2010/12/14

[Platten] Zinoba - Zinoba

Image[fg] Jan Plewka ("Selig" sei der Name seiner Vorgängerband) ist zurück. Neu erfindet der Hamburger Musiker das Rad und seine Musik zwar nicht, aber dass ist in diesem Fall auch nicht erwünscht, denn was hier abgeliefert wird, ist "der Traum, den du" nach dem letzten Seliglongplayer "weiterträumen willst".
Alles dass, was man an "Selig" lieben konnte, findet der geneigte Hörer auch hier. Augenzwinkernde Texte über "globale Vorstadtmelancholie" prangern an, nehmen sich aber selbst nicht ganz ernst und lassen immer ein Funken Hoffnung durchschimmern. Laut Plewka steht es nicht gut um die Menschheit, der einzige der dies jedoch ändern kann, sind wir selbst, deshalb besteht kein Grund zur Panik. Irgendwie wird es schon gehen, wenn wir "wirklich sind, was wir zu scheinen sein". Wenn man sich in den, doch relativ, abstrakten und gewöhnungsbedürftigen Sprachstil in der Welt Zinobas eingefunden hat, kann man sich wirklich eine Menge aus den Texten herausholen.

Wo bleibt bei so viel Aussage die Musik? Negativbeispiele gibt es ja genug, prominentester Vertreter, "Bad Religion". Doch die drei lustigen Musikanten, die sich hinter dem Namen Zinoba verstecken, schaffen es, die Lieder mit frischem und interessantem Rock einzukleiden, der nicht monoton wird. Sicherlich sind die Lieder relativ einfach gehalten, doch die satte Produktion und der recht abwechlungsreiche Griff in die Effektebox, sorgen für echte Ohrwürmer, deren Melodien schon nach zweimaligem Hören Asyl in des Lauschers Ohren gewährt bekommen und wie im richtigen Leben, nicht so leicht rausgeschmissen werden können. Langeweile kommt eigentlich nur in der Ballade "Wenn Liebe käme" auf. Aber hey, ein Lied von elf, ist ein guter Schnitt.

Also. Wer die Single akzeptabel und "Selig" gut fand, der wird dieses Album lieben. Allen andern sei geraten, der ganzen Angelegenheit mehr als eine Durchhörchance einzuräumen, sind es ironischerweise letztlich doch die guten Texte, die viele abschrecken werden. Mir bleibt nur zu sagen "Gute Show, wir meinens ehrlich, nicht nur so. Ich bin froh dass es so etwas noch gibt."

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