Bakkushan mit Bakkushan. Was für ein Beginn. Was für ein Debüt. Deutsche Texte und roher rockender Klang, so eine Mischung hört man selten genug.
Die ersten zwei Nummern Gefahr und Sturm in meiner Stadt überzeugen vollends und lassen Großes erwarten. Aber dann entweicht mit jedem Track mehr Luft aus dem Erwartungshaltungs-Luftballon: Die Band hat augenscheinlich ausgiebig in Langenscheids Floskel-Lexikon geblättert. Juristen sollten besser mal überprüfen, ob hier nicht ein eklatanter Urheberrechtsverstoß vorliegt: Ich würde mich nicht wundern, wenn den Jungs demnächst eine Klage des allgemeinen deutschen Sprichwortschatzes ins Haus flattern würde - so exzessiv wie sich daran bedient wurde.
Das ist natürlich übertrieben, aber auf Rock-CD gepresst eben auch weilig.
Der Tiefpunkt der Platte findet sich mit dem 12. und letzten Song Alles wird Gut. Ihr hört über drei Minuten, dass alles Gut wird. Ansonsten nichts, das große inhaltliche Problem dieser Platte. Wenigstens ist die Dramaturgie des Albums gut gelungen, nach dem diesem letzten Schinken hat man einfach keine Lust mehr. Auf Bakkushan. Auf sinnarme Sprüche.
So wird aus Enttäuschung über eine musikalisch wirklich gut gemachte Platte, kalte Wut über soviel heisse Luft
Als ich die ersten zwei Lieder intus hatte wollte ich mehr. Als der 12. Song verklungen war, wusste ich: Meine Stereoanlage und diese CD werden sich nie wieder sehen.
Die Chancen stehen gut Bakkushan in diesem Tagen auf MTV und Konsorten zu erwischen.
Alles wird Gut
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VÖ: 11.09.2009 auf Virgin/EMI
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