Nun war es also soweit. Die zweite Abschiedstournee von Boysetsfire rollte durch Europa. Die Band konnte sich letztendlich doch nicht mit dem Gedanken anfreunden ohne Josh Latshaw das Kapitel Boysetsfire zu schließen. Dieser war bei der ersten Abschiedstournee durch einen schweren Unfall verhindert.
Die Ankündigung der zweiten Abschiedstournee sorgte natürlich für Verzücken bei der Anhängerschaft und schon bei der Ankunft war festzustellen: Der Schlachthof Wiesbaden ist ausverkauft. Aber das verwunderte nicht, da mit Boysetsfire schließlich nicht irgendwer für immer die Bühne verließ.Viele wollten dem Quintett aus Delaware noch einmal die letzte Ehre erweisen und sich mit ihrer Anwesenheit für viele toller Liederchen bedanken.
Die Vorband namens Dear Tonight erlebte ich nur aus dem Augenwinkel, weshalb ich mir ein Urteil nicht erlauben kann. Gerüchte lassen jedoch den Schluss zu, dass der Auftritt nicht so toll gewesen sein kann. Nach einer kleineren Umbaupause kamen dann die Hauptakteure auf die Bühne. Wehmütig umjubelt, da natürlich jeder wusste, dass es sich um den letzten Besuch von Boysetsfire in Deutschland handelte.
Mit „Release The Dogs“ wurde das muntere Treiben eröffnet und in der Halle gab es kein Halten mehr. Der Schlachthof verwandelte sich in einen kleinen Hexenkessel, was der Band auch sichtlich gefiel. Vor allem Josh Latshaw bedankte sich sehr oft für die Anwesenheit und Unterstützung der vielen Fans. Ihm war anzumerken, dass er nach seinem schweren Unfall froh war wieder auf der Bühne zu stehen.
Das Konzert entwickelte sich zu einem Greatest Hits-Auftritt welches alle Schaffensphasen der Band wiederspiegelte. Der charistmatische Frontmann Nathan Gray weiß wie er mit seiner enorm druckvollen Stimme das Publikum für sich vereinnahmen kann. Hardcore für die Masse vom Feinsten. Ob „Requiem“ oder „My Life In The Knife Trade“ – die Band hatte einen perfekten Abend erwischt und ließ der Abschiedslethargie keine Chance.
Mit „Rookie“ und dem Übersong „After The Eulogy“ wurde das Konzert ohne Zugaben beendet. Nie mehr werden tausende einer grandiosen Live- Band ein krachendes „Rise“ entgegenschreien. Aber sie haben es sich selbst ausgesucht, leider…
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