Prodigy - Always Outnumbered, Never Outgunned

Wie das mit Bands ist von denen man jahrelang nichts gehört hat, hab ich auch gewisse Vorbehalte gegen das neueste Werk von Prodigy gehabt. 

Kaum hatte ich die CD jedoch in meinen CD-Player gehievt und die erste Minute von "Spitfire" gehört, war ich mal wieder hin und weg. Was mir da entgegenknallte waren die guten alten Prodigy, wie man sie aus ihren besten "Music for the jilted generation" Tagen kennt.
"Das kann ja heiter werden", denkt sich der geneigte Hörer und wird in den nächsten Tracks in einen Hinterhalt übelster Eintönigkeit und Nervigkeit gelockt.

Ein weiterer Gedankengang ist dann "na gut, lang nichts mehr von denen gehört, erstmal reinhören". Doch dann kommt "Hotride" (mit Goldkehlchen Juliette Lewis u.a. "Natural Born Killers"), das so genial daherkommt, dass man daran erinnert wird, dass Prodigy eigentlich dafür standen, Songs aufzunehmen, die schon beim erstmaligen Hören diesen "FETT"-Charakter besitzen. Diese Berg und Talfahrt zieht sich quer durch das gesamte Album um in "Shoot Down", hier hat Liam Gallagher (Oasis) tatkräftig mitgeholfen ein relativ blutleeres Lied zu produzieren, einen Abschluss zu finden.

Klar, das sind immernoch Prodigy, fette Bässe und interessante Samples treffen auf diverse Sänger, sogar mit Weiterentwicklung in eine coolere Richtung, finden sich hier doch viel mehr Gitarren als auf allen vorherigen Prodigy-Alben zusammen. Doch irgendwie haben die Jungs diesmal nicht die Gratwanderung zwischen Eingängigkeit und Komplexität hinbekommen, und zwar auf Kosten der musikalischen Vielfalt innerhalb der Songs. Hört man die erste Minute jedes einzelnen Liedes, dann kann man getrost die Skip-Taste drücken, weil man die Songstruktur zum zehnten Mal gehört hat, ähnliches Beispiel wie bei "St.Anger" von "Metallica", endlos lange Tracks, die aber nur künstlich aufgebläht worden sind, aus welchem Grund auch immer.
Bleibt nur zu sagen, dass die aufgrund der langen Wartezeit Erwartungen nicht erfüllt worden sind, immerhin sind zwei Tracks fett...........aber da hätte es auch ne Single getan.

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