2010/12/15

[Konzerte] Built To Spill - 18.10.2008 - Support: Disco Doom - Karlstorbahnhof/Heidelberg

Uh, Built to spill. Im knackig gefüllten Karlstorbahnhof in Heidelberg. Klingt vielversprechend. Eine Location im Ausflugsdampferstyle. Hinten breit, die nach vorne zur Bühne sorry dem Bandpodest hin spitz zuzulaufen scheint. Flankiert wird der gesamte Raum von Fenstern, die in Kniehöhe beginnen und den Blick wahlweise auf eine Bahnlinie oder eine stark befahrene Strasse zulassen, je nachdem auf welcher Seite des Raumes man steht. Drinnen sieht man jedoch keine Sahnetorten verschlingenden Rentner, sondern ein durchaus im Altersschnitt gemischtes Publikum, das sich einfach auf eine verdammt gute Band freuen. Geschätzte 150 Leute und der Raum ist geknüppelte voll.

Zunächst müssen die Jungs und Mädels von "Disco Doom" ran. Die Gitarristin sieht aus, als wüsste sie entweder garnicht, dass se da ist, oder hat eben einfach kein Bock drauf, singt demensprechend auch eher nöligen Backgroundgesang. Die Mucke der Band ist da nicht ganz so lahmarschig, geht gut ins Ohr und gerade die reinen Instrumentalparts klingen wie eine abgespeckte Version des Headliners. Nicht übel, aber das geht noch besser.

Schließlich betreten Built to Spill in dem, trotz offener Seitentür, immer stickiger werdenen Karltorbahnhof die Bühne und legen gleich ohne große Worte mit dem "Liar", gehen dann in "In the morning" über, um schließlich ihrem "Perfect from now on" - Tourslogan gerecht zu werden. "I would hurt a fly", großartig.

"Velvet Waltz" ebenfalls. Schließlich gibt es von dem Album noch das, wie könnte es auch anders sein, großartige "Out of site", wenn auch leider in einer um die Hälfte gekürzte Version. "Strange", "You were right", "Time Trap", "The Plan", "Carry the Zero" und schließlich als man denkt, dass die Jungs kein Interesse mehr daran noch ein zweites Stück ihres aktuellen Albums zu spielen, kommt schließlich noch "Conventional Wisdom" hervorgeprescht. Flankiert werden die Songs oftmals durch echte Interaktion mit dem Publikum, wobei Doug Martsch sich immer nur auf bissige, leicht ironische Kommentare zu den Ergüssen seines plappernden Gitarristen beschränkt. Die Band hat definitiv keine Lust das Konzert zu beenden, was das dankbare Publikum nur unterstützt. Ein Zeichen vom Mischpult und der Zugabenblock beginnt, ohne das die Amis von der Bühne runter wären. Sehr symphatisch, spart unnötiges Warten. "Traces" und "Broken Chairs" beschließen diesen gelungenen Konzertabend. Immer wieder.

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