2010/12/15

[Konzerte] Götz Widmann - 19.01.2007 - Support: Lesung des Bassisten - Vortex/Siegen

Einmal im Jahr braucht man das eigentlich: Götz Widmann - live on stage. Der Liedermacher aus Bonn (Ex Joint-Venture) macht das Gott sei Dank auch möglich, da er - fleißig wie ein Bienchen - durchgehend am Touren ist und die ganze Republik mit seiner Lebensphilosophie bereist. Da das auf dem 'Traffic Jam - Festival' angekündigte Konzert in Hanau scheinbar doch nicht stattfinden sollte, machte man sich schließlich auf nach Siegen, um sich dort einen Freitagabend im Vortex mit Musik zu Gemüte zu führen.
Gegen 9 Uhr sollte dann der quasi als "Support" fungierende Bassist Widmanns eine kleine Lesung halten, und pünktlich wie die Maurer betrat er die Bretter des kleinen Clubs. 

Die Geschichte, die einem vorgetragen wurde handelte vom täglichen WG-Leben - 'etwas' überspitzt dargestellt, aber teilweise doch ziemlich realitätsnah. Da das Dargebotene scheinbar jedoch nicht auf großen Anklang zu stoßen schien, war bereits nach 15 Minuten schluss und Götz Widmann betrat eine viertel Stunde früher als angesetzt die Bühne, um für den Rest des Abends das Zepter in die Hand zu nehmen.
Image Und schon befand man sich mitten in einem fast zweistündigen Konzert voller alter und neuer Hits. Das Publikum stellte sich als sehr textsicher heraus und so wurden fast alle Lieder (besonders die der live-CD 'Drogen') lautstark mitgesungen. Natürlich befanden sich auch neue Werke vom aktuellen Silberling 'Habt euch lieb' unter den deargebotenen, welche nebenbei noch von dem bereits erwähnten Bassisten begleitet wurden. 'Politiker beim ficken', 'Zöllner vom Vollzug abhalten auf der A4', 'Badmülleimer', 'Chronik meines Alkoholismuss', 'Ich schäme mich beim Wichsen', 'Eduard, der Haschischhund', 'Der Esel' (allein vom Publikum gesungen), 'Die zwei Trauben' und noch viele weitere Knaller wurden unter das Volk gebracht. Nach ungefähr 50 Minuten wurde dann eine kleine Pause eingelegt - gerade noch rechtzeitig, denn so langsam wurde es in der ausverkauften Bude mehr als stickig. Weiter ging es im Galopp und natürlich durften auch die obligatorischen Ansagen und Entstehungsgeschichten zu den jeweiligen Liedern nicht fehlen, wobei wieder einmal die hervorragenden Entertainerqualitäten des Herrn Widmann durchschimmerten. 

Mehrere Male ließ sich der Meister zum Schluss noch wieder auf die Bühne bitten um weitere Zugaben zu spielen. Gegen viertel vor 11 war dann schließlich Schluss und obwohl man sich nicht großartig in dem engen Schuppen bewegt hatte, war man doch ziemlich geschwitzt. Im Anschluss konnte man sich noch auf einen kleinen Plausch mit Götz einlassen und seine Eindrücke vom Konzert loswerden.

Einmal sollte sich eigentlich jeder mal ein Konzert des Liedermachers aus dem Westen der Republik ansehen. Für 10 Euro ist das definitiv drin und auch Zuschauer, die nicht gerade dem Hasch- oder Alkoholkonsum verfallen sind werden ihren Spaß an der Sache haben. Garantiert!

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