2010/12/16

[Platten] Ignite - Our Darkest Days

ImageSatte 5 Jahre hat es gedauert, bis sich die Kapelle rund um Sänger Zoli Teglas getraut hat einen neuen Longplayer auf den Markt zu bringen. Viele hatten ja nicht mehr an ein weiteres Studioalbum der Westcoast-HC Band aus den Staaten gedacht, aber die Jungs aus Orange County melden sich mit ihrem 4 Album mehr als eindrucksvoll in der Musiklandschaft zurück.

Nachdem sich die Combo mit dem Album "Past our means" selbst ein Denkmal gesetzt hatte, schien eben dieses mit dem vor 5 Jahren erschienen "A place called home" etwas an glanz zu verlieren. Zwar sind die Jungs aus der (politischen) Punk- Hardcoreszene keineswegs mehr wegzudenken, aber es hatte ein wenig den Anschein, als sei der Wind aus den Segeln genommen worden.Doch man sollte eines Besseren belehrt werden! Mit "Our darkest days" melden sich Ignite mehr als eindrucksvoll zurück und liefern anhand von 14 Tracks mal ganz locker ein Meisterwerk ab.

Beim Intro der Platte hört man bereits den aufziehenden Sturm auf einen zukommen und mit "Bleeding" schlägt dieser einem auch frontal um die Ohren. Der Track gehört mit Sicherheit zu den stärksten des Albums und die Videoauskopplung zeigt auch, daß der Band die Message des Songs wirklich am Herzen liegt. Man lässt sich über das Problem der amerikanischen Invasion in den Irak aus und der Ohrwurm wird vor allem durch die melodiöse Stimme von Zoli Teglas, die in Hardcorekreisen sicher seltener zu finden ist, unterstrichen. Bei "Fear is our tradition" schaltet man einen Gang zurück, um aber gleich wieder bei "Let it burn", der leicht poppig anfängt, Vollgas zu geben. Ein Tempowechsel, der Spaß macht und bei "Poverty for all" zur Extase wird. Das Pedal ist völlig durchgedrückt und jetzt gibt es kein Zurück mehr. Mein absoluter Lieblingstrack der Platte, die nur wenige Schwachstellen aufweist.

"Are you listening" startet wieder langsam und fährt dann seine ganze Energie auf, während es bei "Three years" dann gänzlich gemäßlich zur Sache geht. Bis jetzt solide - kann ruhig so bleiben denkt sich da der Hörer! "Know your history" und "Strength" reihen sich da nahtlos in die Fraktion "Ohrwürmer" ein und bei Track 14 fällt dem Aufmerksamen Interessenten auf, daß man es hier zum 2. Mal mit einer Ignite-Interpretation des U2-Klassikers "Sunday,bloody Sunday" zu tun bekommt. Was die Jungens geritten hat, das Gerät nochmal auf Platte zu pressen weiß ich nicht, aber es ist mal davon auszugehen, daß es mit der Aussenpolitik ihres Landes zu tun hat. Das Akustikstück "Live for better days" rundet schließlich die Platte ab und hinterlässt beim Hörer ein zufriedenes Grinsen im Gesicht.

Fazit: Völlig überzeugender Aufritt von Ignite, die mit "Our darkest days" zeigen, daß sie auch nach 10 Jahren immer noch agil daherkommen. Das nächste Album darf dann mal getrost kommen, dann jedoch etwas schneller wenn ich bitten darf!

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