Ein grauer Freitag in Frankfurt neigt sich dem Ende zu. Im Stilbruch zu Bornheim stört sich keiner an Temperaturen um den Gefrierpunkt. Vergessen sind die Windböen, die an Jacken und Mützen ziehen. Wer es hierher geschafft hat, der freut sich auf einen Abend mit feinem Programm. Gut gefüllt ist es, das symphatische Café im Prüfling. Drapiert auf Sofas, Stühlen und zur Not einfach stehend mit Bier in der Hand wartet das Publikum. Aus dem Raucherraum dringt hin und wieder eine Nebelschwade.
Schließlich eröffnet ein mir unbekannter Gitarrist mit Sängerin das Programm des Abends. Nach einem kurzen Gastspiel von einem Song überlässen die Beiden die Wartenden wieder Ihrem Schicksal.
Mehr Aufmerksamkeit bekommt Solokünstlerin Madeleine Persson. Allein mit einer Gitarre bewaffnet sitzt sie da und spielt in Songwritermanier. Emotional. My Way, Special Day und 100 Pro Hardcore". Drei Songs, die wie Öl den Gehörgang hinunterfliessen. Dementsprechend fällt auch der Beifall zwischen den Songs aus. Ja, die Dame hat das Stilbruch hinter sich. Abschließend bekommt sie support von Gitarrist Marian und zelebriert ein weiteres Mal Selbstreflektierung, diesmal jedoch auf Deutsch. Auch das geht voll in Ordnung. Daumen hoch.
Als nächstes darf Boo Hoo ran. Anders als seine Vorgängerin sieht der Gute eher schüchtern und leicht verloren aus. Alles nur Fassade. Bernhard Karakoulakis, wie der gute Boo Hoo abseits der Bühne heisst, brennt ein Folkfeuerwerk der Extraklasse ab. Da hört man zu und geniesst. Gekrönt und abgeschlossen wird sein Part vom wunderschönen Hypermarche.
Was soll denn da noch kommen, wenn die "Vorgruppen" schon dermaßen reinhauen?
Nach ner längeren Pausen schicken sich Ching Chong Song aus New York an das Publikum zu unterhalten. Was jetzt folgt ist unbeschreiblich. Die komplette Crew hat alle erdenklichen Instrumente im Repertoir. Zur klassischen Besetzung von Gitarre und Schlagzeug kommt Keyboard, Trompete und eine singende Säge. Die Sängerin, deren Stimmlage stark an Amy Winehouse erinnert, ist unglaublich. Wie die Beschreibung auf ihrer Myspace-Seite schon richtig anmerkt. Hier trifft Kabarett auf ziemlich talentierte Musiker.
Leider bekomme ich The WoWz, ebenfalls aus New York importiert, nicht mit.
Dennoch. Künstler wie Publikum können sich freuen diesen Abend eben in jenem Café in Bornheim, FFM verbracht zu haben. Schön und irgendwie unbeschreiblich. Checkt doch mal die Myspaceseiten, um einen besseren Eindruck zu bekommen.
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