2010/12/15

[Platten] Modest Mouse - Good News For People Who Love Bad News

ImageDa haben wir es wieder, wie schwer diese Band und deren Musik einzuordnen ist. Beim erstmaligen Hören sind mir sämtliche Gesichtszüge entgleist. Denn was mir da aus den Boxen entgegenkroch, erinnerte mich doch schon schwer an "Ugly Casanova", dem Nebenprojekt von Modest Mouse Sänger Isaac Brock. 

Zwar gab es auf dem 2002 erschienenen "Sharpen your teeth" genug für den Indie-Fan zu finden, um die Wartezeit bis zum nächsten MM-Longplayer zu überbrücken. Doch dummerweise war dieses Album extrem schwer eingängig und teilweise so verschroben, dass selbst ich, als selbsternannter Hardcorefan, den ein oder anderen Track beim Hören ohne schlechtes Gewissen überspringen kann. Umso grösser die Freude als angekündigt wurde, dass nun am 05.04.2004 (sprich heute) ein neues Modest Mouse Album für Abwechslung in der heimischen Hitliste sorgen sollte.

Wenn man nämlich den ersten Track, also die ersten zehn Sekunden des Albums, und dessen Horn-Tröterei ohne ernstlichen Schaden überstanden hat, folgt der erste eigentliche Song des neuen Werkes, der mit spärlicher Instrumentierung und "babababa"-Chor prompt an die "hässlichen Casanovas" erinnert. 

Und endlich mit "Float on", bekommt man genau das, auf was man so lange gewartet hat, Modest Mouse at its best, leicht schräge Gitarren treffen auf Banjos, Akkordeons und Glockenspiele, um nur einige der ungewöhnlichen Instrumente, die auf diesem Album zum Einsatz kommen zu nennen. Dies alles gepaart mit dem eher rauhen Gesang von Frontmann Isaac ergibt die typische Bastardmischung bestehend aus Musikstilen aller vier Himmelsrichtungen, in epischer Grösse, die schon immer das Geheimnis der "grauen Mäuse" ausgemacht hat.

Achso, a propos Epik. Was viele stören wird, ist die Tatsache, dass die Jungs jetzt bei "Epic" untergekommen sind und somit ihren Undergroundstatus (sofern man in den USA überhaupt noch davon sprechen kann) aufgeben. Gross verändert hat sich ihr Konzept jedoch nicht und der einzige Punkt an dem sich die Veränderung bemerkbar macht, ist der, dass die Aufnahmequalität ziemlich gut ist. Was kann also daran falsch sein.
Abschliessend bleibt nur zu sagen, dass den "Mäusen" nicht unbedingt der Höhepunkt ihrer Karriere geglückt ist, aber den Blick für schöne Geschichten und den dazu passenden Melodien haben sie nicht verloren. Und diese Tatsache macht diese Band zu etwas ganz besonderen.  

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