2010/12/14

[Konzerte] Arctic Monkeys - 25.02.2006 - Support: Mystery Jets - Mousonturm/Frankfurt

Was habt ihr so mit Anfang zwanzig gemacht? Ich zum Beispiel habe brav meinen Zivildienst absolviert und andere gaben ihrem G3 erotische Frauennamen. Das ist normal. Vier Anfangszwanziger aus Sheffield hingegen bringen Menschenmassen zur totalen Ekstase. Das ist nicht so normal. Diese anderen sind die Arctic Monkeys.

Eben diese gaben ein Gastspiel im Mousonturm zu Frankfurt am Main. Die Konzertkarten gingen genauso schnell weg, wie ihr Erstlingswerk „Whatever People Say I´am, That´s What I´m Not“, so dass der schöne Theatersaal des Mousonturms schon Wochen vorher ausverkauft war. Hype sei Dank. Wer noch Tickets wollte, musste schon mit einem dickeren Geldbündel vor der Halle erscheinen.

Nachdem ich meinen Sitzplatz auf der Empore mit fantastischer Sicht auf den ganzen Saal eingenommen hatte konnte es losgehen. Als Support betraten Mystery Jets die Bühne. Schwierig deren Musik zu umschreiben. Als Hot Hot Heat auf Drogen würde ich es bezeichnen. Das bringt es wohl auf den Punkt. Interessant anzuhören und auf jeden Fall ein Appetizer, um mehr von dieser Combo zu hören.

Nun wartete der ganze Saal auf die vier Jungs aus Sheffield. Wo andere mit Klängen von Mozart und Konsorten die Bühne betreten, bedienen sich die Arctic Monkeys bei Snoop Dogg und betreten die Bühne zu dröhnenden Hip-Hop Klängen. Mit dem Album-Opener „The View From The Afternoon“ wurde auch das Konzert eröffnet und im Saal setzte sofort eine riesige Massenbewegung vor der Absperrung ein. Es wurde gehüpft und getanzt bis sich die Balken bogen.

Es ist bemerkenswert wie unbekümmert sich die Band gibt und wie abgeklärt sie auftreten. Nach den überdimensionalen Verkaufszahlen definitiv nicht selbstverständlich. Kein Zeichen von Arroganz und Überheblichkeit, aber sie wissen was sie können und was sie im Stande sind auszulösen. Alex Turner, Jamie Cook, Andy Nicholson und Matt Helders stehen einfach auf der Bühne und ziehen unbeeindruckt ihr Ding durch. Dies tun sie zwar ziemlich schüchtern zwischen den Songs, aber dafür umso energischer während ihren Darbietungen.

Fast das ganze Album wurde zur Freude der einheimischen Anhängerschaft und auch zur Freude der zahlreich vertretenen (betrunkenen) englischen Anhängerschaft durchgespielt. Bei der Single of the Year „I Bet That You Look Good On The Dancefloor“ ging der Gesang des Frontmanns im Chor der ihm gegenüberstehenden anderen tausend Kehlen unter und als die Massen dann den Anfang zu „When The Sun Goes Down“, nur unterstützt von der Gitarre Turners, sangen, erreichte das Konzert seinen Siedepunkt. Das gespielte Liedgut kommt in der Liveumsetzung immer noch eine Spur schmissiger daher als auf dem Album. Gut so. Mit „A Certain Romance“ beendeten die Affen nach zu kurzen fünfzig Minuten ihr Konzert, um ohne Zugaben hinter der Bühne zu verschwinden. Aber mehr als ein Album haben sie halt leider nicht auf den Markt, so dass eine zweistündige Darbietung gar nicht zu erwarten war. Kurz, aber verdammt gut.

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