Wir schreiben den 08.06.2006. Ganz Deutschland schwelgt in Vorfreude zur kommenden Fussball-WM, freut sich auf das 4:2 gegen Costa Rica am folgenden Tag, die Abwehrfehler von Arne Friedrich und auf Aufwärm-Umknickser eines Herrn Lehmanns. Ganz Deutschland ist im Fussballfieber. Ganz Deutschland? Nein, eine kleine Abordnung von knapp 8000 unbeugsamen Musikfans hat sich in und vor der Düsseldorfer Philipshalle eingefunden um einem Event ganz anderer Kragenweite beizuwohnen. Keine Spur von einem krächzigen Grönemeyer und Goleo-Trikots. Lange Haare und Shirts mit skurrillen Szenen, wohin das Auge blickt. Düsseldorf will Tool. Alles andere ist egal.
Da dieser Besuch der Philippshalle mein erster - keineswegs zwingend aber mein letzter - sein sollte, war ich positiv überrascht, das die Bühne von Rängen umgeben war, die einen guten Blick, auch aus sitzender Position auf die Musiker zuliesen. Übermässig voll war es auch nicht, trotz allseitiger Ausverkaufbemerkungen im Internet und einschlägigen Magazinen.
Um kurz nach acht, während vor Halle die Pfandflaschensammler Altglas im Wert eines neuen Chrysler Neon zusammensuchen, geht drinnen die Beleuchtung aus und Tool betreten die Bühne, die mit Hilfe von vier Leinwänden und einer Scheinwerferbatterie atmosphärisch beleuchtet wird.
Sänger Maynard James Keenan oben ohne und mit Cowboyhut entzieht sich ganz galant seiner Rolle als Frontmann, indem er sich direkt vor einer der Leinwände postiert und gut gedeckt im allgemeinen Videogewirr untergeht. "Lost Keys (Blame Hoffmann)" bildet das düstere Intro, die Einleitung zu ausufernden Brechern wie "Sober", "Schizm", "Stinkfist", "Lateralis" und dem neuen hirnumrührenden "Jambi". Begleitet wird jedes Lied entweder durch die passenden Clips der Lieder, die dank der ohnehin bizarren Thematiken dem Dargebotenen einen unwirklichen Anstrich verpassen.
Um kurz nach acht, während vor Halle die Pfandflaschensammler Altglas im Wert eines neuen Chrysler Neon zusammensuchen, geht drinnen die Beleuchtung aus und Tool betreten die Bühne, die mit Hilfe von vier Leinwänden und einer Scheinwerferbatterie atmosphärisch beleuchtet wird.
Sänger Maynard James Keenan oben ohne und mit Cowboyhut entzieht sich ganz galant seiner Rolle als Frontmann, indem er sich direkt vor einer der Leinwände postiert und gut gedeckt im allgemeinen Videogewirr untergeht. "Lost Keys (Blame Hoffmann)" bildet das düstere Intro, die Einleitung zu ausufernden Brechern wie "Sober", "Schizm", "Stinkfist", "Lateralis" und dem neuen hirnumrührenden "Jambi". Begleitet wird jedes Lied entweder durch die passenden Clips der Lieder, die dank der ohnehin bizarren Thematiken dem Dargebotenen einen unwirklichen Anstrich verpassen.
Ist kein Clip vorhanden, dann drehen und winden sich auf der Leinwand Spiralen, Feuerwände und wellen was sich genial ins Gesamtbild einfügt. Einzig und allein der Gitarrensound kratzt hier und da einmal an den Nerven, der Rest geht runter wie Öl. Knapp 90 Minuten später geht Tool als Sieger vom Platz - um bei der anfänglichen Fussballthematik zu bleiben - der Schiedsrichter (Publikum) entscheidet sich für verlängerung und prompt geht es mit "Vicarious" und "Aenima" noch einmal in die Vollen.
Angenehm berührt vom vergangenen Konzertabend treten der Schreiber und dessen Freundin die Heimreise an, auf der nacheinander die Lichtmaschine, das Getriebe und schliesslich noch die Bremsen des Astra-Boliden einen Totalausfall vermelden. Den hatten Tool an diesem Abend nicht, sondern glichen eher frisch getunten Schumacher-Ferrari. Genug dummer Vergleiche und Phrasen. Top-Konzert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen