2010/12/16

[Platten] Tool - 10000 Days

ImageTool lassen sich Zeit. Nicht nur das sich das aktuelle Album mal locker fünf Jahre gönnt, bevor es sich in den heimischen Plattenschränken einistet. Nein, auch auf dem Silberling selbst wurde jede verfügbare Rille ausgenutzt, um ein musikalisch extrem komplexes Werk unter das Volk zu werfen.
Zu Beginn wird man bei "Vicarious" und "Jambi" mit dem Holzhammer und der typischen tool'schen Verschachtelung der Songs konfrontiert. Zwei Songs, 14 schwer verdauliche Minuten, keine Musik die mal nebenbei läuft, keine Chance für Radio-Edit-Versionen. Tonnenschwer, unterschwellig aggressiv, Airplay nein danke, trotz hoher Platzierung in allen Chartlisten des uns bekannten Universums.

"Wings for Marie (Part1)" spannt uns dann auf die Folter und geht ergebnislos in das unheilschwangeree 11-Minuten-Monster "10,000 days" über, das aber erst ab der Hälfte zu überzeugen weiss. So krümmt und windet sich das Album fast 76 Minuten durch die Gehörlandschaft und schreit danach, wieder und wieder angehört zu werden. Bei jedem Hördurchgang schimmern neue Details durch, die man aufgrund der fehlenden Eingängikeit erst nach einiger Zeit erfasst.

Hier also das unvermeidliche Fazit: Tool liefern hier ein tiefschwarzes und schwelend böses Teil ab, das seinesgleichen sucht.
Vorbehaltlos ist es allerdings nicht zu empfehlen, schaut unter dem schwarzen Lack der Musik hin und wieder doch auch schon ein Mal eine andere Farbe hervor, nämlich das Grau der Langeweile, ellenlange Paranoia-Geplänkel sind zwar gut für die Atmosphäre, strapazieren aber schonmal die Nerven.

Mein Tip hört euch für "mal eben so" die Ballersongs an, zu denen auch beispielsweise "The Pot" zählt. Alles andere ist eher für ausgiebige Wintertage gedacht, an denen man wirklich Zeit hat und sowieso bedrückende Stimmung herrscht.

www.toolband.com
 

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