Das diesjährige Southside-Festival stand schon zu Beginn unter keinem guten Stern: Beim Aufbau der Zeltbühne wurde ein Sanitäter getötet und ein weiterer schwer verletzt. Glücklicherweise entschieden sich die Veranstalter letztendlich doch dafür das Wochenende noch mit Musik zu füllen und das Festival nicht kurzerhand abzusagen. Dies zwar mit der Konsequenz, dass 1/3 der Bands nicht spielen konnten, jedoch stand somit einem ereignisreichen Wochenende im Süden der Republik nichts mehr im Wege.
Bereits am Donnerstag Nachmittag zeigte sich, dass sich viele von dem Ratschlag des Veranstalters, erst am Freitag anzureisen, nicht beirren ließen und somit war schon gegen Abend ein Großteil des Campingeländes mit Festivalverrückten aller Art gefüllt. Die ersten körperlichen Reserven wurden mit Alkohol verballert und hier und da zeigten sich bereits Probleme mit den Stimmbändern. Soweit also alles wie immer. Das Wetter schien zu halten und über die Horror-Voraussagen diverser Wetterdienste wurde nur gelacht.
Am Freitag morgen war jedoch den meisten Besuchern eben jenes Lachen vergangen: Es schüttete aus Eimern und manch einer musste einen Graben um sein Zelt ziehen, um dieses nicht nach einem Toilettengang auf dem Flugfeld wiederfinden zu müssen. Glücklicherweise hatte der Veranstalter jedoch mitgedacht und an mehreren Stellen des Zeltgeländes Holzstreu ausgelegt, womit die gröbsten Pfützen beseitigt werden konnten. Leider hatte sich dies recht schnell herumgesprochen und so war nach einer knappen halben Stunde von dem Holzvorrat nicht mehr allzu viel übrig. Manch einer war ganz schlau und graste die Metropole Tuttlingen nach Gummistiefeln ab und als Folge dessen war bereits zur Mittagszeit in dieser nah gelegenen Stadt der komplette Vorrat an Fußpanzern ausgeschöpft. Bezeichnend. Viele ließen sich von der Matschwüste jedoch nicht stören und somit wurde mancherorts ein Schlammbad genommen - sehr zur Freude der vielen Schaulustigen.


Vielleicht hatte er sich ja auch mittlerweile gänzlich verabschiedet. Gummisteifel umtauschen, oder so. Wer weiß. Der Knaller des Tages wartete anschließend mit den Dropkick MurphysQueens of the Stone Age zu begutachten, die wieder auf der bereits für ihren großartigen Sound berüchtigte Green-Stage aufscheppten. Sound war wieder einmal breiig, aber als mit "Feel the good hit of a summer" eingestiegen wurde, war sowieso kein Halten mehr möglich. Nach und nach wurden vor allem die Lieder des neuen Albums "Era Vulgaris" zum Besten gegeben und auch der ein oder andere Hit von "Songs for the deaf" schaffte es in das Programm. 90 Minuten Vollgas und ein gut gelaunter Josh Homme auf den Brettern, die die Welt bedeuten - herrlich! auf der Blue-Stage. 75 Minuten absoluter Sinnesverlust und Massenpogo. Sowas geniales hab ich auf dem Southside auch noch nicht erleben dürfen. Der Alkohol schien manchen Zuschauer zu absoluten tanzlichen Höchstleistungen zu treiben und die Band staunte ordentlich Bauklötze. Top Songauswahl und wie immer gut gelaunt wurden zahlreiche Tanzflächenknaller zum Besten gegeben und am Ende blieb eine zerstörte Menge zurück. Als letzte Band des Abends gab es dann die

Anschließend luden Bloc Party auf der Green-Stage zum Tanzen ein und die Zuschauer folgten dieser Einladung nur zu gerne. Blöd nur, daß es Soundprobleme gab während das Konzert live im Radio übertragen wurde. Dem Publikum wars schnuppe - es wurde getanzt, mitgesungen und abgefeiert. Souveränder Auftritt und absolut sympatisch noch obendrein. Im Anschluss wurde auf beiden Bühnen für 20 Minuten der Konzertbetrieb eingesellt, da man in dieser Zeit dem verstorbenen Sanitäter und seinem schwer verletzten Kollegen gedachte. Eine ergreifende Rede von einem Organisator wurde mit sehr viel Applaus bedacht und Gott sei Dank blieben peinliche Zwischenrufe von volltrunkenen Heinis aus. Die Fanta 4 sah ich im Anschluss nur halb, danach wurden noch einige Lieder von den fantasitischen Interpol mitgenommen - beeindruckend. Nach einer kurzen Ruhepause auf dem Campingplatz ging es noch einmal zu Snow Patrol, die auf der Blue-Stage den Abschluss bieten sollten. Großartige Songauswahl, viel vom aktuellen Album und eine ganze Menge Zuschauer, die dem Charme von Sänger Gary erlagen. Die Beastie Boys lieferten anschließend den absoluten Hammer des Festivals ab. Diese Band als Abschluss der 3 Tage zu wählen war ein Zug, der absolut aufging. Energiegeladen wie eh und je brachten Mike D, MCA, Ad Rock und Mixmaster Mike die Menge zum Kochen. Mal an den Instrumenten, mal nur als Hüpfbälle mit Mikros unterwegs wurden legendäre Hits wie 'Heart-Attack Man', 'Body Movin', 'Sure Shot', 'Tough Guy', 'Three Mcs and one DJ', 'Root down' und natürlich 'Intergalactic' vor einer beeindruckenden Lichtkulisse zum Besten gegeben. Zwischendurch wurde das Ganze noch mit Instrumentals von der aktuellen Platte "The Mix-Up" angereichert und mit 'Sabotage' der obligatorische Schlusspunkt gesetzt.
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