2010/12/15

[Konzerte] Gorilla Biscuits - 02.10.2007 - Support: Waterdown/Sirens - Schlachthof/Wiesbaden

Nachdem sich in der letzten Zeit ja einige alte Hardcorekapellen der ersten Jahre wieder zusammenfanden, um noch einmal die ein oder andere Bühne zu betreten und dabei oftmals Konzertberichten zu Folge ein mehr oder weniger peinliches Bild ihrer selbst darboten, fuhr ich am 2. Oktober diesen Jahres mit einem mulmigen Gefühl im Magen in den Schlachthof nach Wiesbaden, um mir die Legenden der Gorilla Biscuits anzuschauen. Diese hatten sich 2006 dazu entschlossen wieder gemeinsam Musik zu machen und die Hits ihrer beiden Erfolgsalben von '88 und '89 zum Besten zu geben.

Als mit Sirens die erste Band des Abends die Bretter betrat, hielt sich der Großteil der Zuschauer noch draussen an der frischen Luft auf. Was von der Truppe aus Westfalen jedoch geboten wurde, war durchaus prickelnd: Schicker Hardcore der alten Schule – passend zum Abend eben. Logischer Weise sammelten sich die ersten Besucher vor der Bühne und als im Anschluss mit Waterdown eine doch recht namenhafte deutsche metallastige Hardcoreband die Instrumente in die Hand nahm, füllte sich der Schlachthof zusehends.
Da ich von der Band an sich kaum Lieder kenne, kann ich an dieser Stelle zu der Setlist leider nicht viel sagen. Mir blieb lediglich das Refused-Cover „Rather be dead“ im Gedächtnis. Sänger Zacken erwähnte bei dieser Gelegenheit auch nochmal die aktuellen Livequalitäten der Gorilla Biscuits und spätestens ab diesem Zeitpunkt konnte keiner der anwesenden Zuschauer mehr auf den Hauptact warten.

Der kam schließlich zu den Introklängen des 'Start Today' – Albums auf die Bühne und mit „New Direction“ wurde die Richtung für den Abend vorgegeben. Was sich anschliessend in den nächsten 60-70 Minuten abspielte, war wirklich der absolute Wahnsinn. Wer der New Yorker Truppe im Vorfeld mögliche Altersschwäche unterstellt haben sollte, wurde schwer eines Besseren belehrt: Ein absolut agiler CIV am Mic drehte völlig auf und so schwappte die Energie von der Bühne auch spielend leicht auf das Publikum über: Circlepits, Headwalking, Stagediving und ein Sprung vom Boxenturm waren die Folge. Dieses Getummel in dem doch recht großen Schlachthof zu sehen, war auch für mich eine Premiere. Es folgten Hits wie „No reason why“, „Gorilla Biscuits“, „High hopes“, „Stand still“; „Hold your ground“, „Sitting around at home“, „Good intensions“, „Things we say“ und weitere Kracher. Schluss war schließlich mit „Start today“ und wenn man den Gesprächen der anwesenden Zuschauern lauschte, schien der 5er den Nerv der Masse mehr als nur getroffen zu haben.

Im Anschluss gab es für alle Fans noch ein weiteres Schmankerl: Walter Schreifels, seines Zeichens Gitarrist bei den Biscuits, spielte kurz nach deren Konzert noch einen Solo-Akustikgig. Dürfte also für jeden was dabei gewesen sein.

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