Karge Winterlandschaften, Eiszapfen und Schwarzweiß-Fotos beherrschen das Cover von Claudius „Angel for us“ und verraten eine Menge über die Musik, die einen erwartet.
Claudius Rieth, Jahrgang 72, macht scheinbar schon sein Leben lang Musik. Klavier, Schlagzeug Keyboard- Jede Menge Bands in Deutschland, Chile und Peru. Eigene Platten und Touren durch diverse Länder. Ein Vollblutmusiker wie er im Buche steht. Alles läuft gut. Bis sein Vater stirbt und er nicht über dessen Tod hinweg kommt.
Was als Selbsttherapie begonnen hat, endet im Album „Angel for us“ und macht deutlich wie es in Rieth aussieht. Traurig, melancholisch und scheinbar winterlich. Titel „Waiting for nothing“, „At the end“ oder We don’t know“ drücken ebenfalls auf die Tränendrüse. Die Musik die hauptsächlich aus Klavier, leichten elektronischen Versatzstücken, Schlagzeug und Gitarre einen sehr ruhigen und eher lounge angehauchten Touch hat, komplettiert das depressive Gesamtbild, das Claudius vermittelt.
Ähnlichkeiten mit Bands wie Massive Attack mit männlicher Gesangstimme sind nicht von der Hand zu weisen.
Claudius Rieth, der das Teil alleine eingespielt und produziert hat, will das Album auch als Hoffnungsschimmer verstanden haben. Entstanden ist ein Werk, was für den Hörer Zeit erfordert, verdaut werden will und nicht unbedingt auf einen Rutsch durchgehört werden kann. Abwechslungsreich, keine Frage, aber eben sehr düster. Wer damit klar kommt, dass vielleicht eine Spur zuviel über Verlust und Schmerz gesungen wird, dem eröffnet sich ein großartiges Werk, das zum Ende hin jedoch Recht monoton wird.
Vielleicht ein sehr eigenwilliger Versuch sich selbst die Angst vor dem Tod zu nehmen.
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