2010/12/15

[Konzerte] Minus The Bear - 27.11.2007 - Support: I Was A Cub Scout - Schlachthof/Wiesbaden

Minus the Bear im Schlachthof. Erschien mir persönlich doch etwas überdimensioniert. Hat die Band innerhalb von zwei Jahren so an Bekanntheit gewonnen, das sie einen kleinen Schuppen wie den Frankfurter Clubkeller (da haben sie 2005 gespielt) gegen die doch recht stattliche Halle in Wiesbaden eintauschen und diese auch noch füllen können? 

Verdient hätten sie es allemal. Ist doch das neue Album "Planet of Ice" wieder die Kirsche auf der Sahnetorte aus der Indie-Bäckerei.

Vor Ort bestätigt sich mein Verdacht, das eine Halle im 1000er Bereich zu viel des Guten gewesen wäre. So steht der Band nur die kleinere Lounge neben der dortigen Bar zur Verfügung. Fassungsvermögen knapp 150 Personen.

Den Anfang machen das englische Duo I was a cub scout. Zwei Nerds, die ihre Musik "Non Synthetic and Synthetic, Sequenced and Non Sequenced" nennen. Hm, logo. Dummerweise bläst das Schlagzeug jeglichen anderen Ton und auch die ersten zehn Zuschauerreihen in den Orbit. Der Auftritt war durch den miesen Sound (sorry, Krach) eher schlecht. Beim MySpace Probehören rangiert die Band in der Kategorie "Geht voll in Ordnung".

Kaum haben die Beiden die Bühne verlassen, betreten Minus the Bear die Bühne, machen kurz Soundcheck und verschwinden Backstage, um gefühlte 20 Sekunden später wieder auf zurückzukommen.
Und schließlich legen sie mit "Burying Luck". Einen besseren Opener hätten die sich fünf Amis nicht aussuchen können. Spätestens beim darauffolgenden "Drilling" fällt die extreme Präzision der Band auf. Ein Schweizer Uhrwerk ist im Vergleich zu dieser Band eher eine Rolex, die man für drei Euro in Italien am Strand kaufen kann. Unglaublich. Würde Jake Snider nicht hin und wieder ein bisschen spät mit seinem Gesang einsetzen, könnte man denken, dass die Musik vom Band kommt. Respekt.

Die Auswahl der Songs ist überaus glücklich. Von "Fine + 2Pts" und  "Spritz, Spritz" als Vertreter der älteren Songs über den "Menos el Oso"-Song "Fix" gibt es vor allem eine Menge Songs vom neuen Album. "Dr L'ling" spielt sich in Rage, "Throwin Shapes" ist einfach ein zeitlos geiler Song, "Knights" mit seinen Ruckelklängen sowieso, "White Mystery kommt im Gegensatz zu den anderen Songs eher langweilig rüber. "Lotus" mitsamt seinem Übersolo, beendet dann schließlich den regulären Teil des Abends.

Lange muß man die Jungs jedoch nicht um eine Zugabe bitten. Und schließlich gibt es noch, für eine Europatour textlich sehr passend, "Absinthe Party at the fly honey warehouse" und den Knaller "Pachuca Sunrise". Unglaublich. Is this a dream? You ask and I don't say anything, cause this might be a dream. 

Ja, ok. Das wäre jetzt doch ein bisschen zu übertrieben. Aber die Jungs haben es nun einmal musikalisch drauf. Da kann man nichts sagen. Immerhin, der Typ neben mir, der seinen Kopf das komplette Konzert auf Dauerrotation ist immerhin ein Grund auch mal über was negatives zu schreiben.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen