier und dort ein wenig die Musikszene aufmischen. Ihre Tour machte freundlicher Weise Halt im Offenbacher Hafen2 und ganz spontan ergab sich schließlich doch noch die Möglichkeit eines Interviews.
Da die Bandmitgliederinnen Elin und Merete kurzfristig noch einmal zum Hotel düsen mussten, blieben uns mit Anthony, Jan und Matt die restlichen drei männlichen Bandmitglieder aus Je suis animal zur Verfügung. Here we go:
Hey. Könntet ihr vielleicht zu allererst euch im Einzelnen und die Band im Gesamten vorstellen?
Matt: Ich bin Matt und spiele die zwölfsaitige Gitarre und singe die Backing Vocals.
Anthony: Ich bin Anthony, spiele Keyboard, Gitarre und mache Soundeffekte.
Jan: Mein Name ist Jan und ich spiele Schlagzeug.
Wie läuft eure Tour bisher?
Anthony: Wir haben letzte Nacht in Lüneburg gespielt, was wirklich viel Spaß gemacht hat, da das Publikum fantastisch mitgemacht hat. Eine wirklich schöne Atmosphäre. Die Nacht davor haben wir in Leipzig gespielt, was ebenfalls klasse war. An diesem Abend war ein ziemlich gemischtes Publikum vor Ort, weil wir mit einigen Punkbands gespielt haben, was es immer interessant macht. Das ist bis jetzt unsere dritte Show der Tour und wir sind schon ziemlich gestresst. Allein die Fahrt von Lüneburg bis nach Frankfurt hat sieben Stunden gedauert. Und morgen müssen wir wieder in den Norden nach Hamburg.
Ich habe gesehen, dass ein Teil von euch aus England und ein Teil aus Norwegen kommt. Wo habt ihr euch eigentlich getroffen?
Anthony: Nun, ich habe Elin in der Kunstschule in Bath/England getroffen und zusammen haben wir einige Demos aufgenommen. Sie ist dann schließlich zurück nach Norwegen gezogen und hat dort mit Matt, unserem Schlagzeuger, eine Band gegründet. Zudem war Merete, unsere Bassistin, noch dabei. Ich bin dann irgendwann einfach gefolgt. Einige unserer Lieder standen da aber bereits schon, da ich nun einmal als Letzter zur Band dazu gestoßen bin.
Matt: Ja, wir kennen uns alle schon relativ lange. Aber es war trotzdem ein ziemlicher Zufall, dass wir schließlich alle in Oslo gelandet sind.
Anthony: Ich habe Elin dort mit ihrer damaligen Band gesehen, als sie auf Tour und ich noch ein Student war. Da kannten wir uns aber noch gar nicht.
Woher kommt eigentlich euer Name? Warum habt Ihr euch für einen französischen Namen entschieden?
(Betretenes, langes Schweigen)
Jan: Oh, das ist wirklich schwer zu beantworten. Ich glaube, dass es unsere Zuneigung zu französischer Musik, insbesondere französischem Pop zum Ausdruck bringt. Und Tiere mögen wir auch.
Anthony: Ja, und das Tier muss einfach…
Jan: …knuddelig sein.
Anthony: (lacht) Ja, aber es hat auch Krallen und ist irgendwie ausgeklügelt.
Habt ihr eigentlich einen besonderen Bezug zu Tieren? Schließlich enthält euer derzeitiges Albumcover viele Tiere integriert. Oder ist es letztendlich nur im Bezug auf euren Namen entstanden?
Matt: Hm, wir haben das Albumcover gar nicht selbst gemacht.
Anthony: Also, wir mögen Eulen sehr gerne (lacht). Sie sind so flach und wirken so simpel.
Wie würdet Ihr eure eigene Musik in Worten beschreiben?
Anthony: Indie-Pop mit einigen experimentellen Anleihen und Textzeilen.
Im September 2006 habt Ihr auf eurer Myspace-Seite geschrieben, dass Ihr vorhabt Euer kommendes Album in den Wäldern Norwegens aufzunehmen. Wie war das?
Anthony: Oh, das war großartig. Wir wollten einfach aus der Stadt herauskommen und uns nur auf die Musik konzentrieren. Ich finde, dass normale Aufnahmestudios ziemlich uninspirierend sein können und in den Wäldern hast du einfach diese großartige Umgebung. Wenn du aus den Fenstern schaust, kannst du sehen wie sich das Wetter und das Licht verändern. Es ist einfach großartig.
Jan: Wir hatten sowieso nicht genug Geld, um in ein Studio zu gehen. Also haben wir uns von dem Wenigen, was wir hatten, einfach diese Hütte in den Bergen gemietet. Zudem wollten wir einen großen Raum haben, in dem wir unsere Musik aufnehmen können. Und den haben wir dort gefunden.
Ihr seid also die komplette Zeit über in dieser Hütte geblieben?
Jan: Ja, wir sind da ungefähr eine Woche geblieben. Wir haben dort gegessen, aufgenommen und geschlafen. Obwohl viel geschlafen haben wir eigentlich nicht.
Anthony: Das stimmt. Wir waren in dieser Woche ziemlich ehrgeizig und am Ende auch total erschöpft.
Also habt ihr zuvor schon alle Songs fertig gehabt?
Anthony: Ja, auf jeden Fall. Wir haben insgesamt glaube ich 9 Monate für das Album gebraucht. In dieser Zeit haben wir auch eigentlich kaum Shows gespielt, sondern uns lediglich auf das Album konzentriert.
Würdet ihr nochmal in den Wäldern eine Platte aufnehmen?
Einstimmig: Nein!
Welche Bands zählen für euch zu euren Einflüssen?
Anthony: Für mich waren das die Shop Assistants und die frühen Platten von My bloody valentine. Dazu kommen noch The United States of America und Broadcast. Das sind eigentlich Bands, auf die wir uns als Band komplett einigen können.
Matt: Ich selbst höre eher heftigere Musik, die in die US-Punk/Hardcore-Richtung geht. Vor allem Bands aus dem Dischord-Umfeld - also ein wenig wütend (lacht). Ich habe aber selbst nie in solchen Bands gespielt.
Vielen Dank, dass ihr euch Zeit genommen habt und noch frohes Touren!
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